Junge Höckerschwäne tragen das typisch graue Federkleid, das erst sehr spät im Winter in ein weißes gemausert wird. Allerdings können auch regelmäßig weiße Schwanenjunge zusammen mit grauen
Geschwistern beobachtet werden. Die weißen Mutanten haben ein Leben lang helle und nicht dunkle Schwimmhäute, scheinen jedoch keine biologischen Nachteile zu haben.
Der Höckerschwan ernährt sich fast ausschließlich von Wasserpflanzen und darin befindlichen Lebewesen wie Schnecken und Muscheln. Typischerweise nutzt er seinen langen Hals um während des
Schwimmens die Pflanzen bis in eine Tiefe von bis zu 1 m gründelnd zu erreichen. Juvenile Höckerschwäne können tauchen, adulte nicht mehr. Bei Nahrungsknappheit oder vereisten
Gewässern im Winter weicht die Art teilweise auch auf Pflanzen des Festlandes aus. Bei reichem Futterangebot in den Sommermonate kann ein Höckerschwan bis zu 4kg Wasserpflanzen pro Tag fressen.
Übrigens...
In Kunst und Kultur ist der (Höcker-) Schwan ein häufig auftretender Vogel, so z.B. in der antiken Mythologie: Zeus wird als schwanengleicher Himmelsgott beschrieben, der in Gestalt eines
Schwans Leda verfolgt und schwängert. Daraus gehen letztlich die Zwillinge Helena, die später im trojanischen Krieg eine entscheidende Rolle spielt, und Pollux hervor.
In der römischen Antike, v.a. während der Kaiserzeit, war Höckerschwan eine Delikatesse bei großen Gelagen der Oberschicht (vgl. Cena Trimalchionis in Petrons Satyricon). Auch in Wagners
Schwanenritter Lohengrin, ist der Schwan zentrales Objekt.
Die Alsterschwäne in Hamburg sind Gastgeschenke von Städten und Staaten, die Hamburg besonders freundschaftlich verbunden sind. Diese Tradition existiert seit mindestens 400 Jahren. Die
Stadtverwaltung umfasst eine eigene „Zentralstelle Schwanenwesen“, deren einziger Mitarbeiter („Schwanenvater“) sich explizit um die besonders geschützten Alsterschwäne kümmert.
(Text: Korbinian Weidemann)