Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Der Maisinger See

Luftbild mit Blickrichtung Nord (Foto: Sebastian Ludwig, 16.08.2003)
Luftbild mit Blickrichtung Nord (Foto: Sebastian Ludwig, 16.08.2003)

 

 

 

 

Der Maisinger See liegt etwa fünf Kilometer südwestlich von Starnberg auf dem Andechser Höhenrücken zwischen dem Starnberger See und dem Ammersee. Er ist eingebettet zwischen Endmoränenzügen der Würm-Eiszeit und sein Seespiegel liegt mit 636 m ü. NN etwa 50 m über dem des Starnberger Sees. Zum Ende der Würm-Eiszeit entstand hier beim Rückzug des Isar-Loisach-Gletschers ein spätglazialer Schmelzwassersee, der im Laufe der Zeit verlandete.

Seebecken mit Blickrichtung Süd (Foto: Sebastian Ludwig)
Seebecken mit Blickrichtung Süd (Foto: Sebastian Ludwig)

 

 

 

 

Der Maisinger See wurde wohl im Mittelalter im ursprünglichen Seebecken für die Teichwirtschaft aufgestaut. Die offene Wasserfläche nahm über die Jahrhunderte aufgrund von Absenkungen des Seespiegels und Verlandungsprozessen stark ab. Zwei zufließende Bäche bringen aus den umgebenden Wirtschaftsflächen nährstoffbelastetes Wasser in den zunehmend eutrophen See ein, der wiederum als Maisinger Bach durch die Maisinger Schlucht in den Starnberger See entwässert.

 

Schwimmblattvegetation(Foto: Wolfgang Spatz)
Schwimmblattvegetation(Foto: Wolfgang Spatz)

 

 

Schon 1941 wurde der Maisinger See als Naturschutzgebiet ausgewiesen, seit der Neuverordnung 1987 mit einer Fläche von 117 ha. 2004 erfolgte zudem die Ausweisung als Natura-2000-Gebiet (FFH-Gebiets-Nr. 8033-373). Geschützt wird ein naturnahes Stillgewässer mit Schwimmblattvegetation, Schilfröhrichten, Großseggenrieden, Verlandungsmooren und kleinflächigen Gehölzen. Teilflächen des Moores werden seit 1982 mit naturschutzbezogener Zielsetzung als Streuwiesen gepflegt. Im direkten Umfeld des NSGs befinden sich landwirtschaftlich genutzte Flächen mit Hecken und Feldgehölzen sowie Buchen-Fichten-Mischwälder.

 

Streuwiese und Moorwäldchen von Jägersbrunn aus (Foto: Wolfgang Spatz)
Streuwiese und Moorwäldchen von Jägersbrunn aus (Foto: Wolfgang Spatz)

 

Die artenreiche Avifauna des Maisinger Sees wurde seit 1912 wiederholt durch ornithologische Bestandserhebungen dokumentiert. Im Jahr 2017 erfolgte eine erneute Erfassung der Vogelwelt durch fünf Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO), die das Gebiet um den Maisinger See im gesamten Jahresverlauf mit Schwerpunkt auf die Monate März bis Juni kartierten. Dabei konnten im Untersuchungsgebiet 140 Vogelarten nachgewiesen werden, davon 32 sichere und 42 wahrscheinliche Brutvögel. Hervorzuheben sind einige Brutvogelarten der Roten Liste Bayern, wie z. B. Bekassine, Kiebitz, Wasserralle, Baumpieper, Grauspecht. Als weitere Besonderheiten gibt es eine Lachmöwenkolonie und eine große Population des Teichrohrsängers sowie Brutverdacht von Rohrweihe und Blaukehlchen.

 

 

(Text: Sebastian Ludwig, Wolfgang Spatz)

typische Vogelarten am Maisinger See

Bekassine


In den Jahren 2016 bis 2022 konnten anm Maisinger See gut 170 Vogelarten beobachtet werden. Eine Übersicht über alle beobachteten Vogelarten findet man in nebenstehender Liste.

Vogelarten Maisinger See 2016-2022
Vogelarten_Maisinger_See_2016_2022.pdf
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weitere Beobachtungsgebiete