Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Zu den Karmingimpeln ins Loisach-Kochel-Moos

13.6.2015  Um 7 Uhr morgens trafen sich gut 15 Ornis der ASO am Parkplatz beim trimini in Kochel, um das Loisach-Kochel-Moos zu erkunden. Unter der fachkundigen Leitung  von Andreas Lange und bei idealen Wetterbedingungen (trocken, bedeckt, keine Stechmücken) ging es an der Loisach entlang nach Norden. Und es dauerte nicht lange, bis unter all den Grasmücken und Laubsängern plötzlich das typische „nice to meet you“ zu hören war.

 

Der Gesang des Karmingimpels!

 

Immer wieder zeigten sich die rotgefärbten Männchen und ließen sich gut beobachten. Der Karmingimpel kommt erst Mitte Mai in unsere Region und ist damit die letzte eintreffende Zugvogelart. In Bayern rechnet man mit 60 – 90 Brutpaaren des Karmingimpel (siehe Atlas der Brutvögel in Bayern). Nach dem Ausfliegen der Jungen verlassen die Karmingimpel unsere Region wieder ab Mitte/Ende Juli und ziehen nach Osten bis nach Indien.

 

An der Loisach entlang gab es weiter viele Singvögel zu beobachten. Ein Schwarzkehlchen sang von einer Fichtenspitze, die Feldschwirle waren nur für die Ornis mit gutem Gehör zu vernehmen, und ein Trauerschnäpper stellte uns vor gewisse Bestimmungsprobleme. Die konnten aber dann dank eines Fotobeweises schnell geklärt werden.  An Greifvögeln waren ein Baumfalke, ein Rohrweihenpaar  und mehrere Schwarzmilane zu beobachten, im Schilf war dann ein Blaukehlchen zu sehen. Auf dem Rückweg dann noch ein ungewöhnlicher Ruf, die Spekulationen gingen von Wachtelkönig bis Sumpfrohrsänger, es handelte sich aber um ein Neuntötermännchen, das sein Revier anzeigte.

 

Am Parkplatz zwischen Kochel und Schlehdorf gab es einen kurzen Stopp mit dem Blick über die Wiesen des Loisach-Kochel-Mooses. Hier zeigten sich das erste Braunkehlchen sowie 2 kopulierende Schwarzmilane.

 

In Großweil ging es dann zum Abschluß  auf den Weg rund um den Eichsee. Die Gelbspötter begrüßten uns mit ihrem Gesang bereits am Parkplatz, ein vermeintlicher Pirol stellte sich dann leider als Fehlbestimmung heraus – es handelte sich wohl um eine  sehr schön singende Amsel. Auf den Wiesen um den Eichsee dann Baumpieper und Braunkehlchen sowie überall singende Sumpfrohrsänger. Schwarzmilane und ein Rotmilan ließen sich in der Thermik nach oben tragen, begleitet von vier Weißstörchen.

 

Neben den Vögeln gab es auch noch viele Blumen und Insekten zu beobachten und bestimmen – mit dem gesammelten Know-How vieler Exkursionsteilnehmer konnten fast alle Bestimmungsfragen geklärt werden.

 

Gegen Mittag kam dann die Sonne raus und es wurde ziemlich heiß,  gut dass es den Vormittag über bedeckt war – eigentlich ideale Beobachtungsbedingungen. In Großweil dann noch eine kurze Mittagspause  mit Blick in die Graureiherkolonie vom Wirtsgarten aus. Am frühen Nachmittag waren alle Teilnehmer wieder zu Hause.

 

(Text: Pit Brützel)