Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Der Landschaftspark Hachinger Tal – ornithologischer Hotspot am Rande der Großstadt

21.07.2016 Der Ornistammtisch der Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO) fand heute zum ersten Mal in einer neuen Gaststätte statt. Im Nebenraum des „Il Plonner“ in Oberpfaffenhofen hat die ASO etwas mehr Platz als im bisherigen Lokal. Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten mit verspäteter S-Bahn und fehlenden Parkplätzen fanden sich gut 20 Ornis zum Stammtisch ein.

 

Markus Dähne aus Unterhaching berichtete über die vielfältige Vogelwelt im Hachinger Landschaftspark. Der Landschaftspark Hachinger Tal liegt am Südrand von München zwischen Unterhaching, Neubiberg und Ottobrunn. Er umfasst das Gebiet eines früheren Militärflughafens, der von 1933 bis 1991 genutzt wurde. Inzwischen ist der Landschaftspark vielfältig strukturiert. Das weitläufige Areal umfasst unter anderem den renaturierten Hachinger Bach, Streuobstwiesen, die Startbahn des Flughafens, eine große Wiese (Betretungsverbot von April bis August), Krötentümpel, Schotterflächen, Weideflächen, Buschlandschaft und vieles mehr. Im Jahr 2000 wurde der Landschaftspark in den Biotopverbund Bayern Netz Natur aufgenommen.

 

Markus Dähne berichtete über die diversen Vogelarten, die er bei seinen fast täglichen Besuchen im Landschaftspark währen der letzten Jahre beobachtet hat. Inzwischen umfasst seine Artenliste über 160 Vogelarten! Eine erstaunliche Artenvielfalt am Rande der Großstadt München. Auf der großen Wiese im Landschaftspark brüten 15-20 Paare Feldlerchen, auf den frisch aufgeschütteten Schotterfläche hat ein Flussregenpfeifer erfolgreich gebrütet. Neben vielen Allerweltarten wie Kohl- und Blaumeise findet man als Brutvogel aber auch den Bluthänfling, Feldschwirl, Neuntöter, Gelbspötter und Sumpfrohrsänger.

 

Im Winter findet man am Hachinger Bach Eisvogel und Wasserralle, fast alle einheimischen Greifvögel, darunter z.B. Wander- und Baumfalke, nutzen den Landschaftspark als Nahrungsrevier. Besonders vielfältig sind jedoch die Beobachtungen zur Zugzeit. Eindrucksvoll waren die Bilder von 9 ziehenden Schwarzstörchen oder 28 Wespenbussarden, die über dem Landschaftspark kreisen. Zur Zugzeit kann man dort aber auch Rotkopfwürger, Schwarzstirnwürger, Wiedehopf oder Blaukehlchen beobachten. Regelmäßig ist eine Sumpfohreule hier auf dem Zug zu beobachten und auch Arten wie Weißbartgrasmücke oder Zwergschnepfe konnten hier schon gesichtet werden.

 

Markus Dähne verstand es hervorragend, den vielfältigen Lebensraum des Landschaftspark aus ornithologischer Sicht darzustellen. Nähere Informationen zum Landschaftspark mit aktuellen Beobachtungen findet man auf dieser website. Herzlichen Dank an Markus Dähne für einen sehr interessanten ornithologischen Vortrag und vermutlich werden einige Ornis der ASO in den nächsten Monaten den Landschaftspark besuchen, um dort nach Besonderheiten zu suchen.

 (Text: Pit Brützel. Fotos: Markus Dähne)