Gemeinsam Bayerns Natur schützen

FFH-Gebiet 7832-371 „Ampermoos“

FFH-Gebiet seit 2000; der Managementplan liegt derzeit (Oktober 2023) noch nicht vor. Das FFH-Gebiet stimmt weitgehend mit dem Naturschutzgebiet Ampermoos überein.

 

Das Ampermoos ist seit 1982 als Naturschutzgebiet ausgewiesen, es liegt vollständig innerhalb des Ramsargebiets Ammersee und des EU-Vogelschutzgebietes SPA 7932-471 Ammerseegebiet. Auch dafür liegt der Managementplan noch nicht vor.

 

 

 

Lage:

 

Das Ampermoos liegt zwischen dem Nordende des Ammersees bei Stegen und dem Durchbruch des würmeiszeitlichen End­moränen­walls bei Grafrath. Es wird auf ca. 6 km Länge durchflossen von der Amper, dem Ausfluss des Ammersees, welche das Gebiet mit einer Fläche von 529 ha dominiert. Politisch aufgeteilt ist es auf die drei Landkreise Starnberg, Landsberg und Fürstenfeldbruck.

 

Das FFH-Gebiet 7635-301 „Ampertal“ (Lkr. FFB) schließt sich nördlich unmittelbar an, benachbart liegen die FFH-Gebiete 7932-371 „Windach“ (Lkr. LL), 7833-372 „Ammerseeufer und Leiten­wälder“ (Lkr. STA) und 7833-371 „Moore und Buchenwälder zwischen Etterschlag und Fürstenfeldbruck“ (Lkr. STA und FFB).

 

 

 

 

Managementplan:

 

Der Managementplan liegt derzeit (Oktober 2023) noch nicht vor. In der hier zitierten FFH-Vorschau von 2006 werden aber vorläufig „Erhaltungsziele“ unter anderem für Lebensraumtypen und Arten formuliert.

Eine ausführliche Beschreibung des NSG Ampermoos finden Sie hier.

 

Charakteristik/Lebensraumtypen:
Naturnaher Kalk-Trockenrasen, Pfeifengraswiesen, Kalkreiche Niedermoore und Kalkreiche Sümpfe sowie Erlen-Eschen-Weiden-Auwälder. Das Ampermoos gilt als ein Durchströmungs-Niedermoor. 

 

Arten u.a. :
Glanzständel (Liparis loeseli)
Blassgelbes Knabenkraut (Dactylorhiza ochroleuca) RL 2

 

Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculines nausithous)

Windelschnecken (Vertigo angustior und V. geyeri)
Bachmuschel (Unio crassus)

 

Die im Ampermoos vorkommenden hochgradig gefährdeten Vogelarten wie Brachvogel, Kiebitz, Bekassine, Braun­kehlchen werden hier nicht aufgeführt, ebenso wie die Kornweihen, die hier einen winterlichen schlafplatz besuchen. Vogelarten sind dem noch nicht erschienenen Manage­ment­plan für das SPA 7932-471 Ammerseegebiet vorbehalten.

 

Bildergalerie:

Beeinträchtigungen:

 

Bisher nicht formuliert, aber offensichtlich: weiterhin

  • Defizite bei der Hydrologie,
  • mangelhafte Besucher­lenkung.
  • Die Streuwiesenmahd wurde hingegen wieder verstärkt aufgenommen (Gebietsbetreuer-Initiative)
  • Die Randbereiche des NSG/FFH-Gebietes werden weitgehend konventionell landwirtschaftlich bewirtschaftet. Damit fehlt insbes. bei Hochwasserereignissen eine dringend notwendige Pufferzone.

 

Anmerkung:

Entscheidend ist der Grundwasserstand, der wiederholt durch Eintiefungen der Amper bei Grafrath abgesenkt wurde. Durch den Bau einer „Rauen Sohlrampe“ nahe St. Rasso /Grafrath 2013 soll der Mindestgrundwasserstand innerhalb (wenigstens) des Naturschutzgebietes auf einem Mindeststand stabilisiert werden. (Grundwasserstrom um 40 cm bzgl. Mittelwasser) 

 

Erhaltungsziele:

 

Generell: „Erhalt des für das bayerische Alpenvorland repräsentativen Ampermooses als großes, gut er­haltenes flussbegleitendes Niedermoorgebiet mit naturnahen Fließgewässern, auch als Teil der landesweit bedeutsamen Verbundachse Ampertal.“
Anmerkung: Diese Verbundachse war und ist bedeutsam für den Artenaustausch zwischen dem Alpen-Voralpenraum mit dem Donau-Flussraum

Aktivitäten des LBV im FFH-Gebiet :

  • Der LBV ist Eigentümer einer wertvollen, von Hangquellwasser  durchsetzten Fläche von ca. 6,0 ha.
  • Landschaftspflege am „Niederbichel“ (Halbtrockenrasen inmitten des Niedermoores)
  • Erstpflege u. a. der Halbtrockenrasen am Rand des Niedermoores.
  • Betreuung eines (inzwischen wachsenden) Brachvogel-Bestandes (Betreuung durch Susanne Hoffmann)
  • Betreuung von Bachmuschelbeständen
  • Enge Zusammenarbeit mit der „Ramsar-Gebietsbetreuung" Ammersee.

 

Text: Horst Guckelsberger, LBV Starnberg (Stand 10/23)

 

weitere Natura2000 - Gebiete