Das Brutgebiet der Tafelente erstreckt sich von Frankreich und Großbritannien über Zentral- und Osteuropa bis nach Finnland und ins Baltikum, in der Mittelmeerregion sowie in Nordskandinavien
fehlt sie. Im Osten erstreckt sich das Verbreitungsgebiet bis zum Baikalsee. Erst in den letzten Jahrzehnten ist eine Ausdehnung nach Norden und Westen zu verzeichnen, so dass bspw. Schweden erst
in den 20er und 30er Jahren besiedelt wurde und mittlerweile erste Paare auf Island leben. Als Brutgebiet bevorzugt sie stark bewachsene ruhige Binnengewässer, sehr gerne hat sie größere
Schilfbereiche oder bewachsene Inseln.
Die Balz beginnt bereits in den Überwinterungsgebieten zum Ende des Winters und hat ihren Höhepunkt im März. Die Paarbindung findet erst im Verlauf des Frühjahrs statt. Doch sobald das
Weibchen fest brütet, verlässt das Männchen das Weibchen. Das Nest wird aus Wasserpflanzen, Gras und trockenen Ästen gebaut und mit Daunenfedern ausgepolstert, es werden sechs bis neun Eier
gelegt. Die Brut wird vom Weibchen übernommen, das Männchen, das mit mehreren Weibchen verpaart sein kann, bleibt jedoch immer in der Nähe und schlägt bei Gefahr Alarm. Nach etwa 25 Tagen
schlüpfen die Küken. Sie können sofort tauchen und sind nach etwa 10 Wochen flugfähig.
Auf dem Speiseplan steht überwiegend pflanzliche Nahrung wie Samen, Wurzeln, Blättern und aquatische Pflanzenknospen (aber auch kleine Krebstiere, Insekten und Muscheln), so dass sie sich
dadurch von der Reiherente, die überwiegend tierische Nahrung bevorzugt, unterscheidet und somit keine echte Konkurrenzsituation in den großen vergesellschafteten Trupps besteht. Immer wieder
kommt es auch zu Verpaarungen mit der Reiherente und entsprechenden Hybriden zwischen beiden Arten. Ebenso kommen Kreuzungen von Moor- und Tafelente regelmäßig vor.
Über die Geschmacksrichtung dieser Hybriden gibt es zum Glück in der Literatur keine Aufzeichnungen…
(Text: Oliver Focks)