Verbreitung: Der Sumpfrohrsänger ist in Europa (vorwiegend Mittel- und Osteuropa bis Südskandinavien) weit verbreitet, hier leben etwa 3/4 des paläarktischen
Weltbestandes. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zu einer beträchtlichen Erweiterung des Brutareals nach Norden und auch in die Mittelgebirge, Gründe dafür sind neben der Klimaerwärmung auch
landwirtschaftliche Überdüngung (die das Brennnesselwachstum fördert) und Verbuschung von Feuchtgebieten sowie Entwaldung. Seit Ende der 1990er Jahre verläuft der Bestandstrend in Deutschland
allerdings wohl überwiegend negativ. Typisch sind starke regionale und vor allem lokale Fluktuationen, mit Neuansiedlungen und Erlöschen von Brutvorkommen in Abhängigkeit von
Lebensraumveränderungen. Problematisch sind Mäharbeiten während der Brutperiode in ufernahen Lebensräumen und entlang von Wegen in Feuchtgebieten. Zunehmend sind
Lebensraumverschlechterungen in den Durchzugs- und Überwinterungsgebieten.
Für Deutschland werden laut dem ADEBAR Atlas Deutscher Brutvogelarten für 2005-2009 370.000-540.000 Reviere angegeben, entsprechend etwa 10 % des europäischen Bestands.
Für Bayern wurden im Bayer. Brutvogelatlas für 2005-2009 nur 18.500-44.000 Brutpaare angegeben, wobei das Problem einer Bestandsunterschätzung diskutiert wurde (u.a. weil viele Reviere
erst im Juni besetzt und somit bei Kartierungen leicht übersehen werden).
Im Landkreis Starnberg sind eher wenige Brutvorkommen bekannt, vor allem in größeren Niedermoorgebieten (Leutstettener Moos, Ampermoos), an Bachläufen mit Resten eines natürlichen
Ufersaums (Lüßbach, Halsbach, Aubach) und im Kiesgrubenbereich bei Ober-/Unterbrunn, wie anhand der ornitho-Meldungen der Jahre 2014-2016 sichtbar wird.