Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Zweitägige ASO-Exkursion an den Bodensee

26./27.09. 2015 Dichter Nebel lag über dem Kardorfer Illerstausee, als die ASO-Gruppe auf dem Weg zum Bodensee hier Station machte. Aber nach einer guten Viertelstunde klarte es auf und wir hatten – wie bei fast jeder ASO-Exkursion – herrliches Wetter. 16 Ornis, darunter 3 Kinder, hatten sich unter der fachkundigen Leitung von Wolfgang Bindl aufgemacht, um das Vogelleben am Bodensee zu erkunden. Ein erster Stop war am Kardorfer Illerstausee, den manche der Teilnehmer schon von einer Exkursion aus dem Vorjahr kannten. Der Wasserstand am Illerstausee war ziemlich hoch, so dass die erhofften Limikolen kaum zu sehen waren. Dafür gab es gut 200 Rostgänse, deren hupendes Rufen weithin zu hören war. Neben einigen anderen Enten, wie z.B. Spießenten waren Rothals – und Schwarzhalstaucher zu sehen. Ein besonderes Highlight war noch ein Schwarm von über 150 Großen Brachvögeln, die plötzlich auftauchten und sich am See niederließen.

 

Weiter ging es an den Bodensee. In der Umgebung von Eriskirch erkundeten wir das Seeufer am Strandbad sowie an der Schussenmündung. Eindrucksvoll waren hier über 700 Haubentaucher sowie ca. 90 Schwarzhalstaucher und knapp 100 Gänsesäger. Daneben eine Eiderente sowie ein - vermeintlicher - Sichelstrandläufer, der nicht ganz einfach zu bestimmen war. Bei der genaueren Analyse der Fotos - auf Hinweis des zuständigen Regionalkoordinators in www.ornitho.de -  haben wir die Bestimmung dann nachträglich noch auf Alpenstrandläufer geändert. An Limikolen waren noch ein Dunkler Wasserläufer sowie ein Flußuferläufer zu sehen.

 

Nach einer ausgiebigen Kaffeepause und einem Einkaufsstopp ging es weiter auf die österreichische Seite. Viel Verkehr in Bregenz verzögerte die Ankunft der meisten Teilnehmer, sodass nur Gerhard am Parkplatz die ziehenden Bienenfresser sehen konnte. Wir gingen dann am östlichen Rheindamm entlang rund um das Schleiloch. Auch hier wieder sehr wenige Limikolen, dafür aber konnten fast alle Entenarten beobachtet werden. Höhepunkt waren 8  Moorenten, die sich sehr gut beobachten und auch fotografieren ließen. Schwarzkehlchen und Steinschmätzer waren die interessantesten Arten der Singvogelwelt und auf dem Rückweg konnte ein Teil der Gruppe noch einige Raubseeschwalben beobachten.

 

Übernachtung  war in einer Pension der Ortschaft Lauterach, das nächste Restaurant war gut einen Kilometer entfernt, und so hatte die Gruppe noch einen ordentlichen Abendspaziergang. Der Tag war voller Erlebnisse und die meisten Teilnehmer waren rechtschaffen müde, sodass der Restaurantbesuch relativ kurz war.

 

Am Sonntag stand dann der linke Rheindamm auf dem Programm. Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir gegen halb neun zum Parkplatz. Bei herrlichem Sonnenschein liefen wir einige Kilometer auf dem Rheindamm. Vorbei an der Lagune mit den Brutplätzen der Möwen und Seeschwalben. Es waren sogar noch 4 Flussseeschwalben (3 juvenile, 1 adulte)  zu sehen – die Seeschwalben von Ammersee und Starnberger See sind schon seit einem Monat auf dem Weg in das Winterquartier. Es gab vor allem viele Singvögel; unter andere waren Gartenrotschwanz, Klappergrasmücke und Gartengrasmücke, Schilf- und Teichrohrsänger auf dem Zug zu beobachten. Wolfgang entdeckte noch Beutelmeisen, Bartmeisen und sogar einen ziehenden Rotkehlpieper – diese Besonderheiten haben leider nur manche Teilnehmer zu sehen bekommen. An Limikolen waren noch ein Steinwälzer, Grünschenkel und ein paar Alpenstrandläufer zu sehen. Nach gut 6 Stunden waren wir wieder zurück am Parkplatz. In einem nahe gelegenen Café wurde eingekehrt und resümiert. Insgesamt haben wir an den zwei Tagen 108 Vogelarten beobachtet, eine erstaunliche hohe Zahl. Alle Teilnehmer waren hochzufrieden mit dem Verlauf der Exkursion, für viele gab es den ein oder anderen „Lifer“. Nach der Kaffeepause machten sich die meisten wieder auf den Heimweg, nur eine Gruppe Unermüdlicher besuchte noch den Rohrspitz.

 

Ein großes Dankeschön an Wolfgang Bindl, der viele Arten gefunden hat und sehr geduldig die Vogelwelt erläutert hat. Insgesamt ein ganz toller Job als Exkursionsleiter!

 

(Text: Pit Brützel)