Der Starnberger See ist mit einer Seefläche von 54,5 qkm Bayerns zweitgrößter See, hat aber mit seiner Tiefe von bis zu 128 m (mittlere Tiefe 57 m) mit 3,0 Mio Kubikmetern das größte
Wasservolumen aller bayerischen Seen.
Damit hat er ein sehr großes Wärmespeichervermögen. Es gibt kaum oberflächliche Zuflüsse und sein Wasservorrat wird hauptsächlich durch Regen gespeist. Es fehlt ihm zugleich der Zufluss
spätherbstlichen Schnee-Schmelzwassers, das seinen Wärmevorrat „verdünnen“ würde. Unter Bayerns Seen ist er damit derjenige, der am seltensten zufriert – nur alle zehn Jahre im
Durchschnitt. Weil mit den fehlenden Zuflüssen auch kein Geschiebe und Schwebeteilchen eingeschwemmt werden, ist die Sichttiefe mit bis zu 14 Metern ungewöhnlich groß – klares
Wasser ist von Vorteil für die Fische jagenden See- und Lappentaucher. Da er keinem Eintrag von außen, etwa durch Düngemittelrückstände aus der Landwirtschaft ausgesetzt ist, ist seine
Wasserqualität hervorragend, sie erreicht nahezu die Stufe eines oligotrophen, also nährstoffarmen Gewässers, Bade- und Trinkwasserqualität hat er ohnedies. Dies wiederum fördert
das Wachstum von Armleuchteralgen (Characeen), die auf nährstoffarmes, kalkhaltiges Wasser angewiesen sind. Diese Characeen gehören zur bevorzugten Nahrung etwa der Kolbenente Die
gute Wasserqualität hat auch eine reichhaltige Fischfauna zur Folge. Es gibt 35 Berufsfischer am See, die das Gewässer nachhaltig bewirtschaften und die Bevölkerung mit hochqualitativen
Speisefischen wie Renke, Seesaibling und Seeforelle versorgen.
Als klassischer Zungenbeckensee ist der Starnberger See ein Kind der Eiszeiten, deren Gletscher sein Becken ausgehobelt, wieder verfüllt und zuletzt, in der Würmeiszeit, wieder ausgeräumt haben.
Sein Ausfluss, die Würm, gab dieser Eiszeit, die vor etwa 15.000 Jahren zu Ende gegangen ist, ihren Namen.