Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Donaumoos – Wiesenbrüter und Kraniche

15.3.2015  Die erste Frühjahrsexkursion der ASO führte heuer ins Donaumoos bei Günzburg. Gegen 9 Uhr trafen sich 12 Ornis der ASO im Gundelfinger Moos. Klaus Schilhansl vom NABU Ulm hatte sich bereit erklärt, uns durch das Donaumoos zu führen.  Das Wetter war frühlingshaft gut, vormittags war es noch etwas windig, aber nachmittags kam die Sonne raus und es wurde wärmer.

 

Nach einigen einführenden Worten zur Situation der Limikolenarten im Gebiet (Großer Brachvogel und Kiebitzbestände nehmen rapide ab, die Bekassinenbestände entwickeln sich ganz gut) ging es auf einen längeren Spaziergang durch das Gundelfinger Moos. Am Schurrsee konnten wir die üblichen Wasservögel beobachten – ungewöhnlich für die Starnberger waren hier Rostgans,  Knäk- und Pfeifente. Auf dem Weg durchs Moos gab es dann immer wieder größere Kiebitz- und Starenschwärme sowie vereinzelte Bekassinen und Große Brachvögel zu beobachten. Besonders beeindruckend war die hohe Dichte an Feldlerchen, überall waren singende Lerchen zu hören und zu beobachten.  Daneben ein Paar Schwarzkehlchen, ein Trupp Wiesenpieper auf dem Zug und die erste Rohrweihe des Jahres. Der Spaziergang führte uns weit in das Moos hinein, immer auf der Suche nach einem Trupp Goldregenpfeifer, der in den letzten Tagen hier gesichtet wurde. Beim letzten Kiebitzschwarm waren dann auch andere Limikolen zu sehen, statt der erhofften Goldregenpfeifer waren es aber Kampfläufer. Auch schön. 

 

Ein strammer Marsch über eine knappe Stunde führte uns zurück zu den Autos. Alle waren froh, sich anschließend in der „Pfeffermühle“ etwas auszuruhen und die schwäbische Küche zu genießen.

 

Klaus Schilhansl kümmerte sich in bester Reiseführermanier um ein attraktives Nachmittagsprogramm und telefonierte mit einigen Kollegen bezüglich interessanter Beobachtungen. Zur Auswahl standen dann ein Kiebitzschwarm mit einem Steppenkiebitz sowie ein Trupp rastender Kraniche. Wir entschieden uns für den Kranichtrupp.

 

Zielsicher führte uns Klaus Schilhansl zu dem Kranichplatz, wo wir gut 20 rastende und umherfliegende Kraniche beobachten konnten. Auch das Trompeten der Kraniche war zu hören.  Der Höhepunkt der Exkursion! Daneben gab es an dieser  Stelle noch eine Kornweihe sowie mehrere Große Brachvögel zu beobachten.

 

Zum Abschluß der Exkursion fuhren wir noch an den Plessenteich bei Neu-Ulm. Hier wurde im Jahr 2003 ein Baggersee auf Privatinitiative hin renaturiert ( http://www.gau.telebus.de/de/nf/projekte/plessenteich/index ). Es ist ein wunderbares Biotop  mit Beobachtungsturm und mehreren Fotoverstecken entstanden. Über 200 Vogelarten wurden bereits am Plessenteich gezählt. Wir konnten – bei etwas ungünstigen Lichtverhältnissen – neben den Wasservögeln noch eine größere Anzahl Bekassinen bei der Nahrungsaufnahme sowie Kiebitze beim Balzflug beobachten. Klaus Schilhansl erzählte noch viel Wissenswertes und Anekdotisches über den Plessenteich und seine Entstehungsgeschichte.

 

Gegen 17 Uhr fuhren wir dann – gut organisiert in Fahrgemeinschaften – in Richtung Starnberg zurück. Wir hatten ein tolles Gebiet kennengelernt und die meisten Teilnehmer wollen gerne wieder ins Donaumoos zurückkommen. Ein herzliches Dankeschön an Klaus Schilhansl, der viel zu einer sehr schönen Exkursion beigetragen hat.

 

(Text: Pit Brützel)