Der Starnberger See ist ein international bedeutsames Rast- und Überwinterungsgebiet für Wasservögel. Er ist seit 1976 in die weltweit geführte Liste der „Feuchtgebiete von internationaler
Bedeutung“ aufgenommen, untersteht also dem Schutz der „Ramsar-Konvention“ von 1971. Zudem wurde der
Starnberger See in das zusammenhängende europäische ökologische Netz als „Natura 2000“-Gebiet aufgenommen. Hier gelten also die
europäische Vogelschutzrichtlinie wie auch die Fauna-Flora-Habitat-(FFH)-Richtlinie der Europäischen Union. Nähere Informationen über den Starnberger See und seine Bedeutung für die Vogelwelt
findet man hier.
Der Starnberger See ist der längste (21 km), wasserreichste (3 Mrd. m³) und mit 5636 ha der flächenmäßig zweitgrößte See Bayerns. Aufgrund des enormen Wärmespeichervermögens friert er als
letzter der Voralpenseen zu, was ca. alle 10 Jahre geschieht. Wegen der außergewöhnlichen Sichttiefe von bis zu 14 m und der großen Wassertiefe (maximal 128 m) bietet er besonders gute
Bedingungen für Tauchenten und Taucher.
In den Herbst- und Wintermonaten rasten hier regelmäßig 20.000, in manchen Jahren bis zu 25.000 Wasservögel. Die meisten Vögel (ca. 75% der Überwinterer) halten sich in der Starnberger Bucht,
der Seeshaupter Bucht und rund um die Roseninsel auf. Die Seeshaupter Bucht am Südende des Starnberger Sees ist einer der besten Plätze im deutschen Binnenland, um im Winterhalbjahr
Meeresenten und Seetaucher zu beobachten. Über das Artenspektrum der überwinternden Arten lässt sich folgendes sagen: Hauptarten sind Blässhühner sowie Reiher- und Tafelenten. Während des gesamten
Winters können gut 85% der rastenden Vögel diesen 3 Arten zugeordnet werden. Am Starnberger See werden die Wasservögel im Rahmen der seit 40 Jahren stattfindenden internationalen
Wasservogelzählung in den Wintermonaten regelmäßig erfasst.