Dann kommen plötzlich zwei Sumpfseeschwalben aus der Bucht St. Heinrich geflogen und queren vor mir jagend Richtung Seeshaupt. Also Konzentration und genau geschaut, ja es handelt sich um
Trauerseeschwalben, also die erwartbarste der 3 Sumpfseeschwalbenarten. Es sind diesjährige Vögel und sogar vier Individuen, super.
Ein genauer Blick Richtung St. Heinrich liefert dann noch eine Möwe mit W-Muster auf der Oberseite. Also Zwerg-, Dreizehen-, oder Schwalbenmöwe. Leider auch ganz schön weit weg, aber
Flug-/Jagdstil und einige Details deuten eindeutig auf Zwergmöwe. Davon sind dort zwei Individuen unterwegs. Einfach immer wieder toll diese Möwenart.
Nach diesen erfolgreichen Beobachtungen lasse ich den Blick nochmal nach Norden schweifen und sehe mit bloßem Auge doch noch meine erhoffte Flussseeschwalbe. Mit dem Fernglas sehe ich einen
ordentlich kräftigen Schnabel, einen kurzen fast gerade abgeschnittenen Schwanz ohne Spieße und einen echt bulligen Körper. In diesem Moment haut es mich fast nach hinten um. Das ist eindeutig
keine Flussseeschwalbe sondern natürlich eine Raubseeschwalbe und es ist nicht nur ein Individuum sondern drei. Da ist mein Puls gleich ordentlich in die Höhe geschnellt. Für mich eine
Erstbeobachtung in Bayern dieser nur auf dem Durchzug (und auch das recht selten) bei uns vorkommenden Seeschwalbenart. Als dann noch der raue krächzende Ruf ertönt fühle ich mich fast wie an der
Ostsee. Super Toll.
Es war sicherlich das schlechte Wetter, dass diese 3 Individuen zu uns runter gedrückt hat.
Also ein Hoch auf dieses trüben und grauen Freitag, ornithologisch war er alles andere als grau und trüb.
(Text: Jan Brinke)