Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Die Rohrweihe (Circus aeruginosus)

Rohrweihenmännchen (Foto:Wolfgang Höll)
Rohrweihenmännchen (Foto:Wolfgang Höll)

Die Rohrweihe (Circus aeruginosus) ist ein Greifvogel von der Größe des wesentlich häufigeren und bekannteren Mäusebussards. Anders als dieser hält sie sich jedoch hauptsächlich außerhalb der intensiv genutzten Kulturlandschaft auf.

 

Typischer Lebensraum sind Feuchtgebiete, Moore und Röhricht. Im Schilf oder ähnlicher hoher Vegetation legt die Rohrweihe ein Nest am oder unmittelbar über dem Boden an. Darin unterscheidet sie sich grundsätzlich von anderen Greifvögeln wie Bussarden oder dem Habicht, die ihre Nester hoch in Bäumen anlegen. Der nasse Standort schützt jedoch das Nest am Boden gut vor Jägern wie Fuchs oder Hermelin.

Rohrweihenweibchen (Foto: Z.Tunka- LBV Bildarchiv)
Rohrweihenweibchen (Foto: Z.Tunka- LBV Bildarchiv)

Die Rohrweihe jagt im niedrigen Flug nach Vögeln, Mäusen oder Insekten. Dabei wird kleinräumig und geschickt mit Flügeln und Schwanz manövriert, sodass man den weihentypischen "Gaukelflug" mit V-förmiger Flügelhaltung erkennen kann.

 

Erwachsene Männchen und Weibchen sehen sehr unterschiedlich aus: Während man das Männchen als dreifarbig bezeichnen könnte (schwarze Flügelspitzen, hellgraue Flügel, braune Körpermitte), ist das Weibchen - ganz untypisch für Weihen - fast einheitlich dunkelbraun.

 

Beobachtungen der Rohrweihe im Landkreis STA 2014-2016
Beobachtungen der Rohrweihe im Landkreis STA 2014-2016

Im Herbst ziehen die Vögel in wärmere Gegenden; ein Teil nach Südeuropa (Kurzstreckenzieher), ein Teil sogar bis nach Afrika (Langstreckenzieher). Damit ist eine Verwechslung mit der anderen bei uns regelmäßig vorkommenden Weihenart - der Kornweihe - unwahrscheinlich: diese nutzt den selben Lebensraum, kommt aber nur zum Überwintern zu uns.

 

In ganz Bayern gibt es noch ca. 500-650 Brutpaare der Rohrweihe. Auch im Landkreis Starnberg kann man sie während der Brutzeit von April bis August in entsprechenden Gebieten beobachten: Auf der Karte, die die Beobachtungen der Jahre 2014 bis 2016 zeigt, kann man deutlich eine Häufung in den drei Brutgebieten Leutstettener Moos, Ampermoos und Maisinger See erkennen.

 

(Text: Dr. Gerhard Huber)

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