Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Der Wanderfalke (Falco peregrinus)

Wanderfalke (Foto: Antje Geigenberger)
Wanderfalke (Foto: Antje Geigenberger)

Der Wanderfalke wird oft als Paradebeispiel des gelungenen Natur- und Artenschutzes aufgeführt. Mitte der 70er - Jahre war die Vogelart in Deutschland kurz vor dem Aussterben, in Bayern gab es sehr wenige Überlebende. Man erkannte jedoch rechtzeitig, dass das Mittel Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT) eine der Hauptursachen des Niedergangs der Art war. DDT und sein Metabolit DDE reicherte sich über die Nahrungskette bei den Greifvögeln an. Das Insektizid führte zu einer dünnen Eierschale und so zerbrachen beim bebrüten die Eier. Die Bestandserholung setzte nach Verbot des Insektenvernichtungsmittels in den 1970ern in ganz Deutschland ab Mitte der 1980er ein.

 

Die Art ist in Bayern nur regional bzw. lokal verbreitet. Als Schwerpunkt lassen sich die Frankenalb, Unterfranken und die Alpen ausmachen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Gebäudebruten in Städten. Derzeit wird die Anzahl der bayerischen Brutpaare auf 210-230 geschätzt. Im Landkreis Starnberg ist die Art ein selten auftretender Jahresvogel.

 

Wanderfalke (Foto: Bernhard Glüer)
Wanderfalke (Foto: Bernhard Glüer)

Paarungsverhalten kann oft schon im Spätwinter registriert werden. Die eigentliche Balz und Paarung findet im Februar statt, der Legebeginn ist ab Mitte März. Die Brut erfolgt in Felsnischen, aber zunehmend auch Bauwerken oder auf Masten. Ferner gibt es auch Baumbrüter. In der Regel werden Nisthilfen angenommen. 2-5 Eier werden von beiden bebrütet, wobei das wesentlich größere und schwerere Weibchen einen größeren Anteil hat.

 

Die Fütterung der Jungen erfolgt bis zur dritten Woche durch das Weibchen und das Männchen trägt die Beute ein. Nach einer 5-6-wöchigen Nestlingsdauer und 3-4-wöchigen Bettelflugperiode lösen sich die familiären Strukturen Anfang August auf. Oft ist dann auch das sog. Lahnen zu hören.

 

Obwohl bisher über 200 Vogelarten als Nahrung nachgewiesen werden konnten, besteht das Beutespektrum eines Vogels oft nur aus wenigen Arten, je nach Biotop. Bei der Jagd kann der Falke Stoßgeschwindigkeiten bis zu > 200 km/h erreichen.

 

Wanderfalke (Foto: Antje Geigenberger)
Wanderfalke (Foto: Antje Geigenberger)

Das seit 1982 existierende Artenhilfsprogramm Wanderfalke beschränkte sich dank der Erholung der Art nur noch auf das Konfliktfeld Klettersport und 2008 endete das vom Freistaat geförderte Programm. Zeitweilige Sperrungen für Kletterer finden dank langjähriger Kooperation von Verbänden immer noch Akzeptanz bei den Freizeitsportlern. Als weitere mögliche Gefährdungsfaktoren seien Störungen am Brutplatz durch forstliche Arbeiten genannt. Nach wie vor gibt es illegale Nachstellungen und Tötungen.

 

 

Weitere Infos zum Wanderfalken findet man hier.

 

 

(Text: Julia Schwandner)

 

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