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Sollte man nicht einfach Natur Natur sein lassen? Unsere Landschaft ist nahezu überall eine Kulturlandschaft, wie sie in den letzten Jahrhunderten durch zumeist klein-bäuerliche Nutzung entstanden ist. Viele der Arten, die wir heute als besonders schön, wertvoll, selten oder schützenswert einstufen, verdanken dieser Art der Bewirtschaftung ihr Vorkommen. Mit der Landschaftspflege versuchen wir annähernd die frühere Nutzung zu simulieren, um dieses „Kultur-Naturerbe“ zu bewahren.
Legitim ist es aber auch, dort, wo sich alte Naturreste erhalten haben, die Natur sich selbst zu überlassen, wie dies in Nationalparks angestrebt wird. Beide Wege, unser Naturerbe zu bewahren, sind uns wichtig.
Viele der besonderen Biotope im Landkreis Starnberg zeichnen sich dadurch aus, dass sie Pflanzen beherbergen, die mit einem „Zuviel“ an Stickstoff und anderen Nährstoffen im Boden nicht zurechtkommen. Es handelt sich dabei häufig um sogenannte Magerrasen. Aber auch feuchte Niedermoorbereiche und Nasswiesen können ihre naturschutzfachliche Wertigkeit nur behalten, wenn die Nährstoffe nicht zu viel werden. Zu den Pflanzen, die dabei schützenswert im Mittelpunkt stehen, gehören unter anderem verschiedene Enzian- und Orchideenarten.
Um diesen Standorten Nährstoffe zu entziehen, werden die Biotopflächen gemäht. Auch werden aufkommende Sträucher und Büsche entfernt, damit sie die empfindlichen Pflanzenarten der Offenflächen nicht verdrängen.
Das „richtige“ Mähen auf den verschiedenen Flächen ist gar nicht so einfach, denn zum einen erreicht man den Nährstoffentzug am besten, indem man relativ früh (ab August) grünes Pflanzenmaterial aus der Fläche entfernt. Auf der anderen Seite muss aber darauf geachtet werden, dass die schützenswerten Pflanzen, wie beispielsweise die Enzianarten, schon ihre Samen verteilt haben, damit die nächsten Generationen gesichert sind.
Die Flächen werden deshalb auch nie komplett gemäht. In den ungemähten Bereichen können somit auch Insekten und deren Eier und Raupen ein Refugium finden, um sich zu entwickeln und den Winter zu überstehen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Landschaftspflege ist das Zurückdrängen von sogenannten „invasiven Neophyten“. Das sind Pflanzen, die bei uns eigentlich nicht heimisch sind, sondern beispielsweise aus Asien oder Nordamerika eingeschleppt wurden, sich hier aber so stark ausbreiten, dass sie heimische Pflanzenarten verdrängen. Im Landkreis Starnberg kommen vor allem das Indische Springkraut (Impatiens glandulifera), die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) oder der Riesen-Bärenklau (Heracleum giganteum) vor.
Bei der Landschaftspflege bewährt sich eine Arbeitsteilung: Sehr große Fläche wie etwa das Ampermoos "bewirtschaften" Landwirte, die sich mit entsprechenden Spezialmaschinen ausgerüstet haben, nach den Vorgaben der Naturschutzbehörden und der Beratung durch Gebietsbetreuer. Der LBV konzentriert sich bei seiner Landschaftspflege - seinen Möglichkeiten entsprechend - auf kleinere, schwer zugängliche oder besonders problematische Flächen, für die sich keine Landwirte finden. Wichtig ist uns eine enge Kooperation mit diesen Landwirten.
Ein bißchen Arbeit für viel Natur
In einem Artikel des Starnberger Merkurs vom 11.September 2014 wird die Landschaftspflegearbeit des LBV Starnberg am Beispiel der Arbeiten an der "Langen Wiese" dargestellt.
Eine Kopie des Artikels aus dem Starnberger Merkur finden Sie hier.