Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Vogelbestimmungskurs 2024

Exkursion ins Leutstettener Moos (Foto: Patrick Fantou)
Exkursion ins Leutstettener Moos (Foto: Patrick Fantou)

Im Frühjahr 2024 fand an der Volkshochschule StarnbergAmmersee wieder der Vogelbestimmungskurs des LBV Starnberg statt. Es hatten sich 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet, wobei der Frauenanteil ungewöhnlich hoch war.

 

Die Theorieabende

 

Auf Grund der Rückmeldungen aus den vergangenen Jahren war das Kursprogramm erweitert worden. Es gab erstmals in diesem Jahr drei Theorieabende und drei Exkursionen. Am ersten Theorieabend führte Thomas Hafen durch die Grundzüge der Vogelbestimmung, stellte die notwendige Ausrüstung wie Optik, Bestimmungsliteratur und -apps vor und führte in die Bestimmung der häufigsten 30 Vogelarten nach Aussehen und Lautäußerungen ein.

 

Im zweiten Theorieabend, den wiederum Thomas Hafen gestaltete, wurde ein Schnellkurs in Ornithologie angeboten. Dabei ging es um Themen wie z.B. Charakteristika der Vögel, Körperbau der Vögel, Kommunikation der Vögel, Fortpflanzungsverhalten, Vogelzug und Vogelschutz. Ein umfangreiches Programm, das bei den Teilnehmern des Kurses sehr gut ankam, wie die Auswertung der feedback-Bögen am Ende des Kurses ergab. Die umfangreichen Vortragsunterlagen wurden den Kursteilnehmern zur Verfügung gestellt. 

 

Exkursion an die Roseninsel

 

Bei der ersten Exkursion im März führten Patrick Fantou und Andrea Gehrold die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ans Westufer des Starnberger Sees. Im Feldafinger Lenné-Park zeigten sich zunächst einige typische Waldbewohner, darunter Rotkehlchen, Gartenbaumläufer und verschiedene Meisenarten. Danach standen die Wasservögel im Fokus. Durchs Spektiv konnten wir Blässhühner, Haubentaucher, Kormorane, Stock- und Kolbenenten beobachten.

Auf dem Weg zur Roseninsel überraschte uns ein heftiger Regenschauer. Da der Regen anhielt, mussten wir die Exkursion leider abbrechen und konnten nicht so viele Vogelarten beobachten wie erhofft.

 

Exkursion ins Mühltal (Foto: Pit Brützel)
Exkursion ins Mühltal (Foto: Pit Brützel)

Exkursion durchs Mühltal

 

Anfang April standen bei der zweiten Exkursion die Lebensräume „Wald“ und „Fluss“ im Vordergrund. Exkursionsleiter waren Pit Brützel und Thomas Hafen. Das Wetter war schon Tage vorher sehr regnerisch und so hatten sich nur 6 Teilnehmerinnen bei der Exkursion eingefunden. Mit Regenklamotten ging es an der Würm entlang, die ersten singenden Vögel wie Singdrossel, Rotkehlchen, Kohlmeise und Buchfink konnten bestimmt werden und nach einer Viertelstunde hörte der Regen auf.

 

Beim Spaziergang durch den Wald konnte die Artenliste vervollständigt werden, die unterschiedlichen Meisenarten ließen sich hören. Neben der oft auftretenden Ringeltaube konnten die Teilnehmerinnen auch eine Hohltaube hören und beobachten. An der Würm sangen überall die Zaunkönige und die Teilnehmerinnen wurden mit der (akustischen) Bestimmung der einzelnen Arten sicherer. Die Singdrossel als „Wiederholungstäter“ der Zilpzalp, der seinen Namen singt, der schmetternde Buchfink, usw. . An der Würm konnten dann noch die im Mühltal zu erwartenden Arten wie Wasseramsel, Mandarinente, Gänsesäger und Gebirgsstelze gefunden werden. (Fotos einer Kursteilnehmerin in der Bldergalerie).    Am Ende standen 30 Arten auf der Beobachtungsliste und die Teilnehmerinnen waren froh, dass sie trotz der widrigen Witterungsverhältnisse am Anfang an der Exkursion teilgenommen hatten. 

Exkursion ins Leutstettener Moos (Foto: Patrick Fantou)
Exkursion ins Leutstettener Moos (Foto: Patrick Fantou)

Exkursion ins Leutstettener Moos

 

Anfang Mai führte uns die dritte Exkursion am Rande des Naturschutzgebiets „Leutstettener Moos“ bei Starnberg entlang. Wie bei der ersten Exkursion führten Andrea Gehrold und Patrick Fantou. Zunächst konnten in den Waldgebieten die bereits bekannten Arten wiederholt werden: Revierverteidigende Eichelhäher, singende Tannenmeisen, Mönchsgrasmücken, Zilpzalpe & Co, aber auch Neuankömmlinge wie der Fitis.

 

Auf halbem Weg plötzlich ein spezieller Ruf. Was war das? Zum Glück meldete sich der Vogel nochmal, und wir konnten ihn gemeinsam als Wendehals bestimmen. Der Wendehals ist in Bayern vom Aussterben bedroht und äußerst selten zu beobachten.

 

Beim Blick auf die Streuwiesen bei der Villa rustica wurden wir schließlich mit Sichtungen mehrerer Arten der Vorwarnliste Bayerns belohnt: Rotmilan, Schwarzkehlchen und Neuntöter. Am Ende des Vormittags standen 27 Arten auf unserer Beobachtungsliste.

 

Abschlussabend

 

Der Abschlussabend fand Anfang Mai in den Räumen der Volkshochschule in Starnberg statt. Pit Brützel stellte noch einmal die wichtigsten Vögel der Exkursionen in Bild und Ton vor, Fotos und Gesänge der wichtigsten Arten konnten von den meisten Teilnehmern erstaunlich gut identifiziert werden.

 

Insgesamt waren die Teilnehmer mit dem Kurs sehr zufrieden. Im Feedbackbogen bekam der Kurs die Note 1,1. Fast alle Teilnehmer fühlen sich nach dem Kurs bei der Bestimmung von Vögeln sicherer, wollen die Vogelbeobachtung intensivieren und werden den Kurs an andere Interessenten weiterempfehlen.

 

(Text: Pit Brützel/Andrea Gehrold)