Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Raufußbussard und Kornweihen – winterliche Gäste im Donaumoos

10.12.2016   Zur letzten ASO-Exkursion des Jahres 2016 war noch einmal herrliches Wetter angesagt. Sonnenschein und blauer Himmel den ganzen Tag. Kurz nach 9 trafen sich 14 Ornis der ASO in der Nähe von Günzburg an der B16 zur Exkursion ins Donaumoos. Wir hatten eine ähnliche Tour schon im Frühjahr 2015 durchgeführt, aus jahreszeitlichen Gründen war dieses Mal die Vogelwelt natürlich ganz anders. Im Wäldchen neben dem Parkplatz zeigten sich 2 laut rufende Mittelspechte, die sehr gut beobachtet werden konnten. Damit war auch die Frage eines Teilenehmers beantwortet, ob es hier im Winter auch Mittelspechte gäbe. (Anmerkung des Autors: Alle bei uns vorkommenden Spechtarten sind – mit Ausnahme des Wendehalses – Jahresvögel).

 

Nächster Beobachtungspunkt war der Vogelturm am Schurrsee. Mit 14 Ornis, fast ebensovielen Spektiven, sowie einigen ausladenden Teleobjektiven wurde es auf dem Turm fast eng. Zu beobachten gab es einiges an Wasservögeln, hervorzuheben sind dabei Brandgans und Samtente, sowie mehrere Bläßgänse, die inmitten eines großen Grauganstrupps flogen. Daneben waren noch ein Bergpieper sowie ein Großer Brachvogel zu sehen.

 

Nachdem es auf dem Turm zu eng wurde, hatten sich einige Teilnehmer neben dem Turm postiert und waren dabei, die Mooslandschaft nach Greifvögeln abzusuchen. Im ornitho.de war ja in den letzten Tagen unter anderem ein Raufußbussard gemeldet worden. Zuerst zeigten sich einige Kornweihen, die alle Beobachter mit ihrem gaukelnden Jagdflug begeisterten. Es waren mindestens 5 Kornweihen zu sehen, 2 männliche und 3 weibchenfarbige. Vor allem die Männchen mit ihrem blaugrauen Gefieder, den schwarzen Flügelspitzen und den weißen Oberschwanzdecken beeindruckten mit ihrer Eleganz.

 

Daneben gab es viele Turmfalken und Mäusebussarde und ein weit entfernter Habicht stellte uns vor ein paar Bestimmungsprobleme. Der erste Raubwürger war zu sehen und dann zeigte sich auch ein ungewöhnlicher Bussard mit sehr hellem Kopf. Er saß auf einem Weidepfahl und ließ sich ausgiebig beobachten. Im Flug waren dann der helle Schwanz und vor allem die schwarze Endbinde gut zu sehen. Ein juveniler Raufußbussard. Für viele Teilnehmer ein „Lifer“ und für die meisten Teilnehmer die erste Beobachtung dieser Art in diesem Winter.  

 

Zurück am Parkplatz gab es dann eine kurze Brotzeit aus dem Rucksack. Zweite Station des Tages war dann der nahegelegene Faiminger Stausee. Hier mussten wir eine ganze Weile gehen, bis wir die Sonne im Rücken hatten und vernünftig beobachten konnten. Der Stausee war voller Wasservögel. Neben vielen Graugänsen waren auch ungewöhnlichere Gänse wie Rostgans, Nilgans und Streifengans zu beobachten. Besonders schön zu beobachten waren ca. 30 Spießenten sowie Krickenten und Gänsesäger, die sich im Licht der Nachmittagssonne im Prachtkleid präsentierten. Auch am Faiminger Stausee  gab es einige Samtenten und eine Brandgans zu sehen. Der Seeadler, der sich seit einigen Tagen hier aufhält, ließ sich leider nicht blicken.

 

Gegen halb 4 waren wir wieder am Parkplatz – allgemein herrschte groß Zufriedenheit ob des herrlichen Wetters und der schönen Beobachtungen. Damit ist das Exkursionsjahr der ASO beendet - im nächsten Jahr stehen wieder viele interessante ASO- Exkursionen an – Informationen darüber gibt es auf den Ornistammtischen der ASO.

 

(Text: Pit Brützel)