Newsletter-Archiv

Die aktuelle Ausgabe unseres Newsletters finden Sie hier.

März 2024

Liebe Mitglieder, liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,

Im März beginnt der Frühling. Viele Tiere erwachen aus ihrem Winterschlaf und die Krokusse und Schlüsselblumen blühen. Die ersten Kurzstreckenzieher wie Stare, Kiebitze und Feldlerchen sind nach Deutschland zurück gekehrt und für die Standvögel beginnt die Balz. Ende März feiern wir Ostern, daher starten wir diesen Newsletter mit einem Einblick in die Vogeleikunde.

(Foto: Flussregenpfeifer-Eier-Gelege - Marcus-Bosch, LBV-Bildarchiv)

Weltweit gibt es etwa 12.000 verschiedene Vogelarten, von etwa 8.000 Arten sind Nester und Eier bekannt. Doch warum sehen Eier so unterschiedlich aus - beige, blau, grün oder sogar schwarz gefleckt?
Die Grundfarbe eines Vogeleis ist aufgrund der kalkhaltigen Schale weiß. Die Färbung der Eier wird durch nur zwei Farbpigmente erreicht: Protoporphyrin für eine rötlich-braune Farbe und Biliverdin für eine grün-bläuliche Farbe. Kombinationen ermöglichen eine Vielzahl von Farbtönen. In der Regel gilt: Dunkle Eier werden eher in kalten Regionen gelegt, weil sie Wärme besser speichern. In warmen Regionen sind die Eier dagegen eher hell, damit sie nicht zu warm werden. Schattierungen und Sprenkelungen dienen oft der Tarnung: So sehen die Eier des Flussregenpfeifers wie Kieselsteine aus (siehe Bild).
Die Eier von Möwen oder Seeschwalben haben sogar individuelle Zeichnungen, um das eigene Ei in einer großen Brutkolonie wiederzufinden. Viele Eier haben eine elliptische Form, damit sie nicht wegrollen. So können Koloniebrüter auf schmalen Felsvorsprüngen oder in Felsnischen brüten, ohne dass die Eier herunterfallen.

Übrigens: Das kleinste Ei überhaupt ist so groß wie eine Erbse und stammt von einem 1,6 Gramm leichten Kolibri, der extrem seltenen Bienenelfe aus Kuba. Von den in Deutschland verbreiteten Vögeln legt das Goldhähnchen die kleinsten Eier, der Höckerschwan die größten.

© KAT CITY ARTe

Welche Tierkinder können wir bereits im März entdecken?

(Foto: Derer Frank, LBV-Archiv)

Während die einen Tiere gerade erst erwachen oder nach dem geeigneten Partner suchen, haben andere Arten bereits ihre ersten Jungen. Die Eier von Stockenten werden zwischen März und Juni gelegt. Etwa sieben bis elf Eiern brütet das Weibchen aus. Schon am ersten Tag verlassen die Küken das Nest und folgen ihrer Mutter auf Schritt und Tritt. Im Starnberger Vogelatlas erfahren Sie mehr über das Vorkommen in unserer Region.
Zwischen März und April werden die Fuchswelpen geboren. Die ein bis zehn Welpen sind die ersten zwei Wochen blind und verlassen erst nach fünf Wochen zum ersten Mal den Bau. Auch Wildschweine bekommen Ihre Jungen zwischen März und Mai. Die Frischlinge haben nach ihrer Geburt schon Haare und können - anders als Füchse - schon sehen. Da sie aber noch sehr kälte- und nässeempfindlich sind, müssen sie sich an ihre Geschwister kuscheln, um sich zu wärmen.

Heute im Portrait: Fitis versus Zilpzalp

(Foto: Fitis, H.J. Fünfstück)

Der Fitis (Phylloscopus trochilus) gehört zur Gattung der Laubsänger und ist ein weit verbreiteter Singvogel, der auch in unseren Gärten anzutreffen ist. Er ist etwa elf bis dreizehn Zentimeter lang und hat eine Flügelspannweite von 17 bis 22 Zentimetern. Wegen seines schlichten Aussehens ist der Fitis jedoch leicht zu übersehen und wird selbst bei guter Sicht oft mit seinem weitaus häufigeren Verwandten, dem Zilpzalp, verwechselt. Wer also die Gelegenheit hat, einen Fitis im eigenen Garten zu beobachten, kann sich glücklich schätzen und wird mit einem äußerst lieblichen Gesang belohnt. Im Frühjahr tritt er seine lange Rückreise aus Afrika südlich der Sahara an und ist spätestens im Mai wieder bei uns.

Schweißtreibende Pflegemaßnahmen im Februar

Foto: Ehrenamtliche Helfer im Bacherner Moos (Foto: Claudius Birke)

Im vergangenen Monat wurden gleich zwei umfangreiche Pflegemaßnahmen durchgeführt und abgeschlossen. Die Umsetzung unseres Brutfloßes am Jaisweiher westlich von Gilching und Auflichtungsmaßnahmen im Bacherner Moos auf einer knapp 2 ha großen Fläche.

Das Flussseeschwalbenfloß auf dem vom Kieswerk Jais (bei Gilching) aktiv bewirtschafteten Gewässer musste an einen anderen Standort verlegt werden, um zukünftig eine Doppelnutzung als Brutweiher und die parallele Errichtung einer Photovoltaikanlage zu ermöglichen. Einen ausführlichen Bericht dazu finden Sie hier.

Anknüpfend an die bereits vor 2 Jahren erfolgreich durchgeführten Auflichtungsarbeiten im Bacherner Moos wurden nun in aufwändigen Arbeitsschritten weitere umfangreiche Maßnahmen durchgeführt. Um den Torfkörper und die empfindliche Bodenvegetation zu schonen, wurden die Strauch- und Holzmengen mittels Hubschrauber aus der Fläche abtransportiert. Einen ausführlichen Bericht dazu finden Sie hier.

Kurz und knapp berichtet:

Ornithologischer Jahresbericht
Seit 2014 erscheint der ornithologische Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO). Der über 100 Seiten starke, reich bebilderte Jahresbericht 2023 für den Landkreis STA steht nun entweder als pdf. oder als Printversion zur Verfügung.

Birdwatching geht in die 2. Runde
Nach einem erfolgreichen Start der Veranstaltungsreihe „Birdwatching mit dem LBV Starnberg“ starten wir in Kürze mit den neuen Terminen. Wenn Sie über die verschiedenen Exkursionen informiert werden wollen, nehmen wir Sie gerne in den Verteiler auf.

Weltspatzentag am 20. März
Seit 2010 macht der von der indischen Naturschutzorganisation „Nature Forever Society“ (NFS) ins Leben gerufene Weltspatzentag jährlich am 20. März auf den Rückgang der Spatzen aufmerksam. Und diese Aufmerksamkeit ist mehr als berechtigt - seit 2016 steht der Haussperling in Bayern auf der Vorwarnliste der Roten Liste.

LBV-Wanderausstellung in Gauting
Vom 4. bis 22. März 2024 ist im Rathaus in Gauting die Ausstellung „Gebäudebrüter – Hilfe für Spatz, Mauersegler, Schwalben und Co.“ zu besichtigen. Diese Ausstellung gibt uns einen Einblick in die Welt der Gebäudebrüter und zeigt deren Lebensraum auf. Die Ausstellung ist kostenfrei und zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen.

Start in die neue Umweltgarten-Saison:
Ab März beginnt die Saison in unserem Umweltgarten. Jeden letzten Samstag des Monats kümmern sich Aktive für die Dauer von 2-3 Stunden um die fortlaufende Pflege und neue Projekte. Vorbei kommen, inspirieren lassen, Ideen austauschen und gerne auch mitmachen. Termine: 30.03., 27.04., 25.05., 29.06., 27.07., 31.08. jeweils ab 10 Uhr.

Save the Date: 5 Jahre Volksbegehren „Rettet die Bienen“
Wir haben Landesvorstand Dr. Norbert Schäffer zu uns in den Landkreis eingeladen. Er wird am 11. April 2024 in der Gaststätte „La Fattoria“ in Drössling über den aktuellen Stand der Dinge berichten und zeigt auf, was sich bisher getan hat (siehe kommende Veranstaltungen).

Was sonst so lief:

18.02.24 Exkursion zu den Seetauchern in der Seeshaupter Bucht
1./2.03.24 Eltern/Kind-Basteln in unserem Umweltgarten

kommende Veranstaltungen:

19.03.24 Exkursion des Botanischen Arbeitskreis Starnberg im Raum Maising
5./6.4.24 Eltern/Kind-Basteln in unserem Umweltgarten
11.04.24 Vortrag Norbert Schäffer zu 5 Jahre Volksbegehren "Rettet die Bienen"

Mit herzlichen Grüßen
Katharina Roppert-Engert
Geschäftsstelle der
LBV Kreisgruppe Starnberg

Impressum:
Landesbund für Vogelschutz Kreisgruppe Starnberg
Landsberger Strasse 57 82266 Inning-Stegen
www.starnberg.lbv.de starnberg@lbv.de 08143/8808

Februar 2024

Liebe Mitglieder, liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,

Der Februar ist auf den ersten Blick meist noch trist und unbelebt, kahle Bäume prägen noch das Landschaftsbild. Doch langsam erwacht die Natur aus ihrem Winterschlaf. Wer sich etwas länger im Freien aufhält, wird von ihrer Schönheit überrascht und entdeckt vielleicht sogar schon einen Schmetterling.

Was machen eigentlich unsere heimischen Schmetterlinge im Winter?

(Foto: Zitronenfalter im Winter – Dr. Eberhard Pfeuffer, LBV Bildarchiv)

Unsere heimischen Schmetterlinge haben ganz unterschiedliche Strategien, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Nur sechs unserer rund 180 Tagfalter überwintern als erwachsene Tiere. Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Zitronenfalter, C-Falter, Trauermantel und Großer Fuchs suchen im Spätherbst Verstecke in Holzschuppen, Scheunen, warmen Kellern, Naturhöhlen und ähnlichen Orten auf.
Die meisten Schmetterlinge überwintern als Puppen - wie Aurorafalter, Schwalbenschwanz, Weißlinge und Landkärtchen. Als Raupen überwintern Schachbrett, Bläuling, Schillerfalter und Eisvogel (ja, so heißt auch ein Schmetterling!). Es gibt aber auch Schmetterlinge, die noch als Ei überwintern, wie der Apollofalter und der Nierenfleck.

Unser Zitronenfalter ist eine Besonderheit, denn er lebt fast ein ganzes Jahr. Dabei legt er im Winter eine lange Ruhepause ein, in der die lebenswichtigen Körperfunktionen auf ein Minimum reduziert sind. Mit seinen eigenen „Frostschutzmitteln” Glycerin, Sorbitol und Proteinen senkt er den Gefrierpunkt seiner Körperflüssigkeiten so weit ab, dass er Temperaturen von bis zu minus 20 Grad unbeschadet überstehen kann. Deshalb hat man auch schon Zitronenfalter gefunden, die mit Schnee bedeckt waren. Im Frühling, wenn die ersten Sonnenstrahlen den Falter erwärmen, kann man ihn als einen der ersten Schmetterlinge bewundern.

Lesetipp: Strategien der Insekten im Winter.

Eine hübsche Laune der Natur

(Foto: Amsel Leuzismus - Henderkes Herbert, LBV Bildarchiv)

Eine weiße Amsel oder ein gescheckter Star sind zwar selten, kommen aber häufiger vor als man denkt. Es handelt sich aber nicht um eine Krankheit und auch nicht um Albinismus, wie oft fälschlicherweise angenommen wird. Man spricht hier von Leuzismus. Eine fehlerhafte Mutation führt dazu, dass Fell und Federn weiß und die darunter liegende Haut rosa ist. Rosa, weil ihr die Melanozyten, die farbstoffbildenden Zellen, fehlen. Beim Albinismus sind diese Zellen zwar vorhanden, können aber kein Melanin bilden. Albinos erkennt man auch daran, dass alle Körperteile, also auch der Schnabel, entfärbt sind. Die betroffenen Vögel sind daher nicht krank, aber durch diesen Defekt oft leichtere Beute. Auch Wasservögel wie das Blässhuhn sind betroffen.

(Foto: leuzistisches Blässhuhn am Starnberger See – Peter Witzan)

Vogelbestimmungskurs geht in die nächste Runde

(Foto: Horst Guckelsberger)

Vögel faszinieren die Menschen seit jeher mit ihrem Gesang, ihrer Farbenpracht und ihren erstaunlichen Flugkünsten. Vielleicht haben Sie sich schon oft gewünscht, bei einem Waldspaziergang die Vögel an ihren Stimmen erkennen zu können. Aber wie lernt man Vögel zu bestimmen? Zum Beispiel in einem Vogelbestimmungskurs. Diese Möglichkeit bietet der LBV Starnberg alle zwei Jahre mit dem „Grundkurs Vogelbestimmung“, der in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Starnberg-Ammersee e.V. durchgeführt wird. In einem kompakten Kurs mit einem einführenden Theorieabend, drei Exkursionen in verschiedene Vogellebensräume und einem Abschlussabend zur Nachbesprechung des Gelernten werden die Grundlagen der Vogelbestimmung vermittelt. Die drei Exkursionen führen nach Possenhofen, ins Würmtal und nach Percha. Alle Details zum Ablauf und zur Anmeldung finden Sie hier.

Welche technische Unterstützung kann zur Bestimmung hilfreich sein?
Es ist nicht immer einfach, Vogelstimmen zu erkennen, denn viele Vögel haben sehr ähnliche Stimmen. Zum Glück gibt es Vogelstimmen-Apps, die die Bestimmung erleichtern können. Doch bei allen Möglichkeiten, die diese Apps bieten, gibt es auch Nachteile. Hierzu haben wir die beiden Kursleiter Thomas Hafen und Pit Brützel befragt und um deren Einschätzung gebeten. Das komplette Interview können Sie hier nachlesen. Weitere nützliche Apps stellt der LBV hier vor. In diesem Zusammenhang lesen Sie einen Beitrag von Antje und Max Geigenberger über den Sinn oder Unsinn von Klangattrappen nachlesen.

Kurz und knapp berichtet:

Schmetterling des Jahres 2024
Der Mosel-Apollofalter kommt in Deutschland ausschließlich im unteren Moseltal in Rheinland-Pfalz vor. Dort besiedelt der Schmetterling Felsen inmitten von meist konventionell bewirtschafteten Weinbergen. Durch die geografische Isolation hat sich der Mosel-Apollofalter zu einer einzigartigen Unterart entwickelt. Der Apollofalter ist eine streng geschützte Schmetterlingsart.

Nistkästen reinigen
Der Februar kann gut genutzt werden, um Nistkästen zu reinigen, zu reparieren und neue Nisthilfen anzubringen, denn die Brutzeit vieler Singvögel beginnt bereits im März. Wenn Sie dabei Hilfe benötigen oder wir Sie beraten können, wenden Sie sich jederzeit gerne an starnberg@lbv.de

„Kita im Aufbruch“ erhält UNESCO-Auszeichnung
Ende Januar erhielt das LBV-Projekt „Kita im Aufbruch“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie der Deutschen UNESCO-Kommission die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Damit wurde das Projekt zum ersten Mal für sein Engagement in der Bildung für nachhaltige Entwicklung und den Einsatz für die Globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen gewürdigt.

Wanderausstellung in Gilching
Vom 1. bis 20. Februar 2024 ist im Rathaus in Gilching die Ausstellung „Gebäudebrüter – Hilfe für Spatz, Mauersegler, Schwalben und Co.“ zu besichtigen. Diese Ausstellung gibt uns einen Einblick in die Welt der Gebäudebrüter und zeigt deren Lebensraum auf. Die Ausstellung ist kostenfrei.

Sammelwoche vom 04. bis 10. März 2024
Der LBV lädt wieder Schulen bayernweit ein, sich an unserer LBV-Sammelwoche unter dem Motto "Lebendige Bäche und Seen in Bayern" zu beteiligen. Die gesammelten Spenden fließen direkt in Naturschutzprojekte vor Ort.

Was sonst so lief:

15.01.24 Vortrag über Monitoring von Vogelschlag an Glasfassaden
24.01.24 Vortrag „Wölfe und Wir – Wege zum Miteinander“

kommende Veranstaltungen:

18.02.24 Exkursion zu den Seetauchern in der Seeshaupter Bucht
1./2.03.24 Eltern/Kind-Basteln in unserem Umweltgarten
09.03.24 Spechte im Wald und Nistkästen im Garten – Wanderung im Leutstettner Moos

Aufruf in eigener Sache – tatkräftige Helfer gesucht !

Im Rahmen der Revitalisierung des geschützten Landschaftsbestandteils „Bacherner Moos“ reduzieren wir im Zentrum des Moores auf einem ca. 2 Hektar großen Nieder- und Übergangsmoorbereich schrittwiese den Aufwuchs an Gehölzen, die dem Moorboden ganzjährig Wasser entziehen und den Boden stark verschatten. Ziel ist die Offenhaltung und das Zurückdrängen der zunehmenden Bewaldung und somit ein Aufhalten der damit verbundenen negativen Auswirkungen wie Moormineralisierung und Rückgang lichtbedürftiger Pflanzenarten.
Gefällt wurde bereits auf der Fläche - nun freut sich der LBV über möglichst viele tatkräftige Helfer beim Herausziehen und Aufschichten des Schnittgutes. Kräftige Schuhe und Arbeitshandschuhe werden empfohlen; Werkzeug wird bereitgestellt.

Samstag, 17.02. und Samstag, 24.02. von jeweils 09:00 bis ca. 13:00 Uhr
Treffpunkt: Bachern am Wörthsee, Parkplatz am Krebsbach gegenüber Alter Lautenbacher Hof. Zur besseren Koordination und Einteilung wird eine Anmeldung erbeten unter guenther.paschek@arcor.de oder starnberg@lbv.de

Mit herzlichen Grüßen
Katharina Roppert-Engert
Geschäftsstelle der
LBV Kreisgruppe Starnberg

Impressum:
Landesbund für Vogelschutz Kreisgruppe Starnberg
Landsberger Strasse 57 82266 Inning-Stegen
www.starnberg.lbv.de starnberg@lbv.de 08143/8808

Januar 2024

Liebe Mitglieder, liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,

Wir hoffen, dass Sie alle gut ins neue Jahr gestartet sind. Vielleicht konnten Sie zwischen den Jahren die eine oder andere außergewöhnliche Vogelbeobachtung machen und fragen sich, warum manche Arten nicht in den Süden gezogen sind.

Warum bleiben Vögel immer häufiger bei uns?

(Foto: Singdrossel im Winter, Reinhold Peisker)

Immer mehr Kurzstreckenzieher überwintern in ihren bayerischen Brutgebieten, obwohl sie sich damit einer großen Gefahr aussetzen. Denn eigentlich ziehen die Vögel in den Süden, um die nahrungsarme Zeit in den kalten Monaten des Jahres in Mitteleuropa zu überbrücken.
Das zunehmend wärmere Klima und die Besiedlung der Städte haben dazu geführt, dass immer mehr Zugvögel kürzere Strecken zurücklegen oder sogar zu Standvögeln werden. Einige Arten ziehen gar nicht mehr oder weichen kurzfristig der Kälte aus.
Diese Tendenz lässt sich bei Staren, Singdrosseln, Rotmilanen, Kiebitzen, Feldlerchen und Mönchsgrasmücken beobachten. Viele Vögel, die eigentlich Insektenfresser sind, wie Meisen oder Kleiber, nehmen nun auch gezielt Samen, Nüsse und Körner in ihren Speiseplan auf, denn diese stellen fettreiche und damit energiereiche Nahrung dar. Da im Winter auch die Tage kürzer und die Nächte länger werden, steht den Vögeln weniger Zeit für die Nahrungssuche zur Verfügung. Deshalb legen viele Arten Vorräte an: Eichelhäher vergraben Eicheln im Boden, Sumpf-, Tannen- und Haubenmeisen verstecken Samen und Kerne in Rindenspalten.

Es gibt im Übrigen die unterschiedlichsten Verhaltensweisen am Futterhaus.

Heute im Portrait: klein und gelb, Carduelis spinus

(Foto: Erlenzeisig - Dr. Christoph Moning, LBV-Bildarchiv)

Er ist bei uns wieder häufiger anzutreffen: Der Erlenzeisig. Als Schönwettersänger singt er nur bei schönem Wetter und schweigt meist bei Regen und Kälte. In den Zweigen turnt er herum, zwitschert und plappert munter vor sich hin. Dabei zeigt er akrobatische Fähigkeiten, indem er oft kopfüber an Zapfen hängt und mit seinem spitzen Schnabel wie mit einer Pinzette Samen zwischen den einzelnen Schuppen herauszieht.
Ein hübscher Vogel ist er allemal: Vor allem die Männchen bringen mit ihrer kontrastreichen gelb-schwarzen Färbung etwas Farbe ins winterliche Grau; wie so oft in der heimischen Vogelwelt sind die Weibchen etwas matter gefärbt, aber auch sie haben eine deutlich erkennbare gelbe, gelblich-grüne Färbung.
Erlenzeisige halten zusammen und geben sich gegenseitig Informationen über ertragreiche Nahrungsgebiete. Bei gutem Samenangebot kommt es nicht selten zu großen Ansammlungen.

Klein und gelb ist beispielsweise auch der Zitronenzeisig (Carduelis citrinella), der sich allerdings in den Gebirgen Mittel- und Südeuropas und in den Alpen (meist erst ab 1200 bis 1400 m) aufhält.

(Foto: Zitronenzeisig - H.J. Fünfstück)

Unterstützungsprojekt Arche Noah Fonds des LBV

(Foto: Kochelmoor Dr. Olaf Broders)

Flächenerwerb ist eines der wichtigsten Instrumente im Natur- und Klimaschutz!
Bereits 1984 beschloss der LBV-Landesverband, den Arche Noah Fonds ins Leben zu rufen. Anlass war die Tatsache, dass auch in Bayern das Artensterben zunimmt und immer mehr Tier- und Pflanzenarten gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht sind. Es wurde immer deutlicher, dass staatliche Schutzgebiete und Nationalparks für einen angemessenen Naturschutz nicht ausreichen. Deshalb wurden selbst hochwertige Flächen und Grundstücke erworben, um gezielt artenreiche und sensible Biotope schützen zu können.
In den letzten 30 Jahren konnten über 3.500 Hektar (fast 10x so groß wie der Central Parks, NY) durch Kauf und Pacht geschützt werden! Weil hier kein Gift und keine Düngung Anwendung finden, können die sensiblen Flächen langfristig – auch für die nächsten Generationen – erhalten werden. Doch nicht nur der Ankauf ist wichtig, sondern ebenso die langfristige Betreuung der Schutzgebiete. Der LBV kümmert sich um Moore, Auenlandschaften, Wiesen und Wälder.
Ein Beispiel für eine kürzlich angekaufte Fläche: Der "Kaltenbacher Filz" ist 2,0 Hektar groß und befindet sich im Nachbarlandkreis Weilheim-Schongau. Die gekaufte Fläche liegt in einem Niedermoorgebiet, das seltenen Schmetterlingen wie dem Storchschnabel-Bläuling oder dem Wald-Wiesenvögelchen Lebensraum bietet. Die gefährdete Moorfläche wird durch eine naturschutzgerechte Mahd und das Zurückdrängen von Fichten wieder in einen ursprünglichen Zustand versetzt.

Erhalt des Schutzgebietes Würmtal – Naturschutz vs. sportliche Herausforderung

(Foto: Würm im Würmtal, LBV-Bildarchiv)

Nur rund eine halbe Stunde außerhalb Münchens gehen Freizeitsportler seit geraumer Zeit dem Mountainbiken auf sogenanten Trails nach. Generell nichts verwerfliches, lägen die immer beliebter werdenden Strecken nicht im FFH-Schutzgebiet Würmtal - ein Schutzgebiet mit europäisch relevantem Erhaltungsstatus. Künstlich hergestellte Steilkurven, Schanzen und ausgewaschene Wurzel-Buckelpisten prägen mittlerweile das Landschaftsbild.
Als Grundstückseigentümer wollen die Bayerischen Staatsforsten gemeinsam mit dem Landratsamt Starnberg nun dagegen vorgehen. Seit November weisen Banner im Wald oberhalb der Würm darauf hin, dass es verboten sei, dort Trails anzulegen und zu befahren. Mit diesem Appell und notfalls Bußgeldern sollen die Radler sensibilisiert werden. Auch unsere Kreisgruppe unterstützt dieses Vorhaben und spricht sich für eine verstärkte Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung dieses Naturschutz-gebietes aus. An die Biker wird appelliert, sich für die Ausübung des Sports auf zugelassene Trails zu beschränken. Lesen Sie hier den Bericht über den Ortstermin mit den zuständigen Stellen. Eine entsprechende Pressemitteilung haben die bayerischen Staatsforsten auf ihrer Webseite veröffentlicht.

Kurz und knapp berichtet:

Hilfe für die Elsbeere
Diese eher unbekannte Baumart konnten wir im April letzten Jahres wieder erfolgreich an einen Privatwald und den Bundesforst vermitteln. Jetzt ist eine weitere Pflanzaktion geplant. In unserem „Schmidwäldchen“ wird derzeit Platz dafür geschaffen. Und auch auf den Zeitlerwiesen sollen künftig Elsbeeren ihre schönen Kronen in den Himmel wachsen lassen.

Wintereinbruch im Dezember lässt Flusspegel ansteigen
Der heftige Wintereinbruch im Dezember und die damit verbundene ungewöhnlich starke Schneeschmelze haben vielerorts zu Überschwemmungen geführt. Besonders betroffen war das Gebiet rund um die Amper. Das Ampermoos steht unter Wasser. Der Rückgang der Wasserstände wird für Wochen prognostiziert.

Ausgezeichnet
Schon seit 2017 zeigt das Projekt "Natur auf Zeit" von LBV und dem Bayerischen Industrieverband Baustoffe, Steine und Erden e.V. (BIV), dass Naturschutz und Industrie keine Gegensätze sind, sondern Hand in Hand gehen können. Das einzigartige Kooperationsprojekt zum Schutz von Amphibienarten in Gruben und Steinbrüchen wurde am 28. November mit dem Umweltpreis 2023 der Bayerischen Landesstiftung ausgezeichnet!

Kraftprotz wird Insekt des Jahres
Der Stierkäfer wurde Ende letzten Jahres zum Insekt des Jahres 2024 gewählt und löst damit den Tagfalter „Landkärtchen“ ab. Seinen wissenschaftlichen Namen (Typhaeus typhoeus) verdankt der 14 bis 20 Millimeter große, glänzend schwarze Käfer der griechischen Mythologie. Er ist die Hygieneabteilung seines Lebensraumes. Denn er sorgt dafür, dass die Hinterlassenschaften pflanzenfressender Tiere schnell beseitigt werden und sich keine Parasiten einnisten können. Er ist nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) geschützt.

Buchtipp: „Nicht nur das Klima spielt verrückt...“
Dr. Rudi Netzsch (Leiter des BASta-Botanik Arbeitskreises Starnberg) hat eine Exkursion zu den Literaten unternommen. Herausgekommen ist sein im November erschienenes Buch mit dem gleichnamigen Titel. "Interessant für alle, denen Natur und Klima am Herzen liegen", wirbt er für sein Werk. Das über 200 Seiten starke Buch kann unter der ISBN 978-3-8316-2420-1 bestellt werden.

Was sonst so lief:

17.12.23 Wasservogelbeobachtung an der Roseninsel
05.01. bis 07.01.24 „Stunde der Wintervögel“ – Ergebnisse stehen fest
10.01.24 Vortrag „Förderung und Schutz von Wildbienen“

kommende Veranstaltungen:

heute Abend - 15.01.24 „Wanted: Dead or alive! - "Systematisches Monitoring von Vogelschlag an Glasfassaden“ Dieser kostenfreie Vortrag richtet sich an Naturschutzbehörden, Bauämter, Gebäudeeigentümer, Architekten, Bauherren, Kartierungsbüros und Naturschutzverbände. Er findet online via Teams statt - Hier klicken, um teilzunehmen
16.01.24 Onlinevortrag „Naturnahe Wiese im Garten“ - Anmeldung hier
24.01.24 Vortrag mit Diskussionsrunde „Wölfe und Wir – Wege zum Miteinander“
06.02.24 Orni-Stammtisch mit Jahresbericht von Pit Brützel

Mit herzlichen Grüßen
Katharina Roppert-Engert
Geschäftsstelle der
LBV Kreisgruppe Starnberg

Impressum:
Landesbund für Vogelschutz Kreisgruppe Starnberg
Landsberger Strasse 57 82266 Inning-Stegen
www.starnberg.lbv.de starnberg@lbv.de 08143/8808

Dezember 2023

Liebe Mitglieder, liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Deshalb möchten wir zu Beginn dieser Ausgabe einen besonderen Blick auf die ehrenamtliche Arbeit der Kreisgruppe werfen.

Ehre wem Ehre gebührt

(Foto: © BMI)

Der 5. Dezember ist Internationaler Tag des Ehrenamtes. Ein guter Anlass, um den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in der Kreisgruppe ein herzliches DANKESCHÖN auszusprechen. Damit Sie sich ein Bild über das ehrenamtliche Engagement machen können, haben wir die folgende Übersicht zusammengestellt:

Ornithologie
Kartierungen, Monitoring-Programme und Vogelschutzmaßnahmen sind die drei wichtigsten Aufgabenbereiche der ASO und dienen als Grundlage für verschiedene wissenschaftliche Ansätze, sowie für den Artenschutz. Die Arbeit der vielen Freiwilligen um Pit Brützel (Leitung der ASO) belief sich auf rund 1065 Stunden.

Umweltbildung
Bei 10 Kindergeburtstagen, 30 Stunden in Schulen und Kindergärten, 5 Familienveranstaltungen, 1 Ferienfreizeit und 1 VHS-Kurs kamen 65 Stunden ehrenamtliche Arbeit zusammen. Eine tolle Leistung von Claudia Trepte und ihrem Team.
Im Erwachsenenbereich wurden bei 10 Arbeitseinsätzen mit allen ehrenamtlichen Helfern ca. 150 Stunden im Umweltgarten geleistet. Mit einer Reihe von Exkursionen beispielsweise durch Dr. Rudi Netzsch vom Botanischen Arbeitskreis Starnberg (BaSta) kamen noch einmal rund 50 Stunden hinzu.

Landschaftspflege
Die Landschaftspflege ist sicherlich der arbeitsintensivste Bereich. Um ein ausgewogenes Mahdkonzept zu entwickeln, anzupassen oder zu modifizieren, führten Dr. Rudi Netzsch sowie auch Dr. Klaus Gottschaldt im Laufe des Jahres zahlreiche Kartierungen auf den verschiedenen Flächen durch. Hierfür wurden etwa 120 Stunden aufgewendet.
In über 70 Arbeitseinsätzen wurden rund 800 Stunden ehrenamtlich geleistet. Koordiniert wurden diese durch den 2. Vorsitzenden Günther Paschek. Als absolutes Mammutprojekt waren (und sind) die Zeitlerwiesen zu nennen. In der letzten Ausgabe der „Seeschwalbe“ wurde darüber ausführlich berichtet. Und wenn es darum geht, eine Fläche kurzfristig in die Planungen mit einzubeziehen, ist besondere organisatorische Arbeit gefragt. So geschehen aktuell beim Moränenrücken „Bäreneich“ bei Erling. Derzeit sind ca. 30 Flächen mit ca. 16 ha zu betreuen.

Im administrativen Bereich ist vor allem die Arbeit des Vorstandes zu nennen, deren Stunden gar nicht genau beziffert werden können. Vereinsvorsitzender Stefan Schilling, Schatzmeisterin Renate Zoller, Schriftführer Tobias Zehetmair, sowie die Beisitzer haben unzählige Stunden für Behördentermine, Begehungen, Besprechungen und das Führen der Finanzen aufgewendet. 1300 Stunden sind hier mindestens zu nennen. Hierin sind auch die knapp 50 Stunden enthalten, die Dr. Andrea Gehrold neben ihrer offiziellen Tätigkeit als Gebietsbetreuerin am und um den Starnberger See verbrachte.

VIELEN DANK für mindestens 3500 Stunden Zeit!

(Fotos: Günther Paschek und Claudius Birke)

Ehrenamtliches Engagement bedeutet, seine Zeit und seine Kraft - oft neben dem Beruf - freiwillig und in vielfältiger Weise zur Verfügung zu stellen. Sie fühlen sich angesprochen und sind motiviert, die Kreisgruppe zu unterstützen? Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns unter starnberg@lbv.de auf.

Unsere Suchprofile sind auf den folgenden beiden Pattformen zu finden. Sozialnetz Würmtal-Insel und Fachstelle für Ehrenamt und Engagement (f.e.e.) Landratsamt Starnberg.

Passend zur Jahreszeit heute im Portrait: der Bergfink (Fringilla montifringilla)
Tunnelgräber aus dem Norden

(Foto: A. Geigenberger)

Viele unserer heimischen Vögel habe uns bereits verlassen und sind in wärmere Gefilde gereist. Wir dürfen uns aber auch auf Wintergäste freuen, die uns aus dem fernen Norden besuchen, um bei uns die kalte Jahreszeit zu verbringen. Der Bergfink ist ein solcher Wintergast, der aufgrund des Futtermangels in weiter nördlich gelegenen Überwinterungsgebieten nun zu uns stößt.
Einmal hier eingetroffen, schließen sich Bergfinken mit zuhause gebliebenen Buchfinken zusammen. Für die Nacht bilden sie Schlafgesellschaften und rücken sehr dicht aneinander.
Eine typische Eigenschaft der Bergfinken ist, frischen Pulverschnee mit dem Schnabel oder den Flügeln beiseitezuschaffen, um schneebedeckte Bucheckern freizulegen. Sie vermögen auch unter einer gefrorenen Schneedecke bis zu 30 cm lange Tunnel zu graben!

Kurz und knapp:

Misteln – des einen Freud, des anderen Leid
In der Weihnachtszeit sind sie ein beliebter Schmuck: Misteln. Bevor der Tannenbaum im Mode kam, wurde das Haus mit dieser immergrünen Pflanze geschmückt. Und nach altem Brauch soll ein Kuss unter dem Mistelzweig im Türrahmen Glück bringen. Die Laubholz-Mistel hat allerdings weniger Romantisches an sich. Bayernweit ist sie stark auf dem Vormarsch und für Obstbäume wird sie zunehmend zur Gefahr – vor allem mit Blick auf Streuobstwiesen. Von unseren heimischen Vogelarten hält sich beispielsweise die Misteldrossel gerne in ihrer Nähe auf, der Mistelsaft ist bei der Mönchsgrasmücke sehr beliebt. Beide Vögel gehören also zu den Mistelverbreitern. Beim Naschen an den Beeren bleibt oft ein Teil der Frucht am Schnäbeln haften. Wetzen die Vögel ihren Schnabel an einem Zweig oder hinterlassen dort ihren Kot, kleben die Mistelsamen an der Rinde des künftigen Wirtsbaumes fest. So kann sich die Mistel über viele Kilometer verbreiten.

Präventionsprojekt zur Vogelbeobachtung startet in Gauting
Viele ältere Menschen verbinden mit Vögeln und deren Beobachtung Erinnerungen an frühere Zeiten. Vogelbeobachtung fördert insbesondere die Mobilität und das soziale Wohlbefinden. So können beispielsweise bei Menschen mit Demenz kognitive Ressourcen reaktiviert werden. In Anlehnung an eines der wohl bekanntesten Frühlings- und Kinderlieder „Alle Vögel sind schon da“ wurde ein Präventionsprojekt des LBV für Seniorinnen und Senioren in vollstationären Pflegeeinrichtungen in Bayern benannt. Am 15. November startete das Projekt im Caritas-Seniorenheim Marienstift in Gauting mit einer Auftaktveranstaltung für die Bewohnerinnen und Bewohner. Lesen Sie hier den Bericht dazu.

Save the Date(s)- Online-Vortragsreihe: Artenvielfalt im eigenen Garten
Wie lassen sich auf kleinen Flächen, wie Balkon oder Dachterrasse, wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere gestalten? Wie funktioniert die Ansaat und Pflege einer naturnahen Wiese? Warum brauchen manche Insekten bestimmte Pflanzen? Und was ist eigentlich im Dunkeln alles im Garten los? Wir haben die Antworten auf diese spannenden Fragen in unseren 60-minütgen Online-Vorträgen über den ganzen Winter! Hier geht’s zur Anmeldung

Was sonst so lief:

10.11./11.11.23 Eltern/Kind Bastelaktion – Bau einer Vogelfutterstelle
11.11.23 Abheuen Pfarrwiesen/Arnika- und Enzianwiesen
12.11.23 Wasservogelbeobachtung an der Roseninsel
17.11./18.11.23 Eltern/Kind Bastelaktion – Bau einer Vogelfutterstelle
18.11.23 „Unsere Wintervögel“ – Aktion für Kinder im Umweltgarten
29.11.23 Orni-Stammtisch mit Vortag von Prof. Dr. Niels Dingemanse
30.11.23 Podiumsdiskussion zur Baumschutzverordnung im Kurparkschlösschen Herrsching

kommende Veranstaltungen:

17.12.23 Wasservogelbeobachtung an der Roseninsel
05.01. bis 07.01.24 Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“
05.01./06.01.24 Eltern/Kind Bastelaktion – Bau einer Vogelfutterstelle
10.01.24 Vortrag „Förderung und Schutz von Wildbienen“ (hybride Veranstaltung)
24.01.24 Vortrag „Wölfe und Wir – Wege zum Miteinander“ (hybride Veranstaltung)

Ab heute sind es nun nur noch 20 Tage bis Weihnachten. Sollten Sie noch ein Geschenk suchen: wie wäre es mit einer Mitgliedschaft oder LBV-Patenschaft? Denken Sie beim Jahreswechsel auch bitte an unsere Vogelwelt.

Im Namen des Vorstandes und des gesamten Teams möchten wir Ihnen eine schöne Weihnachtszeit und für den Start in das neue Jahr nur das Beste wünschen.

Mit herzlichen Grüßen
Katharina Roppert-Engert
Geschäftsstelle der
LBV Kreisgruppe Starnberg

Impressum:
Landesbund für Vogelschutz Kreisgruppe Starnberg
Landsberger Strasse 57 82266 Inning-Stegen
www.starnberg.lbv.de starnberg@lbv.de 08143/8808

November 2023

Liebe Mitglieder, liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,

Es ist November und damit ist der Übergang in den „grauen Herbst“ endgültig vollzogen, die Natur bereitet sich auf eine Ruhepause vor. Zeit auch für uns, einmal innezuhalten und sich dem ein oder anderen Naturschutz-Thema zu widmen. Zwei davon wollen wir Ihnen vorstellen.

"Unsichtbares sichtbar machen"

(Foto: © Sylvia Weber)

Jährlich sterben über 100 Millionen Vögel an Glasfassaden, allein in Deutschland. Das größte Risiko für Vögel ist demnach die Kollision mit Glas. Während des Vogelzugs im Herbst und Frühjahr steigt das Risiko für Vogelschlag durch die langen Strecken, die viele Vögel bewältigen müssen. Der LBV hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, durch Aufklärung bei Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen für Abhilfe zu sorgen und den Vogelschlag zu reduzieren. Unterstützen kann hierbei die aktuelle Broschüre „Vogelfreundliches Bauen mit Glas und Licht“ mit allen relevanten Informationen zu den Ursachen, Ausmaßen und Lösungen. Die Broschüre kann hier herunterladen werden.
Helfen soll auch die neue Meldeplattform, bei der Vogelschlag online gemeldet werden kann. Fordern Sie zu diesem Thema auch gerne unsere Faltbroschüre „Endstation Scheibe? Sichere Glasflächen für Vögel“ unter starnberg@lbv.de an.

Kuriosum zu diesem Thema:
"Spiegelfechter" – wenn Vogelmännchen in Scheiben vermeintliche Konkurrenten sehen.

Projekt „Tatort Natur“

(Foto: © LBV / GLUS)

Naturschutzkriminalität gibt es nicht nur in afrikanischen Wildschutzgebieten, auch in Bayern wird immer wieder Jagd auf streng geschützte Arten gemacht. Wir hören vermehrt von geschossenen, vergifteten oder gefangenen Greifvögeln. Aktuellster Fall ist die Vogelvergiftung im Raum Regensburg. Die Motive sind ganz unterschiedlicher Art, die wenigsten Fälle werden zur Anzeige gebracht. Der Fall des „Mauerseglerdramas“ im Landkreis Straubing-Bogen aber zeigt, dass schnelles Handeln erfolgreich sein kann.
Um beteiligten Bürgerinnen und Bürgern, sowie Behörden aufzuzeigen, was im Verdachtsfall zu tun ist, hat der LBV 2019 gemeinsam mit der Gregor Louisoder Umweltstiftung (GLUS) das Projekt Tatort Natur ins Leben gerufen. Diese Plattform dient bei der Meldung und Dokumentation und Finder werden in den einzelnen Fällen kompetent beraten. Mit der Bildungsfilmreihe wird spezifisch auf die Problematik eingegangen.
In diesem Zusammenhang sei auf die nicht minder schlimmen Ereignisse im Rahmen des Vogelzuges hingewiesen. Der jährliche und völlig unnötig stattfindende Vogelmord muss gestoppt werden.

Heute im Portrait: das Wintergoldhähnchen – kleiner Prinz (Regulus regulus)

(Foto: Antje Geigenberger)

Ab und zu – ganz besonders im Winter – ist es auch in offener Landschaft und in Parks und Gärten zu entdecken, das Wintergoldhähnchen. Sein eigentlicher Lebensraum ist der Wald, insbesondere der Fichtenwald. Hat man es erst einmal im Blick, ist der sogenannte Schleichzug sehr gut zu beobachten. Das bedeutet, es fliegt von Baum zu Baum und von Gebüsch zu Gebüsch. So kommt es Stück für Stück ans Ziel. Durch die geringe Körpergröße, ein Gewicht von gerade mal 4 bis 8 Gramm und die agile Lebensweise haben Goldhähnchen eine extrem hohe Stoffwechselrate. Dies führt dazu, dass sie nahezu die gesamte Wachzeit auf Nahrungssuche sind. Die tägliche Nahrungsmenge entspricht mindestens ihrem Körpergewicht. Sie besteht ausschließlich aus kleinen Gliederfüßern (Arthropoden).
Achtung Verwechslungsgefahr (Regulus regulus vs. Regulus ignicapilla)
Der „kleine Prinz“ sieht dem Sommergoldhähnchen zum Verwechseln ähnlich. Das Sommergoldhähnchen hat jedoch einen auffälligen weißen Streifen oberhalb der Augen und der Rücken/die Oberseite ist gelb. Die Augen des Wintergoldhähnchens umgibt lediglich ein angedeuteter weißer Ring, der Rücken ist eher blassolivgrün eingefärbt. Auffallend ist bei beiden der grelle Scheitel, der bei Männchen orange, bei Weibchen gelb gefärbt ist.

Fotos: links Sommergoldhähnchen, Antje Geigenberger / rechts Wintergoldhähnchen, Joachim Fünfstück

Kleine Eselsbrücke gefällig?
das Sommergoldhähnchen hat eine Sonnenbrille mit breiten Bügeln bis hinter die Augen. Das Wintergoldhähnchen hat eine runde Schneebrille mit weißen Rand rundherum.

Andere Länder, andere Goldhähnchen:

Rubingoldhähnchen (Regulus calendula) - Amerika, Alaska und Canada
Indianergoldhähnchen (Regulus satrapa) - Amerika, Mexico und Guatemala
Madeiragoldhähnchen (Regulus madeirensis) - Insel Madeira
Taiwangoldhähnchen (Regulus goodfellowi) – Taiwan - benannt nach dem britischen Ornithologen Walter Goodfellow

Urkunde für Herrschinger Schule

(Foto: ganz links Klassenleitung Frau Hänel, zweite von rechts Konrektorin Agnes Dillitzer mit LBV-Geschäftsstellenleitung Claudius Birke - © Ulrike Schreiber)

Die Schülerinnen und Schüler der Christian Morgenstern Grundschule in Herrsching haben bei der LBV-Sammelwoche (8.-14. Mai 2023) den 2. Platz in Gesamtbayern belegt. Am 19. Oktober fand nun die feierliche Übergabe der Urkunde statt. Insgesamt hatten sich 13 Klassen daran beteiligt. Wir sagen DANKE und gratulieren zu diesem tollen Ergebnis!

Kurz und knapp:

Lebensraum und Vogelbeobachtung Kiesgrube
Eine Gruppe der Arbeitsgemeinschaft Ornithologen (ASO) hatte sich im Oktober zu einer speziellen Zugvogelbeobachtung nach Augsburg/Gersthofen aufgemacht. Lesen Sie hier den Bericht von Pit Brützel. Generell gewinnt der Lebensraum in Kiesgruben immer mehr an Bedeutung. Die Kiesgrube bei Oberbunn ist ein gutes Beispiel für vorkommende Artenvielfalt.

Beginn der Winterruhe auf den bayerischen Voralpenseen
Seit dem 1. November gilt auf dem Starnberger See, Ammersee und Chiemsee die Winterruhe für Wasservögel. Die drei großen Seen sind von internationaler Bedeutung für überwinternde und rastende Wasservögel aus ganz Europa und Nordasien. Im November und Dezember findet an der Roseninsel am Starnberger See die alljährliche Wasservogelbeobachtung statt (siehe kommende Veranstaltungen)

Gebäudebrüterseminar - Hilfe für Spatz, Mauersegler, Schwalben und Co.
Die Kreisgruppe München lädt ein zum Gebäudebrüterseminar am 10. November 2023. Das Seminar wird als ganztägige Online-Veranstaltung (9:30 –16:00 Uhr) abgehalten. Interessierte können sich bis zum 8.11. mit folgendem Link anmelden: https://botschafter-spatz.de/anmeldung/ Der Link zur Veranstaltung wird am 09.11.2023 per E-Mail verschickt.

Neues Konzept in der Umweltbildung
Wir starten in den Monaten November/Dezember 2023 eine Vogelfutterhäuschen Offensive und bieten an:
Eltern/Kind (1 Elternteil, 1 Kind) bauen gemeinsam eine Vogelfutterstelle aus Holz, Ästen, Treibholz und verschieden Elementen aus der Natur. Diese Veranstaltungen leitet Mona Menschik, die seit vielen Jahren in den Landkreisen FFB u. Starnberg Ferienkurse und kreative Arbeit mit Kindern über die Nachbarschaftshilfe, Schulen und Mittagsbetreuung durchführt. Die ersten Termine stehen schon fest 10.11.23 / 11.11.23 / 17.11.23 / 18.11.23 / 1.12. / 2.12.23. In der Folge soll diese Aktion dann immer am jeweils 1. Freitag/Samstag-Wochenende in unserem Umweltgarten stattfinden.

Was sonst so lief:

10.10.23 Orni-Stammtisch mit Vortrag - Natururlaub vor der Haustür
14.10.23 Abheuen im Hirschgrabenmoos, öffentlicher Arbeitseinsatz
14.10.23 Herbstliche Wanderung in der Maisinger Schlucht mit Dr. Rudi Netzsch
15.10.23 Wasservogelbeobachtung an der Roseninsel
20./21.10.23 Delegiertenversammlung in Straubing
22.10.23 Igel im Garten - eine Veranstaltung für Familien

kommende Veranstaltungen:

10.11./11.11.23 Eltern/Kind Bastelaktion – Bau einer Vogelfutterstelle
11.11.23 Abheuen Pfarrwiesen/Arnika- und Enzianwiesen – letzter öffentlicher Arbeitseinsatz in diesem Jahr, Helfer sind willkommen
12.11.23 Wasservogelbeobachtung an der Roseninsel
17.11./18.11.23 Eltern/Kind Bastelaktion – Bau einer Vogelfutterstelle
18.11.23 „Unsere Wintervögel“ – Aktion für Kinder im Umweltgarten
29.11.23 Orni-Stammtisch mit Vortag von Prof. Dr. Niels Dingemanse „Persönlichkeitstypen bei Vögeln, Erkenntnisse einer Langzeitstudie an Kohlmeisen“
30.11.23 Podiumsdiskussion zur Baumschutzverordnung, 19:30 Uhr Kurparkschlösschen Herrsching

Mit herzlichen Grüßen
Katharina Roppert-Engert
Geschäftsstelle der
LBV Kreisgruppe Starnberg

Impressum:
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www.starnberg.lbv.de starnberg@lbv.de 08143/8808

Oktober 2023

Liebe Mitglieder, liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,

Im Nebel ruhet noch die Welt,
noch träumen Wald und Wiesen:
bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
den blauen Himmel unverstellt,
herbstkräftig die gedämpfte Welt
in warmem Golde fließen.
Eduard Mörike

Unser stacheliger Winterschläfer, hat es nicht leicht in dieser Zeit

(Foto: Andrea Gissler, LBV)

Um der kalten Jahreszeit zu entfliehen, verlassen Zugvögel über den Winter das Land und suchen sich wärmere Gefilde. Kleine Säugetiere wie der Igel hingegen müssen sich eine Strategie ausdenken, damit sie den Winter unbeschadet überstehen. Da liegt es doch nahe, für ein paar Monate die Augen zu schließen und in einen Tiefschlaf zu fallen.
Sobald die Temperaturen sinken, bereitet sich der Igel auf den Winterschlaf vor. Nicht jedoch, ohne sich Futterreserven anzufressen. Theoretisch. Denn ab Mitte Oktober wird das Nahrungsangebot deutlich knapper. Die Alttiere beginnen ihr Winternest zu bauen, aber Jung-Igel haben noch nicht das notwendige Gewicht und laufen Gefahr den Winter nicht zu überleben. In diesem Fall ist der richtige Umgang mit Igeln wichtig. Vor einiger Zeit wurde das „Igel-Netzwerk Starnberg“ gegründet. Als Koordinatorin des Netzwerkes hat Claudia Trepte schon jetzt allerhand zu tun. „Seit etwa 4 Wochen ist wieder Hochbetrieb. Erst waren es verwaiste Igelbabys, die gefunden wurden, jetzt sind es meist ausgehungerte Jung-Igel. Viele irren auch tagsüber hungrig umher und können leider nicht wieder an die Fundstelle zurückkehren. Entsprechend steigt auch der Bedarf an Überwinterungs- und Auswilderungsplätzen“. Sollten Sie einen Igel finden und Hilfe benötigen, können Sie unsere Igel-Notruf-Nummer: 08152-3964100 kontaktieren.
Weitere Tipps zum Thema finden Sie hier: Igel gefunden, was tun? Igelburg selbst bauen Der Igel ist kein Haustier

Übrigens: Beim Winterschlaf reduziert sich die Herzfrequenz von 180 Schlägen auf acht Schläge pro Minute und die Atmung wird von 40-50 auf 3-4 Atemzüge pro Minute herabgesetzt.

Natura 2000 – was ist das eigentlich?

(Foto: © Natura 2000)

1992 wurde in der Europäischen Union der Aufbau eines Schutzgebietsnetzes (Natura 2000) beschlossen. Dieses Netz besteht aus besonders wichtigen Schutzgebieten und soll die biologischen Vielfalt, sowie die Lebensräume und Arten als Teil des Naturerbes erhalten. Es setzt sich aus Vogelschutzgebieten und so genannten FFH-Gebieten zusammen. Rechtliche Grundlage hierfür bilden die Europäische Vogelschutz-Richtlinie (VSchRL, 2009/147/EG) und die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie, 92/43/EWG).
Die Vogelschutzrichtlinie beinhaltet das Ziel, sämtliche im Gebiet der EU-Staaten natürlicherweise vorkommenden Vogelarten, inklusive der Zugvogelarten, in ihrem Bestand dauerhaft zu erhalten. Ziel der FFH-Richtlinie ist es, wildlebende Arten und deren Lebensräume zu schützen und die europaweite Vernetzung dieser Lebensräume sicher zu stellen. Hierfür werden so genannte Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) eingerichtet.
Mit aktuell etwa 27.000 Schutzgebieten ist Natura 2000 das größte grenzüberschreitende Schutzgebietsnetz weltweit und umfasst 18,6 Prozent der Landfläche der EU. Im Landkreis Starnberg befinden sich insgesamt 13 NATURA 2000-Gebiete, darunter elf FFH-Gebiete und zwei Vogelschutzgebiete.
Per aktuellem Urteil rügt der EuGH allerdings drei Missstände: Die unzureichende rechtliche Sicherung der deutschen Natura-2000-Gebiete, unkonkrete und rechtlich unverbindliche Erhaltungsziele für geschützte Arten und Lebensräume je Gebiet sowie unzureichende Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen, um “günstige Erhaltungszustände” der geschützten Arten und Lebensräume zu gewährleisten. Lesen Sie dazu hier die Stellungnahme/Pressemitteilung der LBV-Landesgeschäftsstelle. Fordern Sie auch gerne die Publikation „Umsetzung von Natura 2000 durch den Landesbund für Vogelschutz in Bayern“ von LBV- Artenschutzreferent Dr. Andreas von Lindeiner unter starnberg@lbv.de an.

Rückblick Jahreshautpversammlung am 20.9.2023

(Geehrte Mitglieder und Gratulanten beim Landesbund für Vogelschutz (v.l.): Ulrich Chorherr, Günter Tölke, Dr. Eike Treis-Hoffmann, Paul Wiecha, Jutta Hanfland, Vorsitzender Stefan Schilling, Jutta Schlenger, Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Silvia Sobe, Karin Chalcroft, Klaus Marchlewitz, Susanne Hoffmann, Markus Müller und Katharina Roppert-Engert von der Geschäftsstelle. © Photographer: Andrea Jaksch)

Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung wurde nach Wessling in den Pfarrstadl eingeladen. Rund 45 Mitglieder und Gäste haben sich eingefunden. Stefan Schilling als Vorstandsvorsitzender und Claudius Birke als Geschäftsstellenleitung begrüßten die Anwesenden und stellten die Tagesordnung vor. Nach einem ausführlichen Tätigkeitsbericht durch die Vorstandschaft folgte der Rechenschaftsbericht der Schatzmeisterin Renate Zoller. Kassenprüfer Friedrich Schulz sprach ein großes Lob für die vollständige und gute Arbeit aus und gab grünes Licht zur Entastung der Vorstandschaft. Diese erfolgte ohne Gegenstimmen mit 4 Enthaltungen.
Highlight des Abends war die Ehrung langjähriger Mitglieder. So haben 4 Mitglieder die Ehrung für 10 Jahre, 1 Mitglied für 20 Jahre, 5 Mitglieder für 30 Jahre und 1 Jubilar für sage und schreibe 40 Jahre Mitgliedschaft persönlich entgegengenommen. Nach einer kurzen Pause hielt Dr. Klaus Gottschaldt einen abschließenden Vortrag zum Thema: „Schmetterlingsdomizil in LBV-Regie: Zeitlerwiesen“.

Kurz und knapp berichtet:

Neuer Steg führt durchs Bacherner Moos
Für den immer stärker frequentierten Rundweg um dem Wörthsee gibt es nun eine akzeptable Lösung. Am 16.9.2023 war die feierliche Eröffnung des Bohlensteges

Bayerischer Streuobstpakt jährt sich zum 2. Mal
Der Streuobstanbau hat in Bayern eine hohe Bedeutung in Sachen Kulturlandschaft und Biodiversität. Um dem Rückgang des Streuobstanbaus entgegenzuwirken, hat die bayerische Staatsregierung am 18. Oktober 2021 mit wichtigen gesellschaftlichen Gruppen (so auch dem LBV) den Bayerischen Streuobstpakt geschlossen.

Auf geht’s in die Alpen: Nepomuk und Sisi fliegen über die Gipfel Österreichs
Die ausgewilderten Bartgeier haben den Nationalpark Berchtesgaden verlassen und gehen in den Alpen auf Entdeckungstour – Flugrouten aller Bartgeier im Internet verfolgen

Vogel des Jahres
Der Kiebitz ist Vogel des Jahre 2024. Die genauen Ergebnisse können Sie hier sehen.

Begleiten Sie die Vögel mit Futter in den Herbst
Der Herbst ist die Zeit, um Reserven für den Winter anzulegen. Weil Vögel in der kalten Zeit weniger Nahrung finden, aber mehr Energie verbrauchen, können wir unseren Gartenvögeln helfen, diese Zeit gut zu überstehen. Sonnenblumenkerne, aber auch Oststücke von Apfel, Birne und Traube sind wahrhafte Leckerbissen. Verstreute Mehlwürmer unter Sträuchern sind ein Highlight. Schauen sie doch auch mal bei der Live-Webcam in der Landesgeschäftsstelle vorbei.

Zeit, um die Nistkästen zu reinigen
Der Herbst ist ein idealer Zeitraum für die Reinigung von Nistkästen und um sie für das nächste Jahr vorzubereiten. Wenn Sie Anleitung oder Unterstützung hierbei benötigen, melden Sie sich unter starnberg@lbv.de

Delegiertenversammlung
Die diesjährige LBV-Delegiertenversammlung findet am 20./21.10.23 in Straubing statt. Diese Versammlung ist das Parlament des LBV und tagt einmal jährlich. 72 Kreisgruppen entsenden gewählte Vertreter und Vertreterinnen, welche die Linie des Verbands diskutieren und inhaltliche Schwerpunkte setzen. Aus der KG Starnberg werden 9 Delegierte anreisen.

Was sonst so lief:

9./10.09.2023 Wir waren mit dabei – Gewerbeausstellung in Wörthsee
16.09.23 World CleanUp Day – der LBV macht mit und räumt auf
23.09.23 Abheuen auf der Barthwiese - öffentlicher Arbeitseinsatz
24.09.23 Gartenführung in einem privaten Naturgarten in Wartaweil
30.09.23 Abheuen Lange Wiese - öffentlicher Arbeitseinsatz
04.10.23 " Grundwassersituation im Landkreis Starnberg” – Vortrag vom Wasserwirtschaftsamt
7./8.10.23 Igelkurs in Kooperation mit der VHS StarnbergAmmersee

kommende Veranstaltungen:

10.10.23 Orni-Stammtisch - Natururlaub vor der Haustür - unsere Natur im Rhythmus der Jahreszeiten
14.10.23 Abheuen im Hirschgrabenmoos - Helfer sind willkommen !
15.10.23 Wasservogelbeobachtung an der Roseninsel
22.10.23 Igel im Garten - eine Veranstaltung für Familien

Mit herzlichen Grüßen und denken Sie daran:
„Man ist nie zu alt, um wild durch einen Laubhaufen zu rennen.“ (Autor unbekannt)

Katharina Roppert-Engert
Geschäftsstelle der
LBV Kreisgruppe Starnberg

Impressum:
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September 2023

Liebe Mitglieder, liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,

Der Sommer nimmt langsam Abschied und meteorologisch befinden wir uns eigentlich schon im Herbst. Das macht sich insbesondere durch die sehr viel kürzere Tageslänge von noch rund 13 Stunden bemerkbar.

Der Herbst – eine ganz besondere Jahreszeit für die Fledermaus

(Foto: Weißrandfledermaus – Dr. Andres Zahn, LBV-Bildarchiv)

Im Herbst passieren zwei wichtige Dinge im Jahr einer Fledermaus. Zum einen müssen die Fledermäuse sich einen Winterspeck anfressen, um gewappnet zu sein für die nahende kalte Jahreszeit und um gestärkt in ihre Winterquartiere zurückwandern. Zum anderen ist der Herbst Paarungszeit bei den Fledermäusen. Paarungen finden ab Mitte Juli/Ende August statt und dauern bis in den Herbst hinein. Die Weibchen fliegen zur Paarung in die Sommerquartiere der Männchen. Obwohl die Weibchen zwar im Herbst schon begattet werden, werden sie erst im Frühling trächtig. Möglich ist das, weil die Spermien während des Winterschlafes über mehrere Monate im Uterus des Weibchens gespeichert und am Leben erhalten werden. Erst im Frühjahr kommt es dann zur eigentlichen Befruchtung und die Tragezeit (50 Tage) beginnt. Wir können unsere Fledermäuse dabei unterstützen, indem wir zum nächsten Frühjahr einen Fledermauskasten anbringen.

Übrigens: Von unseren heimischen Fledermäusen trinkt keine Blut. Das tun nur 3 Arten aus Südamerika. Bedenkt man, dass es weltweit über 1200 Fledermausarten gibt, stellen die Vampirfledermäuse jedoch eine Minderheit dar. Etwa weitere 30% aller Fledermausarten lebt vegetarisch, diese Arten fressen ausschließlich Früchte. Auch bei den Früchtefressern handelt es sich jedoch sämtlich um nicht-einheimische Arten.

Baum des Jahre 2023 – die Moorbirke

(Foto: Moor-Birke, Rudolf Fenner)

Die heimischen Laubbäume spüren auch, dass die Tage kürzer werden und färben sich allmählich in leuchtende Herbstfarben. So auch die bislang in der breiten Öffentlichkeit relativ unbekannte Moor-Birke.

Die Moor-Birke erreicht eine Höhe von bis zu 30 Metern und kann etwa 120 Jahre alt werden. Sie wächst als blattabwerfender, sommergrüner Baum oder Strauch mit einem oder mehreren Stämmen. Es gelang ihr, nach der Eiszeit von Mitteleuropa bis weit nach Norden und in alpine Regionen vorzudringen. In Deutschland sind typische Lebensräume Moor- und Bruchwälder und bestimmte Sumpf- und Auwaldtypen. Im Landkreis Starnberg hat die Moorbirke ihren festen Platz beispielsweise im Bachener Moos gefunden.

Die "Baum des Jahres"-Stiftung teilte mit: Die Moor-Birke ist "eine typische Art der Moore" und oft "die einzige Baumvegetation in den wertvollen Sonderstandorten". Moore sind für "die Bindung von Kohlendioxid wichtig und ein Zuhause für seltene Arten".

Borke der Moor-Birke (Fotos: Wolfgang Winter)

Borke der Hängebirke (Fotos: Wolfgang Winter)

Moorbirkenblatt vs. Hängebirkenblatt (Fotos: Wolfgang Winter)

Auszeichnung „Vogelfreundlicher Garten“ ist in zweiter Runde auf dem Endspurt

(Foto: Irene Lang-Reeves von der Gartenjury bei der Übergabe der Plakette an Familie Gesell in Gauting)

In der bayernweiten Aktion „Vogelfreundlicher Garten“ verleiht der LBV strukturreich gestalteten Gärten eine Auszeichnung. Diese Anerkennung geht an alle privaten Gartenbesitzer, die durch ihr Engagement unseren heimischen Gartenvögeln wertvollen Lebensraum bieten. Voraussetzung für die Übergabe der Plakette ist eine erfolgreiche und positive Bewertung. Es müssen beispielsweise mindestens zwei von fünf so genannten MUSS-Kriterien angekreuzt sein. Eines dieser Kriterien ist es, eine „wilde Ecke“ im Garten zu haben. Durchgefallen ist ein Garten, wenn beispielsweise ein Mähroboter zum Einsatz kommt, oder eine unnötige (neue) Versiegelung festgestellt wird. Zusätzlich punkten kann ein Garten mit einem offenen Kompost, Disteln, Brenneseln und Efeu mit Blüten und Früchten. Bewertet wird anhand eines speziellen Kriterienkataloges durch eine ausgebildete Fachjury, die jeweils aus zwei Personen besteht.

Die Kreisgruppe Starnberg ist an diesem Projekt beteiligt und konnte durch den Aufruf im Februar-Newsletter drei neue Juroren zur Gartenbewertung gewinnen.
Dr. Anette Stautner (eine von inzwischen neun Jury-Mitgliedern) gibt uns einen aktuellen Überblick. Zur Bewertung im Jahr 2023 haben sich rund 50 Gartenbesitzer per Bewerbungsbogen angemeldet. 14 davon sind bereits bewertet, 12 derzeit in Arbeit. Die noch nicht begonnenen 25 Gärten werden bis Anfang Oktober auch bewertet und hoffentlich alle ausgezeichnet sein. Gefragt, wie es ist Mitglied der Gartenjury zu sein und wie sie ihre Aufgabe sieht, haben wir folgende „Blühbotschaft“ von ihr erhalten: Jeder Garten ist ein Puzzleteil in einem großen Mosaik. Je mehr wir das vergrößern können, umso besser. Denn ein vogelfreundlicher Garten ist auch zugleich ein insektenfreundlicher Garten. Ein ganzjähriges Blüh- und Nahrungsangebot ist also in ihren Augen unverzichtbar.
Sie haben auch einen vogelfreundlichen Garten? Dann bewerben Sie sich doch schon jetzt für die nächste Saison.

Kurz und knapp berichtet:

Die neue Seeschwalbe kommt in Kürze
Für unser halbjährliches Kreisgruppenmagazin hat unsere Redaktion um Claudia Trepte wieder einmal tolle Arbeit geleistet. Und das so ganz nebenbei, wohl bemerkt. Lassen Sie sich überraschen von spannenden Geschichten und Berichten über unsere Arbeit in der Kreisgruppe.

Vogel des Jahres Wahl vom 1. September bis zum 5. Oktober
Von wem wird das Braunkehlchen abgelöst? Ein Fachgremium von NABU und LBV bestimmt jedes Jahr fünf Kandidaten. Auswahlkriterien sind beispielsweise Gefährdungsgrade verschiedener Arten und deren Lebensräume sowie naturschutzfachliche Aspekte. Für 2024 gehen folgende Kandidaten an den Start: Kiebitz, Rauchschwalbe, Rebhuhn, Steinkauz und Wespenbussard. Hier können Sie Ihre Stimme mit abgeben.

Filmtipp am 21. September im Kino der Alten Brauerei Stegen
Die Geschäftsstelle der Kreisgruppe hat ihren Sitz in der Alten Brauerei Stegen. Hier ist auch die Groundlift Media GmbH ansässig, die uns ihre Räumlichkeiten für Vortrags-Veranstaltungen zur Verfügung stellt. Weil Groundlift auch das dortige Kino betreibt, in dem der LBV-Film „Vogelperspektiven“ im Frühjahr für volles Haus gesorgt hat, möchten wir an dieser Stelle auf einen Dokumentarfilm aufmerksam machen, welcher in Kürze läuft: „Sounds of the South“.
Es handelt sich hierbei um eine Vogelbeobachtungsreise des Niederländers Ruben Hein in die Antarktis. Er begab sich auf eine 22-tägige Reise zu den Falklandinseln, nach Südgeorgien und zur Antarktischen Halbinsel. Diese noch unberührten Gebiete sind bekannt für ihre kolossalen Seevogelkolonien und ihr reichhaltiges Meeresleben. Der Film bietet dem Besucher die Möglichkeit, eine Seite des Planeten zu sehen, die nur wenige von uns jemals erleben dürfen. Auf der Reise hat ihn der Bayerische Filmemacher Hubert Neufeld begleitet. Der Regisseur des Films ist vor Ort. Nach dem Film wird es eine Diskussionsrunde geben. Karten gibt es hier im Vorverkauf.

European Birdwatch am 30.9. und 1.10.2023
Mehr als 50 Millionen Zugvögel verlassen im Herbst ihre Brutgebiete in Deutschland, um eine Reise in wärmere Gefilde anzutreten. Zum Höhepunkt des Vogelzuges über Deutschland ruft der LBV im Rahmen des European BirdWatch zur Vogelbeobachtung auf. An diesem Wochenende besteht die Möglichkeit, sich einer der zahlreichen LBV-Exkursionen anzuschließen oder auf eigene Faust zum Fernglas zu greifen und seine Beobachtungen im Internet melden.

Was sonst so lief:

15.7.23 Was kreucht und fleucht auf der Wiese – Familienaktion im Umweltgarten
25.7.23 Orni-Stammtisch – Neues aus dem Vogelmonitoring
Mehre Termine im Juli Libellenstunde im Fünfseenland
05.8.23 Abheuen auf dem Friedinger Bühel - öffentlicher Arbeitseinsatz
12.8.23 Abheuen im ehemaligen Pioniergelände - öffentlicher Arbeitseinsatz
26.8.23 Bat Night, den Fledermäusen auf der Spur – Führung mit Edith Kirchberger

kommende Veranstaltungen:

9./10.09.2023 Besuchen Sie unseren Stand – Gewerbeausstellung in Wörthsee
16.09.23 World CleanUp Day – der LBV macht mit und räumt auf
20.09.23 Jahreshauptversammlung – Programm siehe hier
23.09.23 Abheuen auf der Barthwiese - öffentlicher Arbeitseinsatz, Helfer sind herzlich willkommen!
24.09.23 Gartenführung in einem privaten Naturgarten in Wartaweil
30.09.23 Abheuen Lange Wiese - öffentlicher Arbeitseinsatz, Helfer sind herzlich willkommen!
04.10.23 "Grundwassersituation im Landkreis Starnberg” – Vortrag von Herrn Andreas Schechinger, Wasserwirtschaftsamt
7./8.10.23 Igelkurs in Kooperation mit der VHS StarnbergAmmersee

Mit herzlichen Grüßen
Katharina Roppert-Engert
Geschäftsstelle der
LBV Kreisgruppe Starnberg

Impressum:
Landesbund für Vogelschutz Kreisgruppe Starnberg
Landsberger Strasse 57 82266 Inning-Stegen
www.starnberg.lbv.de starnberg@lbv.de 08143/8808

Juli/August 2023

Liebe Mitglieder, liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,

Über das ganze Jahr verteilt können heimische Vögel und Zugvögel beobachtet werden. Die größten Chancen auf viele Sichtungen sind besonders konzentriert im März, April und Mai. Diese Monate bis hinein in den Juni laden förmlich ein, sich in den frühen Morgenstunden auf den Weg zum Lauschen und Erkennen aufzumachen.

(Foto: Pit Brützel, LBV)

Erfolgreicher Abschluss der Exkursionsreihe „Birdwatching mit dem LBV Starnberg“

Weil unser Pit Brützel (Leiter der ASO, Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen) immer wieder zu Möglichkeiten der Vogelbeobachtung angesprochen wurde, keimte im Oktober letzten Jahres die Idee einer neuen Exkursionsreihe, speziell für das Frühjahr auf. Ziel sollte es sein, in ornithologischen Hotspots eine 2–3-stündige Wanderung zur Vogelbeobachtung und -bestimmung anzubieten. Nach einigen Planungen wurde die Reihe erstmalig auf der Homepage vorgestellt und in unserem Kreisgruppenmagazin „Seeschwalbe“, sowie im Januar-Newsletter beworben. Interessierte konnten sich daraufhin in eine entsprechende Verteilerliste aufnehmen lassen. Der Zulauf war enorm, binnen kürzester Zeit war diese Liste auf knapp 50 Interessierte angewachsen und wuchs stetig weiter.
Anfang März erfolgte dann die Einladung zur 1. Exkursion in den Bernrieder Park. Diese von Evi und Hauke Clausen-Schaumann geleitete Führung war nach nur wenigen Tagen mit 15 Teilnehmern komplett ausgebucht. Sogar eine Warteliste wurde erstellt. Höhepunkt der Beobachtungen war ein Trupp Prachttaucher (teilweise im Prachtkleid), die recht nahe an der Exkursionsgruppe vorbeischwammen.
Ähnlich verhielt es sich bei den kommenden Veranstaltungen: Für Anfang April luden Pit Brützel und Antje Geigenberger an die Würm bei Gauting ein. Die Exkursion musste wetterbedingt allerdings um eine Woche verschoben werden, was der Teilnehmerzahl aber keinen Abbruch tat. 28 Arten standen am Ende auf der Beobachtungsliste. Highlight war die Wasseramsel, die bereits ihren Nachwuchs fütterte. Oliver Focks und Gerhard Huber haben für Ende April das Münsinger Feld definiert und konnten am Ende sage und schreibe 52 gesichtete Arten verzeichnen. Im Mai führte nochmal Gerhard Huber ins Unterbrunner Holz. Trotz windiger Witterung haben sich bei knapp 30 Arten, sogar Baumpieper, Neuntöter und Schwarzmilan blicken lassen. Den Maisinger See hatte sich Ursula Wiegand zusammen mit Ulla Bulla Ende Mai für einen Rundgang ausgesucht. 43 Arten waren das Ergebnis der zunächst wackeligen Exkursion, da Gewitter angesagt war. Das Wetter war aber gnädig, sodass die 2,5 Stunden kein Tropfen fiel. Den Abschluss der Exkursionsreihe bildeten Jonas Schlenger und Pit Brützel mit einer Wanderung ums Görbelmoos am 18. Juni. Trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit konnten knapp 30 Arten verzeichnet werden. Highlights waren 3 junge Schwarzspechte, ein Feldschwirl sowie einige Neuntöter und viele Goldammern. Einen schönen und lebendigen Bericht von einer Teilnehmerin können Sie hier lesen.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass diese neue Exkursionsreihe für die insgesamt 79 angemeldeten „birder“ (wie man so schön sagt) ein voller Erfolg war. Ein herzliches Dankeschön gilt allen Spendern für die insgesamt rund 400,-- €, die in die Arbeit der Kreisgruppe mit einfließen werden. Fortsetzung folgt bestimmt. Melden Sie sich bei uns, wenn Sie mit in die Verteilerliste aufgenommen werden möchten.

Brutstätte und Nahrungsquelle Efeu

(Foto LBV-Datenbank, Andreas Hartl – Amselnest im Efeu)

Der gewöhnliche Efeu (Hedera helix) ist die einzige immergrüne Kletterpflanze, die ein stattliches Alter von bis zu 500 Jahren und eine Höhe von 20 Metern erreichen kann. Der Name leitet sich von dem griechischen Wort „hedra“ (= sitzen) ab und bezieht sich auf die Hafteigenschaften des Efeus. Im heimischen Garten ist er eine beliebte Kletter- und Bodendeckerpflanze. Vor allem in der laublosen Jahreszeit bietet er mit seiner immergrünen Belaubung Sichtschutz, versteckt unschöne Hauswände und Mauern oder bedeckt den kahlen Boden mit grünen oder panaschierten (weiß gemusterten) Blättern. Er eignet sich aber auch sehr gut als Brutstätte für Amsel, Buchfink, Grünfink oder die Mönchsgrasmücke.

Die Blüten (September/Oktober), auch „Ekelblüten“ genannt ziehen mit ihrem leicht süßlichen Geruch im Herbst vor allem Fliegen an. Doch gerade in der kälteren Jahreszeit dient der Efeu Bienen und Hummeln noch als Nahrungsquelle. Der Admiral stärkt sich hier im Herbst vor seiner langen Reise in den Mittelmeerraum.

(Foto: LBV-Datenbank, Julia Wittmann – Efeublüte)

Efeu zählt übrigens auch zu den ältesten Heilpflanzen. In der Homöopathie wird Efeu beispielsweise bei Bronchialasthma, Gallenerkrankungen und Schilddrüsenüberfunktion regelmäßig eingesetzt. Für den Mensch ist der Efeu allerdings giftig und sollte nicht gegessen werden.

Hätten Sie es gewusst? Aus Efeu kann man auch Waschmittel herstellen.

Brutgeschehen auf dem LBV-Brutfloss

(Foto: Andrea Gehrold, LBV)

Auf dem LBV-Brutfloß am Starnberger See brüten dieses Jahr wieder Lachmöwen und Flussseeschwalben. Die ersten Lachmöwen-Küken sind im Mai geschlüpft, die ersten Flussseeschwalben im Juni. Wir haben neue Holzunterstände gebaut, damit sich die Jungvögel verstecken können, falls es (wie im Vorjahr) zu nächtlichen Eulenangriffen kommt. Die Unterstände bieten aber auch Schutz vor Sonne und Regen, während die Eltern auf Nahrungssuche sind. Die ebenfalls nachträglich angebrachten Rettungsflößchen für den Nachwuchs (siehe unten links im Bild) sind inzwischen heiß begehrt. Im Juli sollen wieder Jungvögel beringt werden, um anhand der Ringablesungen Erkenntnisse über Rast- und Überwinterungsgebiete zu erlangen.

Wo sind die Schmetterlinge geblieben?

(Kleiner Fuchs, Foto: K. Gottschaldt)

Vor noch nicht allzu langer Zeit konnte man farbenprächtige Schmetterlinge wie Pfauenauge, Admiral und Schwalbenschwanz in großer Zahl über die Wiesen flattern sehen. Heute jedoch gibt es etwa zwei Drittel weniger Tagfalter als noch vor 30 Jahren und man freut sich, wenn mal ein Zitronenfalter oder ein Kohlweißling den Weg kreuzt.
Generell fehlt es an Blumenwiesen, Ackerwildkräutern, Brachflächen und „wilden“ Säumen. Wo gespritzt, gedüngt oder oft gemäht wird, lassen sich die Falter nicht nieder. Hinzu kommt: viele Arten benötigen zwei unterschiedliche Lebensräume. Die meisten leben nur wenige Wochen als erwachsene Falter, brauchen in dieser Zeit Nektar und müssen sich zur Paarung finden. Schließlich suchen die Weibchen geeignete Stellen zur Eiablage, an denen sich später die Raupe entwickeln kann. Die Raupe hat oft ganz andere Ansprüche als der Falter. Manche Arten fressen an vielen verschiedenen Pflanzen. Spezialisten können sich dagegen nur an wenigen oder gar nur einer einzigen Pflanzenart entwickeln. Fremdländische oder eingeschleppte Pflanzen können Faltern Nektar bieten, schmecken aber nur sehr wenigen Raupen. Manche Raupen mögen es sonnig, andere schattig, mache trocken, andere feucht, einige wenige mögen es nährstoffreich, viele dagegen hager. Wiesenknopf- oder Enzian-Ameisenbläulinge zum Beispiel brauchen zusätzlich die jeweils passenden Wirtsameisen.

In unseren Gärten oder auf dem Balkon können wir etwas für die Falter tun, indem wir „Schmetterlingspflanzen“ wie Sommerflieder, Flockenblumen, Skabiosen, Wilde Möhre, Hornklee, Natternkopf und Nachtkerze anbauen. Für den Balkon eignen sich Küchenkräuter wie Salbei, Minze, Majoran, Oregano oder Thymian. Ganz einfach zu bauen ist ein Schmetterlingsbuffet. Die Raupen von Tagpfauenauge, Admiral und Kleinem Fuchs freuen sich über eine Ecke mit ein paar Brennnesseln. Wer nur 1-2-mal pro Jahr mäht und bei jeder Mahd mindestens ¼ der Fläche stehen lässt, hat vielleicht bald Schachbrettfalter und viele andere Arten im Garten.

Kurz und knapp berichtet:

Vögel brauchen Wasser
Das anhaltende warme und trockene Wetter macht unseren Vögeln zu schaffen. Die wenigen zugänglichen Wasserstellen trocknen aus und die Tiere sind somit auf unsere Hilfe angewiesen. Vogeltränken schaffen Abhilfe. Schauen Sie gerne auch mal im LBV-Shop vorbei und lassen sich inspirieren. Oder Sie bauen sich eine eigene Vogeltränke.

UNESCO vergibt die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ an zwei LBV-Programme
Am 15. Juni haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche UNESCO-Kommission die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“ vergeben. Ausgezeichnet wurden auch zwei Programme des bayerischen Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz), die schon lange in der BNE-Bildungslandschaft vertreten sind. Das Projekt „Umweltschule in Europa“ erhielt die Auszeichnung bereits zum zweiten Mal. „ÖkoKids“ freut sich über die erstmalige Auszeichnung im Rahmen von „BNE 2030“. Beide LBV-Programme überzeugten die Jury durch ein beispielhaftes Engagement für BNE und einen besonderen Einsatz für die Globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.

Was sonst so lief:

12.06.23 ValueDay mit der Wünsche Group im Umweltgarten
17.06.23 Abheuen im ehemaligen Pionier-Gelände, öffentlicher Arbeitseinsatz – hier ein kurzer Bericht
24.06.23 Sensenkurs – Mähen mit der Sense für den Hausgebrauch
28.06.23 Exkursion BASta (Botanik Arbeitskreis Starnberg) zu einem Trockenrasenbiotop bei Andechs

kommende Veranstaltungen:

14.7.23 offener Stammtisch unter dem Motto: „treffen, ratschen, informieren“ im Brauereibiergarten in Krailling um 18 Uhr – alle Interessierte sind herzlich eingeladen
15.7.23 Was kreucht und fleucht auf der Wiese – eine Familienaktion in unserem Umweltgarten
25.7.23 Orni-Stammtisch – Neues aus dem Vogelmonitoring
05.8.23 Abheuen auf dem Friedinger Bühel - öffentlicher Arbeitseinsatz, Helfer sind herzlich willkommen!
12.8.23 Abheuen im ehemaligen Pioniergelände - Helfer sind auch hier herzlich willkommen!
26.8.23 Bat Night, den Fledermäusen auf der Spur – Führung mit Claudia Trepte und Edith Kirchberger

Aufgrund der Urlaubszeit ist dieser Newsletter eine (etwas länger geratene) Doppelausgabe für die Monate Juli und August. Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommer mit vielen Begegnungen in der Natur!

Katharina Roppert-Engert mit dem gesamten Team des LBV

Geschäftsstelle der
LBV Kreisgruppe Starnberg

Impressum:
Landesbund für Vogelschutz Kreisgruppe Starnberg
Landsberger Strasse 57 82266 Inning-Stegen
www.starnberg.lbv.de starnberg@lbv.de 08143/8808

Juni 2023

Liebe Mitglieder, liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,

Der Sommer wird von einigen Vogelarten für eine zweite Brutzeit genutzt. Somit wird eine längerfristige Fortpflanzung gesichert und die Chance erhöht, dass mehr Jungtiere den Winter überstehen. Neben Nistkästen und Baumhöhlen ist die Hecke ein häufig gewählter Brutstandort.

(Foto: LVB-Archiv, Peter Bria)

Lebensraum Hecke
Das Wort Hecke stammt aus dem althochdeutschen Wort „Hegga“ und bedeutet so viel wie “hegen, einhegen und behüten”. Sie ist ein hochsensibles Biotop für eine Vielzahl von Wildtieren und Insekten.

In der freien Landschaft wird eine Hecke in drei Bereiche eingeteilt: Die Saumzone ist der äußere Rand einer Hecke und Übergang zu Acker/Wiese, gefolgt von der Mantelzone (z.B. Weißdorn oder Heckenrose) und schließlich die Kernzone im Innersten. Hier sind Sträucher wie etwa Holunder und Haselnuss zu finden. Für den Neuntöter beispielsweise ist die Mantelzone sehr wichtig. Denn er braucht die dornigen Hecken, um darauf seine Beutetiere aufzuspießen.

Im Siedlungsgebiet werden Hecken in der Regel gepflanzt, um den Garten abzugrenzen und attraktiv zu gestalten. Zudem bieten sie im Sommer Schatten und sorgen für ein lauschiges Plätzchen. Für viele Gartenbesitzer hat die Pflege einer solchen meist auch kostspieligen Bepflanzung einen hohen Stellenwert.

Eine Hecke bedeutet aber immer auch Zufluchtsort für Vögel und andere Kleintiere, denn es werden Nester und Bruthöhlen darin gebaut. Zum Schutz heimischer Tiere sind größere Schnittmaßnahmen durch das Bundesnaturschutzgesetzt vom 1. März bis zum 30. September bundesweit unter Auflage von Bußgeld verboten. Dieses Verbot umfasst alle größeren Rodearbeiten an Hecken, Bäumen und Sträuchern im heimischen Garten, gilt aber auch für Wallhecken und Gebüschen in der freien Natur. Ob im Mai oder Juni bereits ein reiner Formschnitt notwendig ist, sollte von jedem Gartenbesitzer selbst überdacht werden. Es besteht aber immer die Gefahr, dass in dieser Zeit Nester von Mehrfachbrütern zerstört werden.
Auch für Hecken im öffentliche Raum gibt es informatives beim LBV nachzulesen.

Wie wäre es mit einer Benjes-Hecke?
Das Prinzip einer Benjes-Hecke ist die Ablagerung von Baum- und Strauchschnittgut. Dieser Wall aus Gestrüpp hat eine ideale Länge von vier Metern und eine Höhe von einem Meter. Durch die Unterstützung von Wind und Wetter und den Aktivitäten von Vögeln werden oftmals Samen von Wildpflanzen angesiedelt und die Zersetzung des Schnittgutes sorgt für ausreichend Nährstoffe für Jungpflanzen. Eine zunehmende Begrünung und Verdichtung ist das Ergebnis. In solch einer Totholz-Hecke wird sogar ein eigenes Kleinklima geschaffen, denn im Schatten ist die Verdunstung deutlich herabgesetzt. Die Benjes-Hecke bietet den unterschiedlichen Vogelarten Schutz. So zum Beispiel der Heckenbraunelle. Ein häufiger Bewohner einer Benjes-Hecke ist auch der Igel, denn er findet hier für den Winter einen idealen Unterschlupf.

Es gibt allerdings auch Bodenbrüter der besonderen Art.

Bericht über den Bau einer Kräuterspirale am 13. Mai im LBV-Umweltgarten

(Foto: Claudius Birke)

Bei der Programmplanung für Frühjahr/Sommer hatte sich unser Geschäftsstellenleiter Claudius Birke für die Anleitung und Bau einer Kräuterspirale im LBV-Umweltgarten bereit erklärt.

Gesagt, getan. Die Planungen dazu gingen voran und nun galt es, das entsprechende Material heranzuschaffen. Dies war anfangs allerdings gar nicht so einfach wie gedacht. Denn, wo bekommt man eine solch riesige Menge an geeigneten Steinen her und wie können sie transportieren werden? Schließlich sollte der Durchmesser der Spirale etwa 2,80 Meter betragen. Ein Steinbruch im Tölzer Raum war die Lösung.

Unserem Aufruf zur Mitgestaltung waren fünf Freiwillige gefolgt. Somit waren wir insgesamt acht hochmotivierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die sich am Samstag-morgen eingefunden haben.

Nachdem die Größe abgesteckt war, ging es ans Graben und Befüllen mit den einzelnen Materialien. Als Basis und für die spätere Drainage wurde Kies eingeschüttet, das Zentrum wurde mit ausrangierten und gebrochenen Dachplatten geschaffen. So entstand nach und nach und mit viel Puzzle-Geschick die gewünschte Form, die im finalen Schritt mit entsprechendem Erde-Sand-Gemisch befüllt wurde. Oben angefangen mit einem hohen Sandanteil, bis hinunter mit einer Mischung aus reiner Erde und Humus.

Das Ergebnis war für alle Beteiligten eine durch und durch gelungene Gemeinschaftsarbeit. Immerhin wurden von uns 1,7 Tonnen Steine und mehrere hundert Kilo Kies, Sand und Erde binnen weniger Stunden bewegt.

(von links: Johannes Trepte, Sylvia Penker-Haindl, Karla Thiele, Katharina Roppert-Engert, Moni Bindl, Claudia Trepte, Claudius Birke, Monika Müller)

Wenn sich die Anlage nach etwa 2-3 Wochen gesetzt hat, kann sie bepflanzt werden. In den Hohlräumen und Ritzen der Mauer typische Mauerpflanzen – in den einzelnen Bereichen von sandig/mager z.B. Lavendel, Rosmarin und in den nach unten hin im immer mehr humosen Teil beispielsweise Estragon, Ringelblume, Dill und Zitronenmelisse.

Sollten Sie Interesse am Nachbau haben, schreiben Sie uns einfach eine Mail an starnberg@lbv.de und wir senden wir Ihnen gerne Information und Anleitung zu.

Kindergeburtstag mal anders

(Foto: Katharina Platzdasch, LBV)

Der Frühsommer ist angekommen und man kann nun viel mehr Zeit im Freien genießen. Gerade für Kinder, die in den warmen Monaten Geburtstag haben, ist dies eine tolle Gelegenheit, um den Ehrentag mit Freunden draußen zu verbringen. Wie wäre es mit einer besonderen Geburtstagsfeier mit dem Motto Walddetektive oder Tanz der Vampire? Bei unseren Programmen wird der Schutz der Artenvielfalt mit Neugier und Kreativität verknüpft und so eine lebendige Verbindung zwischen Mensch und Natur geschaffen.

Entdecken, forschen oder einfach Lust auf Abenteuer - in unserem Portfolio ist vielleicht auch etwas für Ihren Nachwuchs mit dabei. Für weitere Informationen, Angebote und Buchungen schreiben Sie uns gerne jederzeit an umweltbildung.starnberg@lbv.de

Der LBV-Landesverband bittet um Unterstützung für EU-Renaturierungsgesetz

auf EU-Ebene werden im Moment mit dem EU-Renaturierungsgesetz wichtige Meilensteine für den Schutz der Biodiversität und intakte Ökosysteme verhandelt. Dieses Gesetz hat das Potential, das wichtigste Naturschutzgesetz unseres Jahrzehnts zu werden ist essenziell für die Umsetzung des EU-Green Deals sowie der Verpflichtungen aus der Weltbiodiversitätskonferenz in Montreal. Die EVP-Fraktion, der auch die CSU angehört, hat letzte Woche die Verhandlungen über das Renaturierungsgesetz verlassen und streut gezielt Fehlinformationen, um das Gesetz zu blockieren.

In Bayern hat die CSU-geführte Staatsregierung 2019 das Volksbegehren Artenvielfalt – „Rettet die Bienen!“ nicht nur angenommen, sondern mit dem „Volksbegehren Plus“ sogar weitergehende Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt im Freistaat verankert. Hiermit gänzlich unvereinbar ist das Verhalten der EVP-Fraktion und damit auch der CSU-Abgeordneten im Europäischen Parlament. Mit diesem Verhalten werden auch unsere Biodiversitätsziele in Bayern gefährdet.

Am 15. Juni ist eine Abstimmung im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments, die ausschlaggebend sein wird, ob das Gesetz auf den Weg gebracht wird oder nicht. Deswegen müssen wir jetzt unseren Abgeordneten zeigen, wie wichtig dieses Gesetz ist.

Die Umweltverbände auf EU-Ebene haben eine Petition zur Unterstützung des Gesetzes gestartet. Auf der Webseite des NABU können sie diese Petition unterstützen.

Kurz und knapp berichtet:

Stand der Zählung „Stunde der Gartenvögel“ im Landkreis Starnberg
Trotz des teilweise sehr wechselhaften Wetters haben sich Vogelfreunde nicht davon abhalten lassen, Vögel vor der Haustüre zu beobachten und zu zählen. In diesem Jahr wurden nach Ablauf des Zählzeitraumes (12. bis 14. Mai) insgesamt von knapp 12.000 Personen über 258.000 Vögel aus mehr als 9.000 Gärten und Parks gemeldet. Im Landkreis Starnberg waren es rund 4.450 Vögel in etwa 180 Gärten, die gemeldet wurden. Haussperling, Amsel und Kohlmeise führen die Top-3-Liste Landkreis an. Detaillierte Ergebnisse können hier eingesehen werden.

Bericht Sammelwoche
Die Sammelwoche ist beim LBV seit nunmehr 40 Jahren Tradition. Etwa 30.000 Schülerinnen und Schüler in Bayern sammeln einmal im Jahr Spenden für den Naturschutz vor Ort. Die gesammelten Gelder fließen direkt in die Naturschutzarbeit ein. Im Landkreis Starnberg haben sich drei Schulen an der Sammelwoche erfolgreich beteiligt. Alle Kinder wurden mit einem kleinen Dankeschön-Geschenk belohnt.

Auswilderung des Bartgeiers in den Bayerischen Alpen
Die Wiederansiedlung des einst heimischen Bartgeiers gilt als einzigartiges Beispiel im internationalen Naturschutz. Nachdem im Sommer 2021 und im letzten Jahr eine Auswilderung stattgefunden hatte, konnte ganz aktuell wieder ein Paar „Sissi“ und „Nepomuk“ in die Auswilderungsnische transportiert werden. Wer Interesse an diesem Projekt hat und die Jungvögel beobachten möchte, kann dies über die Live-Kamera tun.

Was sonst so lief:

Orni-Stammtisch am 23.5. in Drößling mit Vortrag von Dr. Gerhard Huber, ASO
Botanische Exkursion zu den Wiesen bei Magnetsried am 25.5. mit Dr. Rudi Netzsch
Sommerführung auf der Zeitlerwiesen am 28.5. mit Dr. Rudi Netzsch, Horst Guckelsberger und Dr. Klaus Gottschaldt

kommende Veranstaltungen:

17.06.23 Abheuen im ehemaligen Pionier-Gelände – öffentlicher Arbeitseinsatz, Helfer sind herzlich willkommen!
24.06.23 Sensenkurs – Mähen mit der Sense für den Hausgebrauch (es sind noch Plätze frei)

Mit herzlichen Grüßen
Katharina Roppert-Engert
Geschäftsstelle der
LBV Kreisgruppe Starnberg

Impressum:
Landesbund für Vogelschutz Kreisgruppe Starnberg
Landsberger Strasse 57 82266 Inning-Stegen
www.starnberg.lbv.de starnberg@lbv.de 08143/8808

Mai 2023

Liebe Mitglieder, liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,

(Foto: LBV-Bildarchiv)

der Spätfrühling bedeutet zugleich, die Wassersportsaison steht in den Startlöchern und es wird dadurch wieder voller auf unseren Seen. Wie kann naturverträglicher Wassersport gelingen?

Ein Blick in die Geschichte des Seenschutzes zeigt, dass unserer langjähriger Vorsitzender, Horst Guckelsberger als einer der ersten die Initiative ergriff und sich bereits in den 1990er Jahren für ein Abkommen zum Schutz der Wasservögel aussprach. Als Folge werden von November bis Ende März auf der Grundlage einer freiwilligen Vereinbarung mit den organisierten Seennutzern der Ammersee, der Chiemsee und der Starnberger See nicht genutzt, um im Sinne des Vogel- und Naturschutzes einen Beitrag zu leisten. Diese Vereinbarung ist einer von vielen Bausteinen im Kontext mit dem Ramsar-Abkommen, welches 2021 sein 50-jähriges Jubiläum verzeichnen konnte.

Doch was ist mit der restlichen Zeit von April bis Oktober?
Neben Segeln und Rudern hat vor allem eine Sportart in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, das sogenannte Stand-Up-Paddling. Ein Anreiz liegt sicherlich darin, schöne, unberührte Gebiete schnell zu erreichen. Das Problem aber ist, dass Vögel und Wassertiere aufgescheucht und gestresst werden können. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass ein Stehpaddler die Tiere bedeutend stärker stört als andere Wassersportarten. Zum einen ist der Mensch auf dem Stand-Up-Paddle sehr gut erkennbar, dadurch erschreckt er die Tiere bereits aus größerer Entfernung. Außerdem ermöglicht die neue Sportart das Befahren von abgelegenen Gewässern, auch an kälteren Tagen. Das heißt, die Wasserlebewesen werden nun auch an ihren Rückzugsorten gestört.
Das Einhalten der einfachsten Regeln und die stete Aufklärungsarbeit durch unsere Gebietsbetreuer Ammersee und Starnberger See sind inzwischen wichtige Bestandteile und tragen zu einem naturverträglichen Wassersport auf unseren Seen bei. Auch so kann eine gelungene Sensibilisierung bereits beim Nachwuchs aussehen.

Ein seltenes Juwel blüht

(Foto: Peter Witzan)

Das Bodensee-Vergissmeinnicht gilt als ein Relikt aus der Nacheiszeit. Im Frühjahr färbten sich einst die Uferbereiche der Gletscherseen himmelblau. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts nehmen die Bestände des Bodensee-Vergissmeinnichts beständig ab, die ansonsten unscheinbare Pflanze steht auf der roten Liste und ist somit vom Aussterben bedroht. Überreste sind nur noch vereinzelt an den Kiesstränden von Bodensee und Starnberger See zu finden. Seit über 25 Jahren wird das Bodensee-Vergissmeinnicht von uns gehütet und gepflegt. Wir hoffen, dass es dadurch auch in vielen Jahren noch bewundert werden kann. Aktuell ist die Blüte (April/Mai) zu beobachten.

Sensenkurs im LBV-Umweltgarten

(Foto: Claudia Kraft)

Mähen mit der Sense bietet gleich mehrere Vorteile und wird auch bei Hobbygärtnern immer beliebter. Der Erhalt der Artenvielfalt ist sicherlich einer der Hauptgründe, um auf eine motorisierte Mahd zu verzichten. Gerade Bienen und Insekten profitieren, wenn erst nach der Blüte und dann auch nur 1–2-mal gemäht wird. Generell ist der Mähvorgang ohne Mähwerk sehr viel schonender für die Tierwelt.
Eigentlich ist Mähen mit der Sense ganz einfach, will aber gelernt sein. Aus diesem Grund bieten wir am 24. Juni 2023 einen Sensenkurs für den Hausgebrauch an. Hierfür haben wir Sensenlehrerin Claudia Kraft vom Sensenverein Deutschland als Referentin eingeladen. Sie vermittelt vor Ort Materialkunde, den gesunden Umgang mit der Sense und richtiges Dengeln. Bei Interesse melden Sie sich bitte bis 16. Juni unter starnberg@lbv.de an.

Brutzeiten von Garten- und Wildvögeln – Umsicht ist gefragt

Die Brutzeiten unserer heimischen Gartenvögel beginnen im Frühjahr ab ca. März und enden oft erst im Hochsommer. Bei den einzelnen Arten zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede.

Nach dem Schlüpfen werden die Jungen in der Regel so lang von ihren Eltern versorgt, bis sie eigenständig das Nest verlassen können. Der Bedarf an Nahrung ist in dieser Zeit sehr hoch, vor allem wenn es ein großes Gelege ist wie das der Blaumeise. So können Sie die Vogeleltern mit Futter unterstützen.
Fundmeldungen von scheinbar hilflosen Tieren häufen sich in dieser Zeit jedoch auch. Hier gilt es, erst von der Ferne zu beobachten, ob der Jungvogel nicht doch noch von den Eltern versorgt wird. Dies ist sehr häufig der Fall. Bei Gefahr in Verzug (Katze, Straße oder kaum befiedertes Tier) sollte jedoch rasch geholfen. Lesen Sie in unserem Ratgeber mehr darüber.

Aufruf in eigener Sache – wir benötigen Unterstützung bei den Nisthilfen

(Foto: Antje Geigenberger)

Uns erreichen immer wieder Anfragen mit der Bitte um Unterstützung bei den Nistkästen und Nisthilfen. Sei es bei der Montage vor der Brutzeit oder im Herbst zur Reinigungszeit.

Weil wir nicht flächendeckend im Landkreis unterwegs sein können, sind wir für diese Arbeiten auf der Suche nach ehrenamtlicher Unterstützung. Unser Wunsch wäre es, in jeder Gemeinde eine Ansprechperson zu haben, die - nach entsprechender Einarbeitung/Schulung – sowohl beratend als auch tatkräftig mitwirken kann.

Haben Sie Lust, uns bei diesen Aufgaben oder auch bei anderen zur Hand zu gehen? Melden Sie sich gerne bei uns in der Geschäftsstelle unter starnberg@lbv.de

Am 20. Mai ist Weltbienentag

(Foto: Habichtskraut mit Biene, LBV-Archiv)

Rückschau:
Vier Jahre ist es nun her, dass die Staatsregierung von rund 1,7 Millionen Wählern aufgefordert wurde, mehr für den Artenschutz zu tun. Mit 27,7 Prozent Wahlbeteiligung stand der Landkreis Starnberg seinerzeit an der Spitze beim Bienen-Volksbegehren.

Um auf das Aussterben der Bienen aufmerksam zu machen, wurde von den vereinten Nationen bereits 2017 der Weltbienentag ins Leben gerufen. Warum am 20. Mai? Dieser Tag ist der Geburtstag von Anton Janša (* 20. Mai 1734; † 13. September 1773). Der Slowene war Hofimkermeister in Wien und gilt als Pionier der modernen Imkerei. Er erfand die Zargen-Betriebsweise, durch die die Behausung der Bienen entsprechend der Größe des Volkes angepasst werden kann. Zudem leitete er die weltweit erste Schule zur Imkerei.
In unserem Umweltgarten wohnt im Schatten der Mirabelle auch ein Bienenvolk. So werden Sie Bienen-Hotelier.

Was sonst so lief:

"Unsere Gartenvögel" - eine Familienaktion für Kinder ab 6 Jahren mit Nistkastenbau im Umweltgarten am 6. Mai
Gemeinsamer "Bau einer Kräuterspirale" am 13. Mai im Umweltgarten (Bericht folgt)
Zeltabbau beim Flußseeschwalben-Floß und somit Freigabe der Brutplätze für die Flußseeschwalbe

kommende Veranstaltungen:

20.05.23 "Wir erkunden die Wiese" - Eine Aktion für Familien mit Kindern ab 6 Jahren
23.05.23 "Orni-Stammtisch" der Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO)
28.05.23 "Sommerführung auf den Zeitler-Wiesen" bei Kampberg mit Dr. Rudi Netzsch, Horst Guckelsberger und Dr. Klaus Gottschaldt

Übrigens: seit dem Start im November 2019 hat sich unser Newsletter als Informationsmedium stetig weiterentwickelt und es wurden bis dato 40 Ausgaben verschickt. Geben Sie uns gerne ein Feedback darüber, wie Ihnen diese Form der Information gefällt, was Ihnen fehlt oder wo wir uns noch mehr einbringen können. Vielen Dank dafür!

Mit herzlichen Grüßen
Katharina Roppert-Engert
Geschäftsstelle der
LBV Kreisgruppe Starnberg

Impressum:
Landesbund für Vogelschutz Kreisgruppe Starnberg
Landsberger Strasse 57 82266 Inning-Stegen
www.starnberg.lbv.de starnberg@lbv.de 08143/8808

April 2023

Liebe Mitglieder, liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,

aufgrund technischer Probleme kommt der April-Newsletter mit etwas Verspätung. Wir bitten um Entschuldigung!

Apfelbaumblüte (Foto:© Pfeuffer Dr. Eberhard LBV Bildarchiv)

Mancherorts sind sie schon zu sehen, die rosaweißen Blüten der Apfelbäume. Mit dem Beginn der Apfelblüte wird der phänologische Vollfrühling eingeläutet. Weitere typische Zeigerpflanzen sind neben Löwenzahn und Maiglöckchen der Flieder, die Eberesche und die Rosskastanien. In der Tierwelt leitet der Kuckuck mit seinem klassischen Ruf diese Jahreszeit ein. Doch leider kann er an immer weniger Orten gehört werden. Durch den starken Rückgang und die zunehmende Ausdünnung der Bestände seiner wichtigsten Wirtsvogelarten als Folge von Zerstörung und Verlust ihrer Lebensräume hat es auch der Kuckuck zunehmend schwerer bei uns in Bayern.

Kuckuck (Foto:© Max Dorsch)

Die Arten, in deren Nester der Kuckuck seine Eier legt, kommen immer früher aus ihren Winterquartieren zurück. Eine Anpassung an den Klimawandel? Der Kuckuck tut das bisher nicht. Ist er in Zukunft zu spät, um noch geeignete Nester für seine eigene Eiablage zu finden? Sie können mit uns die Zukunft des Frühlingsboten erforschen – Melden Sie Ihren ersten Kuckuck des Jahres!

Deutschlands größte Vogelzählung - Ihre Meldung zählt

Mitmachen ist ganz einfach: Vom 12. bis 14. Mai 2023 zählen Sie eine Stunde lang Ihre Vögel und melden diese Zahlen. Ihre Daten und die tausender anderer Naturfreunde geben Antworten auf brennende Fragen. "Citizen Science" heißt diese Art der Forschung. Die bundesweite Langzeitstudie hilft uns Umweltveränderungen zu erkennen. Zudem können Sie tolle Preise gewinnen.

Die 15 häufigsten Gartenvögel - Vogelbeobachtung und Bestimmung für Anfänger
Wussten Sie, dass Vogelbeobachtung glücklich macht? Melden Sie sich jetzt für unseren kostenlosen LBV-Online-Kurs "Die 15 häufigsten Gartenvögel -Vogelbeobachtung und Bestimmung für Anfänger" an und finden Sie gekonnt den Einstieg in die Vogelbeobachtung

Die LBV-Sammelwoche vom 8. bis 14. Mai 2023

LBV sammelwoche (Foto:© Bria Peter LBV Bildarchiv)

Einmal im Jahr sammeln Schüler und Schülerinnen in Bayern für Bayerns Natur. Und dies inzwischen schon seit erfolgreichen 40 Jahren. Nachdem coronabedingt die Sammelwochen 2021 und 2022 ausfallen mussten, beteiligt sich die Kreisgruppe Starnberg in diesem Jahr natürlich auch wieder an dieser Aktion. Mitmachen kann jede Schule in Bayern, aber auch Gruppen oder Einzelpersonen. Ein Großteil des Geldes fließt direkt in den Naturschutz vor Ihrer Haustür und wird für dringende Schutzprojekte eingesetzt. Gemeinsam sammeln für Bayerns Natur!

Brutplätze schaffen durch Nistkastenbau

Star am Nistkasten (Foto:© Karin Glosser)

Die ursprünglichen Lebensräume unserer Gartenvögel waren lichte Wälder oder Offenlandschaften mit vielen Bäumen. Sie zeichneten sich unter anderem durch einen hohen Totholzanteil aus. Heutzutage gibt es allerdings in den wenigsten Gebieten noch ausreichend Totholz und somit auch nicht genügend Nisthöhlen. Durch gezieltes Anbringen von künstlichen Nisthilfen tragen wir aktiv dazu bei, diesem Mangel entgegenwirken.

Lesen Sie dazu den Bericht über unsere Nistkastenaktion in Berg oder über die einbruchsichere Villa für den Raufußkauz. Zahlreiche Nisthilfen für Mauersegler sind dank der Arbeit vieler Freiwilliger beim Klinikum Starnberg entstanden.
Damit dem Einzug im nächsten Frühjahr nichts entgegensteht und weil die meisten Vögel das alte Nest nicht selbst entfernen können, müssen Nistkästen im Herbst immer gründlich gereinigt werden. Im LBV Ratgeber sind einige wertvolle Tipps zu finden.

Für diese Arbeiten sind wir auf der Suche nach ehrenamtlicher Unterstützung. Unser Wunsch wäre es, in jeder Gemeinde eine Ansprechperson zu haben, die - nach entsprechender Einführung – sowohl beratend als auch tatkräftig mitwirken kann.
Haben Sie Lust, uns bei diesen Aufgaben zur Hand zu gehen? Melden Sie sich gerne bei uns in der Geschäftsstelle unter starnberg@lbv.de

Und wie immer informieren wir Sie über unsere Aktivitäten des letzten und des folgenden Monats:

Rettungsflößchen für die Flusseeschwalbe:

Rettungsflößchen am großen Flussseeschwalbenfloß des LBV Starnberg (Foto:© Dr. Andrea Gerhold)

Anfang April standen wieder die Vorbereitungen auf dem Flussseeschwalbenfloß in St. Heinrich für die neue Brutsaison an. Der Kies wurde verteilt und der Mittelteil des Floßes mit einem Eisenzelt abgedeckt. Dieses reserviert die Brutplätze für die Flussseeschwalben, die mit ihrer Nisttätigkeit ca. 3 Wochen später als die Lachmöwen beginnen.
Zusätzlich wurde dieses Jahr das Hauptfloß durch zwei Rettungsflößchen erweitert. Zwar ist die Plattform rundherum mit einem Kükenzaun gesichert, so dass keine Küken über Bord gehen können. Damit aber auch diejenigen, die nach ersten Flugversuchen im Wasser landen sich retten können, haben wir zwei Rettungsflößchen konstruiert.
Danke mal wieder an den Vater des Brutfloßes, Harald Trepte, für seine Planung und Konstruktion. Großer Dank auch an die untere Naturschutzbehörde Starnberg für die finanzielle Unterstützung.

Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO)

Kornweihen-Schlafplatzzählung im Fünf-Seen-Land Saison 2022/2023

Männliche Kornweihe (Foto: © Antje Geigenberger)

Die Saison 2022/2023 war mit einer Wintersumme von insgesamt 220 Kornweihen eine ausgesprochen gute Kornweihensaison. Ein ausführlicher Bericht über die Saison 2022/2023 zusammen mit vielen Auswertungen über die Zählungen seit 2014 kann hier heruntergeladen werden.

Die Kornweihe (Circus cyaneus) ist ein weitverbreiteter Brutvogel auf dem eurasischen
Kontinent. Schwerpunkte des Brutvorkommens liegen vor allem in Russland und in
Nordeuropa (Finnland). In Bayern und in weiten Teilen Deutschlands ist die Kornweihe als
Brutvogel ausgestorben. Sie ist hier fast ausschließlich Zug- und Überwinterungsgast.
Auch in Süd-Bayern machen etliche Individuen Halt, um Energiereserven für den
Weiterzug aufzubauen oder gar den ganzen Winter hier zu verbringen. Im Fünf-Seen-Land können Kornweihen in der Regel von Oktober bis April beobachtet werden.

Gebietsbetreuung vor Ort

Sowohl Starnberger See als auch Ammersee zählen als „Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung“ (Ramsar-Gebiet) und wurden deshalb auch als „Europäisches Vogelschutzgebiete“ nach der EU-Vogelschutzrichtlinie sowie als FFH-Gebiete in das Netz „Natura 2000“ aufgenommen. Zur individuellen Betreuung dieser und anderer ökologisch sensibler Gebiete startete der Bayerische Naturschutzfonds in 2003 die Förderung "Gebietsbetreuer in Bayern".

Ringfunde rund um den Starnberger See

Beringte Lachmöwen (Foto: © Jan Brinke)

Die Gebietsbetreuerin am Starnberger See Dr. Andrea Gehrold hat die Übersicht über Ablesungen beringter Vögel mit den Daten aus dem letzten Jahr aktualisiert. Diese Gesamtübersicht zu den Ablesungen wird regelmäßig als PDF-Datei zur Verfügung gestellt

Aufruf
Wenn Sie einen beringten Vogel finden, dokumentieren Sie die Beobachtung gut (Vogelart, Alter, Wo befindet sich der Ring, Ringfarbe, Ringkennung, Kennungsfarbe), am besten mit Foto.

Auf https://www.cr-birding.org lässt sich dann das Beringungsprojekt herausfinden. Dort ist dann das weitere Vorgehen beschrieben (leider nur in Englisch verfügbar).

Geben Sie die Informationen bitte an die Gebietsbetreuung weiter, die die Ringablesungen rund um den Starnberger See sammelt und hier veröffentlicht.

Naturschutzgebiet Ampermoos

Ampermoos Luftbild (Foto: © Dr. M. Reinhardt)

Das Ampermoos ist eines der größten Durchströmungs-Niedermoore Bayerns und hat eine herausragende Bedeutung für hochgefährdete Wiesenbrüter wie Bekassine, Kiebitz, Wiesenpieper und Großen Brachvogel. Zusammen mit dem Ammersee und dem weiter südlich gelegenen Ammermoos gehört es zu den „Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung“ nach der Ramsar-Konvention. Es ist ein Vogelschutz-, Naturschutz- und FFH-Gebiet. Zuständig ist Dipl.-Geogr. Christian Niederbichler als Bayerns erster Gebietsbetreuer.

Während der Vogelbrutzeit vom 1. März bis 15. Juli gilt ein Betretungsverbot sowie ein Gebot, Hunde anzuleinen. Für die Amper gilt ein Befahrungsverbot im selben Zeitraum.

In der Mediathek des Bayrischen Rundfunks ist aktuell unter der Rubrik "Abenteuer Wildniss" ein Film über das bedrohte Ampermoos zu sehen: "Zuflucht Ampermoos"

Aktiv mitmachen beim LBV Starnberg?

Abheuen auf der Langen Wiese (Foto: © Günther Pascheck)

Wir machen seit vielen Jahren Naturschutz im Landkreis Starnberg - mit Erfolg! Natürlich nur, weil sich so viele Menschen freiwillig für die Natur einsetzen. Werden auch Sie bei uns aktiv, es lohnt sich! Ob Mitglied oder nicht: Wenn Sie Freude an der Natur haben, wenn Sie gerne etwas bewegen und sich in einem Team von Gleichgesinnten wohl fühlen, dann sind unsere Angebote genau das Richtige für Sie.

Treffen Interessierter im Umweltgarten Wörthsee

Jeden letzten Samstag des Monats kümmern sich Aktive um die fortlaufende Pflege und neue Projekte in unserem Umweltgarten in Wörthsee (ab 10:00 Uhr ca. 2–3 Stunden).
Vorbeikommen, inspirieren lassen, Ideen austauschen und gerne auch mitmachen.

Was die letzten Wochen sonst so lief:

2. Exkursion im Rahmen von birdwatching mit dem LBV Starnberg am 10. april an die Würm
3. Exkursion im Rahmen von birdwatching mit dem LBV Starnberg am 30. April nahe Weipertshausen
1. Aufräumaktion im Umweltgarten Wörthsee
Abschluss der Fällarbeiten auf den Zeitlerwiesen für diesen Winter/Frühjahr
Umgestaltung unserer Website im Bereich der Landschaftspflege (Teufelswiese)
ornithologischer Monatsbericht April 2023

kommende Veranstaltungen (Infos hier):

03.05.23 Vortrag Dr. Andreas Segerer - Insektensterben und planetare Belastungsgrenzen im BN Naturschutz- und Jugendzentrum Wartaweil
06.05.23 Unsere Gartenvögel - Eine Aktion für Familien mit Kindern ab 6 Jahren im LBV Umweltgarten
13.05.23 Bau einer Kräuterspirale – Ein Biotop mit Vielfalt auf kleinstem Raum. Im LBV Umweltgarten in Kooperation mit der Uttmann-von-Elterlein-Treuhandstiftung
20.05.23 Wir erkunden die Wiese - Eine Aktion für Familien mit Kindern ab 6 Jahren im LBV Umweltgarten
23.05.23 Orni-Stammtisch der Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen(ASO) mit Vortrag von Dr. Gerhard Huber im Restaurant La Fattoria in Drößling
28.05.23 Sommerführung auf den Zeitler-Wiesen bei Kampberg mit Dr. Rudi Netzsch, Horst Guckelsberger und Dr. Klaus Gottschaldt
Frühjahr 2023 die Veranstaltungsreihe „Birdwatching mit dem LBV Starnberg“

Mit herzlichen Grüßen
Katharina Roppert-Engert & Claudius Birke
Geschäftsstelle der
LBV Kreisgruppe Starnberg

Impressum:
Landesbund für Vogelschutz Kreisgruppe Starnberg
Landsberger Strasse 57 82266 Inning-Stegen
www.starnberg.lbv.de starnberg@lbv.de 08143/8808

März 2023

Liebe Mitglieder, liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,

Der Frühling ist die schönste Zeit! (Annette von Droste-Hülshoff 1797-1848):

Die Lerchen singen überall,
Die Amsel schlägt im Wald!
Nun kommt die liebe Nachtigall
Und auch der Kuckuck bald.
Nun jauchzet alles weit und breit,
Da stimmen froh wir ein:
Der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?

Seit letztem Montag, den 20 März hat der astronomische Frühling und somit die schönste Jahreszeit begonnen. Die Sonne hat mittlerweile deutlich an Kraft zugenommen, vielerorts stehen Sträucher wie Hasel, Kornelkirsche, Salweide und Schlehe in voller Blüte, die Luft ist mit Vogelgezwitscher erfüllt. Gerade in dieser Jahreszeit melden sich Singvögel lautstark zu Wort, um ihr Revier abzugrenzen und einen Partner anzulocken. Mit den Ganzjahresvögeln wie Amsel, Meisen, Rotkehlchen und Buchfink singen nun auch vermehrt die zurückgekehrten Zugvögel wie Zilpzalp, Hausrotschwanz und Mönchsgrasmücke um die Wette. Gerade jetzt lohnt es sich bei einem Spaziergang, im Garten oder vom Fenster aus die Ohren aufzusperren und diesem kostenlosen Konzert zu lauschen!

Singende Mönchsgrasmücke (Foto:© Baumgartner Josef LBV Bildarchiv)

Mit etwas Übung kann jede und jeder auch lernen, die verschiedenen Gesänge und Rufe zu erkennen", sagt der Vogelphilipp, LBV-Vogelstimmenexperte Philipp Herrmann. Hier finden Sie Tipps, wie die einzelnen Sänger an ihren Melodien und Stimmen zu unterscheiden sind und wann die beste Zeit zum Zuhören ist. Denn nicht alle Vögel singen zur selben Uhrzeit. Sie richten sich nach einem gewissen Zeitplan, auch "Vogeluhr" genannt, um bei der Vielzahl der Gesänge deutlicher gehört zu werden.

Auch steht bald wieder die nächste Vogelzählung mit der „Stunde der Gartenvögel" vor der Tür. Deutschlands große Sommerzählung findet vom 12. bis 14. Mai 2023 statt. Damit Sie hierfür gut vorbereitet sind, können wir Ihnen den NABU Vogeltrainer sehr ans Herz legen!

Für alle, die tiefer in die Welt der Vögel eintauchen möchten, bietet der LBV den Kurs „Vogelartenkenntnis Bronze“ an. In Theorieeinheiten werden in diesem Kurs die Grundlagen der Ornithologie behandelt und die für das Bronze-Zertifikat relevanten Vogelarten vorgestellt und bei Exkursionen sicher und einprägsam vertieft.

Wenn Sie mehr über die Vogelwelt in unserem Landkreis Starnberg erfahren möchten, schauen Sie doch auf unsere Webseite unter der Rubrik „Vogelwelt im Landkreis Starnberg“. Der Starnberger Singvogelkalender zeigt Ihnen zudem für mehr als 60 Arten die Ankunftszeit oder auch der Beginn der Gesangsperiode bzw. Balzrituale.

Startschuss in die Gartensaison

Artenreicher Garten (Foto:© Helbig Birgit LBV Bildarchiv)

Mit dem kalendarischen Frühling beginnt für die meisten auch der Start in die neue Gartensaison. Wer nicht auf einen leblosen Schottergarten setzt, wünscht sich zum Frühlingsanfang einen frischen und bunten Garten. Mit den geeigneten Pflanzen und etwas Mut zur Wildnis kann auch für viele Tierarten ein vielfältiger Lebensraum entstehen. Hier finden Sie Tipps für die drei besten Frühblüher für Insekten.

In vielen Gärten bietet sich auch die Möglichkeit an, unsere heimische Vogelwelt durch Futterstationen, Vogeltränken und Nistkästen zu unterstützen. Auf unserer Internetseite finden Sie unter der Rubrik Ratgeber hierzu ebenfalls viele interessante Informationen.

Ein besonderer Tipp ist der jeden 1. Donnerstag erscheinende LBV-Podcast „Ausgeflogen“. In der 21. Folge widmet sich Thomas Kappauf mal wieder dem Thema Gärtnern und gibt viele praktische Tipps zum Anbau von Gemüse, zu verschiedenen Methoden der Konservierung und zum Gärtnern in Zeiten der Klimakrise.

Als letzter Hinweis zum Thema Garten: Bitte schneiden Sie nicht Ihre Hecke während der Hauptbrutzeit der Vögel zwischen März und Juli! Im §39 des Bundesnaturschutzgesetz (BNatschG) heißt es zwar, dass schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen zulässig sind. Unser Appell an alle Gärtner ist aber, auch diese während der Hauptbrutzeit zur unterlassen

LBV Umweltgarten Wörthsee

Umweltgarten Wörthsee (Foto:© Uschi Anlauf)

Auch in unserem Umweltgarten „Wörthsee“ hat am letzten Samstag die Saison begonnen. Wir haben mit den ersten Aufräumarbeiten losgelegt und die über den Winter stehengelassenen Stauden zurückgeschnitten. Die nächsten Schritte werden nun die Säuberung der Wildstaudenbeete, das Umsetzen einiger heimischer Großstauden und die Neubepflanzung von Rabatten sein. Wie immer Treffen wir uns hierfür jeden letzten Samstag im Monat. Wenn Sie Freude an der Arbeit im Garten haben und sich gerne über Umweltthemen austauschen möchten, kommen Sie doch gerne vorbei! Ab 10 Uhr treffen wir uns für 2-3 Stunden.

Sondervorstellung Vogelperspektiven mit Dr. Norbert Schäffer

Vogelperspektiven der Film

Im Rahmen des Filmgesprächs mit Christiane Lüst in Kooperation mit der Agenda 21 fand am 15. Februar eine Sondervorstellung des Films VOGELPERSPEKTIVEN im Breitwand Kino in Gauting mit Regisseur Jörg Adolph und Dr. Norbert Schäffer statt. Die Vorführung war komplett ausverkauft und nach dem Film startete eine rege Diskussion mit vielen Beteiligten, dem Regisseur und dem Protagonisten.

Auch im Kino in der alten Brauerei in Stegen gab es eine Sondervorstellung in Kooperation mit unserer Kreisgruppe, die ebenfalls komplett ausgebucht war. Das gab es in diesem Kino schon lange nicht mehr!

VOGELPERSPEKTIVEN blickt hinter die Kulissen der Umweltpolitik, bietet einen Einblick in beispielhafte Schutzprojekte und zeigt das vielfältige Vogelleben in faszinierenden Bildern. Hier gibt es die Möglichkeit den offiziellen Trailer zum Film auf Youtube anzusehen.

Das Breitwand Kino Gauting sowie Schloss Seefeld bietet im April noch weitere Vorführungen des Films an. Hier finden Sie die Zeiten.

Und wie immer informieren wir Sie über unsere Aktivitäten des letzten und des folgenden Monats:

Klimaschutz durch Moorschutz – Moore im Landkreis STA
Vortag von Dipl. Ing. Cornelia Siuda, Regierung von Oberbayern

Vortrag "Moorschutz im Fünfseenland" (Foto:© Klaus Gottschaldt)

Am 29. März fand in der Lounge des Groundlift Studios in der alten Brauerei in Stegen ein hybrider Vortrag über den „Moorschutz im Fünfseenland“ statt. Die Referentin war Cornelia Siuda, Dipl. Ing. für Landschaftsökologie aus Kottgeisering. Mitarbeiterin im "Moormanagement" an der Höheren Naturschutzbehörde an der Regierung von Oberbayern. Fr. Siuda gab ausführliche Informationen zu den fachlichen Hintergründen der Funktion von Mooren, zum Erkennen des Zustandes der Moore und zur Moorrenaturierung. Als KLIP-Managerin (2050) zeigte sie auch einige aktuelle Beispiele von umgesetzten Moorschutzmaßnahmen im Landkreis und näherer Umgebung auf. Die Veranstaltung war sowohl vor Ort als auch digital sehr gut besucht! In Zukunft werden wir versuchen unsere Vorträge immer hybrid anzubieten. Danke an das Groundlift-Team!

Landschaftspflege:

Entbuschung auf dem Hackenmoos (Foto: © Günther Pascheck)

Mit dem Monat März ist die Saison der Entbuschungsmaßnahmen beendet. Gemäß § 39 BNatschG dürfen Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September nicht abgeschnitten, auf den Stock gesetzt oder beseitigt werden.

Am 28. Februar haben wir daher unsere letzte Maßnahme auf dem Hackenmoos im NSG Gilchinger Wildmoos umgesetzt. Diese Fläche befindet sich südlich des Haus Birkensteins und stellt einen stark vernässten, typischen Toteiskessel mit Übergangsmoorkomplexen und einer sehr bedeutenden Pflanzengesellschaft dar. Um die zunehmende Verbuschung zu verhindern, haben wir im Auftrag der unteren Naturschutzbehörde Starnberg zusammen mit H. Ludwig auf ca. 8.000 qm aufkommende Faulbäume, Weiden, Birken und Kiefern entfernt. Natürlich wird auch immer ein Teil der Strukturen belassen, um Arten wie dem Baumpieper dort weiterhin Lebensraum zu bieten.

Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO)
ASO-Exkursion an den Ismaninger Speichersee

ASO-Exkursion an den Ismaninger Speichersee (Foto: © Christiane Hesel)

Am 27.3.2023 fand mit Adriane Schade eine Exkursion zu den Entenvögeln und Limikolen am Ismaninger Speichersee statt. Das Ismaninger Gebiet ist ein bedeutendes Mausergebiet für die unterschiedlichen Entenarten, die den ganzen Sommer hierher zum Mausern (im Laufe des Sommers mindestens 100.000 Wasservögel) kommen. Am Ende des Vormittags standen über 70 Vogelarten auf der Liste.

Aktiv mitmachen beim LBV Starnberg?

Abheuen auf der Langen Wiese (Foto: © Günther Pascheck)

Wir machen seit vielen Jahren Naturschutz im Landkreis Starnberg - mit Erfolg! Natürlich nur, weil sich so viele Menschen freiwillig für die Natur einsetzen. Werden auch Sie bei uns aktiv, es lohnt sich! Ob Mitglied oder nicht: Wenn Sie Freude an der Natur haben, wenn Sie gerne etwas bewegen und sich in einem Team von Gleichgesinnten wohl fühlen, dann sind unsere Angebote genau das Richtige für Sie.

Was die letzten Wochen sonst so lief:

Umweltbildung Thema Vögel in den Grundschulen Hechendorf und Seefeld
Erfolgreiche Premiere des Films Vogelperspektiven in Gauting mit dem Filmemacher und dem Landesvorsitzenden Dr. Norbert Schäffer
Film Vogelperspektiven im Kino Stegen mit der Kreisgruppe Starnberg
Weitere Entnahme von Käferbäumen am Rand der Zeitlerwiese (und Entfernen des Materials)
Exkursion zu den Seetauchern in der Seeshaupter Bucht mit Dr. Andrea Gehrold und Pit Brützel
Vortrag der KG Ingolstadt „Lebensraum Totholz: Gestaltungselement und Bedeutung im naturnahen Grün“
Rückschnitt der Weiden auf der Spitzwiese am Wörthsee
Orni Stammtisch mit Vortrag von Prof. Dr. Jochen Wolf, LMU München
Vogelstimmenwanderung im Höhenrieder Park mit der Gebietsbetreuerin Dr. Andrea Gehrold

kommende Veranstaltungen (Infos hier):

20.04.23 Pflanzenbestimmungskurs mit Exkursionen mit Dr. Rudolf Netzsch (BASta) VHS Starnberg
22.04.23 Vogel- und naturkundliche Wanderung auf dem Sieben-Brückerl-Weg mit Christine Moser und Horst Guckelsberger
29.04.23 Vogelstimmenwanderung im Leutstettener Moos mit der Gebietsbetreuerin Dr. Andrea Gehrold
06.05.23 Unsere Gartenvögel - Eine Aktion für Familien mit Kindern ab 6 Jahren
Frühjahr 2023 die Veranstaltungsreihe „Birdwatching mit dem LBV Starnberg“

Mit herzlichen Grüßen
Claudius Birke
Leitung der Geschäftsstelle der
LBV Kreisgruppe Starnberg

Impressum:
Landesbund für Vogelschutz Kreisgruppe Starnberg
Landsberger Strasse 57 82266 Inning-Stegen
www.starnberg.lbv.de starnberg@lbv.de 08143/8808

Februar 2023

Liebe Mitglieder, liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,

Mit dem Februar hat die Zeit der schaurigen Eulenrufe begonnen. Bei einem abendlichen Spaziergang können nach Sonnenuntergang aktuell die Balzrufe der heimischen Eulen besonders gut erlebt werden. Früher als viele andere Vogelarten beginnen die meisten Eulen im März mit der Brut, Uhu und Waldkauz gelegentlich auch schon im Februar. Die beiden häufigsten Eulenarten im Landkreis Starnberg sowie in ganz Bayern sind der Waldkauz und die Waldohreule. Im letzten Jahr haben diese bei uns jedoch mit deutlich wenigeren Paaren gebrütet.

Sperlingskauz - Kleinste Eulenart Europas (Foto:© Bernhard Glüer)

Eulen im Landkreis Starnberg

Insgesamt 6 Eulenarten sind im Landkreis Starnberg heimisch. Im Gegensatz zum Jahr 2021, das ein richtiges „Eulenjahr“ war, wurden im Jahr 2022 die häufigen Eulenarten Waldkauz und Waldohreule aber mit einer deutlich geringeren Anzahl beobachtet. Die Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO) wertet jedes Jahr die Einträge der Datenbank ornitho.de aus und ergänzt diese Daten mit vielen Monitoring- und Kartierungsprogrammen.

Zu den besonderen Entdeckungen im letzten Jahr durch die ASO zählt der seit Jahren wieder einmal gelungene Nachweis einer Schleiereule und die Entdeckung eines neuen Brutvorkommens des Sperlingskauzes. Diese kleinste Eulenart Europas ist nur wenig größer als ein Haussperling (daher der Name!). Aber auch das Brutvorkommen der größten Eule Europas, des Uhus, konnte wieder im westlichen Landkreis bestätigt werden.

Die ASO führt diverse Vogelschutzmaßnahmen durch, wie das Bauen und Anbringen von Nistkästen oder anderen Nisthilfen. In den Wäldern südlich von München betreut sie insgesamt 60 Kästen und Röhren, um unsere heimischen Kauzarten mit Brutmöglichkeiten zu unterstützen.

Stieglitz im Garten (Foto:© Obster Erich)

(G)artenvielfalt – Naturschutz beginnt vor der Haustür!

Naturschutz fängt im Garten an. Schon ein paar heimische Beeren tragende Sträucher, duftende Wiesenkräuter oder ein kleiner Teich genügen. Eine Bereicherung sind auch alte Bäume, bunte Staudenbeete oder begrünte Fassaden. Damit schaffen Sie Ihr eigenes kleines "Naturschutzgebiet".

Der LBV und das Bayerische Artenschutzzentrum des Landesamts für Umwelt haben im letzten Jahr die bayernweite Aktion „Vogelfreundlicher Garten“ gestartet und verleihen vogelfreundlichen und strukturreich gestalteten Gärten eine Plakette.

Im Jahr 2022 hatten sich im Landkreis Starnberg 49 Privatgärten zur Bewertung angemeldet. Ein Team von 5 ehrenamtlichen Gartenbewerter*innen konnten 29 Gärten besuchen, bewerten und als vogelfreundlich auszeichnen! 20 Gärten dagegen warten noch auf eine Bewertung.

Für das Jahr 2023 werden dringend neue Juroren gesucht. Haben Sie Lust und Zeit im Sommer ehrenamtlich für unser Projekt Vogelfreundlicher Garten im geselligen Zweierteam Gärten in Ihrer Umgebung nach festgelegten Kriterien zu bewerten? Dann werden Sie Teil unserer LBV-Gartenjury!

Am 01.03.23 findet ein unverbindlicher Infoabend statt. die Anmeldung als neues Gartenjurymitglied ist bis zum zum 10.03. möglich.

Wie wird ein Garten vogelfreundlich?

In der 11. Folge des LBV-Podcast „Ausgeflogen“ erzählt Christiane Geidel, LBV-Uhu-Expertin, aber vor allem begeisterte Gärtnerin, von ihrem ehrenamtlichen Engagement als Gartenbewerterin.

Hat Sie die Begeisterung fürs Gärtnern angesteckt? Dann melden Sie ihren eigenen Garten zur kostenlosen Bewertung an!

Vogelperspektiven - ab 16. Februar in den Kinos

VOGELPERSPEKTIVEN blickt hinter die Kulissen der Umweltpolitik, bietet einen Einblick in beispielhafte Schutzprojekte und zeigt das vielfältige Vogelleben in faszinierenden Bildern. Wir machen uns auf zu einer emotionalen und inspirierenden Erkundungsreise und erleben Arten- und Naturschutz in Aktion.

Am Samstag, den 4.3.2023, 18 Uhr findet die Sondervorstellung von VOGELPERSPEKTIVEN in Kooperation mit dem LBV Starnberg im Kino Stegen statt.

Und wie immer informieren wir Sie über unsere Aktivitäten des letzten und des folgenden Monats:

Lupuna Baum - Wahrzeichen der Station (Foto: © Dr. Tobias Zehetmair)

Wenn einer eine Reise tut… ein Reisebericht in den Primärwald Perus

Ein Reisebericht von Dr. Tobias Zehetmair im schönen industriellen Backsteingebäude "Alte Brauerei Stegen" über das private Naturschutzgebiet Panguana, das mittlerweile ca. 1000 ha Primär-Regenwald umfasst und einer Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten Schutz bietet.

Landschaftspflege:

Arbeitseinsatz am "Schraml" (Foto: © Horst Guckelsberger)

Arbeitseinsatz im Birken- und Kiefernmoorwald "Schraml“

In bester Stimmung schleppten am 11. Februar 15 freiwillige Helfer vier Stunden lang Äste und Stämmchen aus dem Übergangsmoor "Schraml" im Wildmoos heraus. Akut bedroht ist das Wildmoos durch den fortlaufenden Wasserentzug und dem zunehmenden „Verwalden“. Im Rahmen der Revitalisierung des Wildmooses reduzieren wir auf einem Übergangsmoor "Schraml" schrittwiese den Aufwuchs an Gehölzen, die dem Moorboden ganzjährig Wasser entziehen und den Boden stark verschatten. Das dort geförderte Scheidige Wollgras (Eriophorum vaginatum) gehört ebenso wie die Torfmoose zu den torfbildenden Pflanzen, welche die Moore wachsen lassen.

Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO)

Orni-Stammtisch in der Pizzeria „La Fattoria“(Foto: © Jana Selzer)

Ornithologischer Jahresrückblick 2022

Nach knapp 3 Jahren Corona-Pause fand am 9. Februar 2023 endlich wieder ein Orni-Stammtisch statt. Dieses Mal in der Pizzeria „La Fattoria“ in Drößling. Gut 30 Ornis der Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO) waren gekommen.

Pit Brützel berichtete in seinem Vortrag über die vielfältigen Aktivitäten der ASO mit Exkursionen, Kartierungen, Monitoringprogrammen, Umweltbildung und vielem mehr.
Schwerpunkt des Vortrags waren die ornithologischen Beobachtungen aus dem vergangenen Jahr, wie sie im Jahresbericht 2022 dargestellt wurden.

Wasservogelzählung und ornithologischer Monatsbericht Januar 2023

Bei der Wasservogelzählung zur Monatsmitte am Starnberger See wurden ca. 16.500 Wasservögel gezählt. Diese Zahl entspricht dem langjährigen Mittel der Januarzahlen bei der Wasservogelzählung.

Auch wird jeden Monat ein ornithologischer Monatsbericht erstellt. Der Bericht für den Monat Dezember ist hier zu finden.

Vogelfoto des Monats

Der besondere Blick auf die Vogelwelt im Landkreis Starnberg – die Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO) kürt an dieser Stelle jeden Monat die beste Vogel-Aufnahme aus dem Landkreis.

Kornweihe (Foto: © Antje Geigenberger)

Die Fotografin Antje Geigenberger erläutert:

Der Höhenberg bei Drößling ist für Ornis wegen der Zugplanbeobachtung ein bekannter Ort. Jetzt im Winter gibt es östlich davon größere Gründüngungsfelder, die von einigen Kornweihen gerne zur Nahrungssuche genutzt werden. Es ist schon sehr faszinierend, wie diese filigranen und wendigen Greifvögel – sie sind nur halb so schwer wie ein Habicht bei ungefähr gleicher Flügelspannweite – im bodennahen Schwebeflug auch bei höheren Bewuchs Beutetiere aufspüren können. Dieses Foto von dem jagenden Männchen gelang Mitte Januar.

Sie haben ein tolles Vogel-Foto im Landkreis Starnberg geschossen? Die Spielregeln, wie Sie mitmachen können werden hier erklärt.

Birdwatching mit dem LBV Starnberg

Interessiert an der einheimischen Vogelwelt? Der LBV Starnberg bietet ab Frühjahr 2023 die Veranstaltungsreihe „Birdwatching mit dem LBV Starnberg“ an. Im Frühjahr und Sommer finden – meist einmal im Monat 2-3 stündige Exkursionen in ornithologisch interessante Gebiete im Landkreis Starnberg und Umgebung statt. Erfahrene Ornithologen der Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO) erläutern Ihnen die vielfältige Vogelwelt im Landkreis Starnberg.

Wenn Sie Einladungen zu dieser Veranstaltungsreihe erhalten wollen, schreiben Sie bitte an starnberg@lbv.de unter dem Stichwort „Birdwatching mit dem LBV Starnberg“.

Aktiv mitmachen beim LBV Starnberg?

Wir machen seit vielen Jahren Naturschutz im Landkreis Starnberg - mit Erfolg! Natürlich nur, weil sich so viele Menschen freiwillig für die Natur einsetzen. Werden auch Sie bei uns aktiv, es lohnt sich! Ob Mitglied oder nicht: Wenn Sie Freude an der Natur haben, wenn Sie gerne etwas bewegen und sich in einem Team von Gleichgesinnten wohl fühlen, dann sind unsere Angebote genau das Richtige für Sie.

Was die letzten Wochen sonst so lief:

Abgabe von Stellungnahmen zu mehreren Bebauungsplänen im Landkreis. Wenn Sie sich hierfür interessieren, melden Sie sich gerne unter claudius.birke@lbv.de
Exkursion zu den Seetauchern in der Seeshaupter Bucht mit Dr. Andrea Gehrold (Gebietsbetreuung Starnberger See) und Pit Brützel (ASO)
Weitere Entnahme von Käferbäumen am Rand der Zeitlerwiese
Filmvorführung im Breitwandkino in Gauting am 15.02.2023 mit Dr. Norbert Schäffer und Jörg Adolph

kommende Veranstaltungen (Infos hier):

Mit der Gebietsbetreuerin unterwegs: Zu den Spechten und Baumriesen im Bernrieder Park. Termin: Samstag, 25.02.2023, 9:00 – 11:30 Uhr, Ort: Bernried, Treffpunkt wird bei Anmeldung bekanntgegeben. Kosten: Spende für den Bernrieder Park, Anmeldung: bis 23.02.2023 unter starnberger-see@lbv.de, Tel.: 08143-271168
Online-Vortrag Lebensraum Totholz: Gestaltungselemente und Bedeutung im naturnahen Grün. Referentin: Dipl.-Ing. agr. Kerstin Lüchow, Termin: Mittwoch, 1. März 2023, online-Veranstaltung via Zoom Uhrzeit: 19.30 Uhr Einwahllink: erhalten Sie nach Anmeldung unter starnberg@lbv.de
Vorschau: ab Frühjahr 2023 die Veranstaltungsreihe „Birdwatching mit dem LBV Starnberg“

Mit herzlichen Grüßen
Claudius Birke
Leitung der Geschäftsstelle der
LBV Kreisgruppe Starnberg

Impressum:
Landesbund für Vogelschutz Kreisgruppe Starnberg
Landsberger Strasse 57 82266 Inning-Stegen
www.starnberg.lbv.de starnberg@lbv.de 08143/8808

Januar 2023

Liebe Mitglieder, liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,

nun ist zum Glück doch der Winter wieder zurückgekehrt. Nach den tiefen Temperaturen der ersten Dezemberwochen hatte das warme Wetter mit Rekordtemperaturen an Silvester Bayerns Tier- und Pflanzenwelt ordentlich durcheinandergebracht. Vielerorts erinnerte der Vogelgesang von Amsel und Kohlmeise an einen nahenden Frühling. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Natur sind bereits jetzt schon massiv. Wissenschaftler gehen vom größten Artensterben seit der Zeit der Dinosaurier aus. Ökologische Zusammenhänge und bislang vertraute Tier- sowie Pflanzengemeinschaften werden erheblich durcheinandergewirbelt. Auch für die Vogelwelt sind die Auswirkungen, wie die Verschiebung von Brutgebieten, Veränderung und Verlust von Lebensräumen, Einwanderungen neuer Arten etc., vielseitig.

Der Bienenfresser profitiert von steigenden Temperaturen (Foto:© Bosch Markus)

Stunde der Wintervögel 2023

Auch bei der diesjährigen Stunde der Wintervögel waren die Auswirkungen des milden Wetters zu spüren. Aufgrund des fehlenden Frosts und Schnees fanden die Vögel genug Nahrung in der Natur und waren somit weniger auf die Meisenknödel und Futterhäuser im Garten angewiesen. So wurden in diesem Jahr in Bayern insgesamt ca. 430.000 Vögel gezählt. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 2022 ca. 800.000. Mit durchschnittlich 30 Vögel pro Garten waren es somit 3 weniger als im Vorjahr. Im Landkreis Starnberg haben 326 Teilnehmer 6.109 Vögel gezählt. Kohlmeise, Haussperling und Amsel waren dabei an erster Stelle.

Meisen an Futterstelle (Foto:© Rittscher Ingo)

Und wie immer informieren wir Sie über unsere Aktivitäten des letzten und des folgenden Monats:

Landschaftspflege:

Die Pflege schützenswerter großer und kleiner Biotope im Landkreis zählt zu den Kernaufgaben unserer Kreisgruppe. Jahraus, jahrein gibt es bei der Vielfalt unserer Flächen immer etwas zu tun. Zum Glück unterstützt uns eine ständig wachsende Zahl an Aktiven dabei. Rund 1000 Arbeitsstunden werden jährlich mit dem Mähen der Wiesen, dem Entbuschen von Flächen, der Entfernung von Neophyten, dem Abheuen und Entfernen von Mähgut und ähnlichen Aufgaben verbracht.

Auch unsere Arbeit in der Landschaftspflege wurde durch die milden Temperaturen erschwert. Im Winter stehen hier Arbeiten, wie das Fällen von Bäumen und die Entbuschung zur Re-Vitalisierung von Moorflächen an, wie z.B. im Gilchinger Wildmoos und dem Bacherner Moos. Moore sind höchst effektive Kohlenstoff-Speicher und einzigartige Naturräume. Ihre Wiedervernässung gilt als wichtige Klimaschutz-Maßnahme.
Durch den fehlenden Bodenfrost können die Flächen mit Maschinen nicht befahren werden. So müssen Bäume und Sträucher manuell entnommen und aus der Fläche gezogen werden. Das ist sehr mühsam und macht viel Arbeit. Helfer werden immer dringend gesucht! Am 11.02. findet ein öffentlicher Einsatz zur Entbuschung auf einer Moorfläche (Schraml) im NSG Wildmoos statt.

Zeitlerwiesen und Borkenkäfer:

Auf unserer Pflegefläche nahe Kampberg, den s.g. Zeitlerweisen, hat nach dem Biber nun auch im letzten Jahr der Borkenkäfer zugeschlagen. Die abgestorbenen Fichten müssen alle entfernt werden. Hierzu fanden bereits mehrere Einsätze statt. Dank tatkräftigem Einsatz zahlreicher Helfer auch bei widrigen Bedingungen haben wir mittlerweile schon einen großen Teil geschafft. Nun warten wir auf Bodenfrost, damit die stärksten Fichten maschinell entnommen werden können. Anstatt des nicht standortgemäßen Fichtenwalds sollen dann an dieser Stelle im nächsten Herbst im Rahmen einer öffentlichen Aktion Erlen gepflanzt werden. Das Ziel ist, auf dem hier vorherrschenden Niedermoorboden einen standortgerechten Schwarzerlen-Bruchwald zu entwickeln. Als Übergang zur offenen Landschaft wird ein Gebüsch aus Ohr- und Grauweiden gepflanzt, die mit ihren frühen Blütezeiten eine wichtige Nahrungsquelle im Frühjahr für Hummeln, Wildbienen und Insekten darstellen.

Abgestorbene Fichten auf den Zeitlerwiesen bei Kampberg (Foto: Claudius Birke)

Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO) – Kartierungen im Landkreis

Starnbirdrace

Im Landkreis Starnberg hat die Arbeitsgemeinschaft der Starnberger Ornithologen (ASO) am 06.01. da s.g. Winter-Starnbirdrace abgehalten. Seit 5 Jahren werden an diversen ornithologischen Hotspots im Landkreis möglichst viele Arten gezählt und in ornitho gemeldet. An einigen Standorten konnten 60 verschieden Arten beobachtet werden. Insgesamt wurde eine neue Rekordzahl mit 92 Vogelarten aufgestellt. Zu den besonderen Beobachtungen zählen hier Arten, wie der aus dem Nordosten-Europas stammende Ohrentaucher, der aus Grönland und Island stammende Eistaucher sowie der bei uns heimische Uhu.

Baumfalken-Kartierung im Landkreis

Die Starnberger Ornithologen haben in diesem Jahr eine feldornithologischen Untersuchung über den Baumfalken im Landkreis durchgeführt. Eine Zusammenfassung von Bernhard von Prittwitz ist hier zu finden:
Insgesamt konnten die Starnberger Ornithologen im Jahr 2022 mit großem Aufwand vier Brutpaare mit acht Jungvögeln kartieren. Baumfalken sind nur schwer und mit viel Zeitaufwand zu erfassen. Der Baumfalke gilt als Langstreckenzieher und verweilt im Winterhalbjahr überwiegend im südlichen Afrika. Die Population des Baumfalkens in Deutschlands gilt als gefährdet. Das Projekt soll im Jahr 2023 weitergeführt werden.

Auch wird jeden Monat ein ornithologischer Monatsbericht erstellt. Der Bericht für den Monat Dezember ist hier zu finden.

Baumfalke (Foto: Wolfgang Höll)

Vogelfoto des Monats

Der besondere Blick auf die Vogelwelt im Landkreis Starnberg – die Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO) kürt an dieser Stelle jeden Monat die beste Vogel-Aufnahme aus dem Landkreis.

Ohrentaucher (Foto: Evi & Hauke Clausen-Schaumann)

Die Fotografen Evi und Hauke Clausen-Schaumann erläutern:

Mit dem Winter sind Seetaucher sowie Rothals- und Ohrentaucher zurück am Starnberger See. In der Mittagssonne des ersten Weihnachtstages tauchte dieses Exemplar am Seeseitenener Ufer zwischen Seerosen und im flachen Wasser in unmittelbarer Ufernähe ausgiebig nach Nahrung. Die Wasseroberfläche war an diesem Tag so glatt, dass das Spiegelbild des Ohrentauchers nur von einigen vom ihm selbst erzeugten Wellen an wenigen Stellen – z.B. am Schnabel erkennbar – ein wenig verzerrt wird. Stellt man das Bild auf den Kopf, ist es kaum vom Original unterscheidbar.

Sie haben ein tolles Vogel-Foto im Landkreis Starnberg geschossen? Die Spielregeln, wie Sie mitmachen können werden hier erklärt.

Birdwatching mit dem LBV Starnberg

Interessiert an der einheimischen Vogelwelt? Der LBV Starnberg bietet ab Frühjahr 2023 die Veranstaltungsreihe „Birdwatching mit dem LBV Starnberg“ an. Im Frühjahr und Sommer finden – meist einmal im Monat 2-3 stündige Exkursionen in ornithologisch interessante Gebiete im Landkreis Starnberg und Umgebung statt. Erfahrene Ornithologen der Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO) erläutern Ihnen die vielfältige Vogelwelt im Landkreis Starnberg.

Wenn Sie Einladungen zu dieser Veranstaltungsreihe erhalten wollen, schreiben Sie bitte an starnberg@lbv.de unter dem Stichwort „Birdwatching mit dem LBV Starnberg“.

Aktiv mitmachen beim LBV Starnberg?

Wir machen seit vielen Jahren Naturschutz im Landkreis Starnberg - mit Erfolg! Natürlich nur, weil sich so viele Menschen freiwillig für die Natur einsetzen. Werden auch Sie bei uns aktiv, es lohnt sich! Ob Mitglied oder nicht: Wenn Sie Freude an der Natur haben, wenn Sie gerne etwas bewegen und sich in einem Team von Gleichgesinnten wohl fühlen, dann sind unsere Angebote genau das Richtige für Sie.

Was die letzten Wochen sonst so lief:

Erfolgreiches Abheuen einer Fläche im Pio-Gelände
Wasservogelbeobachtung an der Roseninsel am Starnberger See mit Dr. Andrea Gehrold (Gebietsbetreuung Starnberger See), LBV Starnberg und Wasservogelzählern

kommende Veranstaltungen (Infos hier):

Panguana – älteste biologische Forschungsstation Perus. Vortag von Dr. Tobias Zehetmair am 01.02. um 19:15 Uhr ACHTUNG - neuer Veranstaltungsort: Ground Lift Bar in der alten Brauerei, Landsberger Str. 57, 82266 Inning – Stegen
Orni-Stammtisch der Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO) mit Vorstellung des ornithologische Jahresbericht 2022 durch Pit Brützel am 08.02. um 19:15 Uhr. ACHTUNG - neuer Veranstaltungsort: Restaurant La Fattoria, Höhenberg 10, 82229 Drößling
Öffentlicher Einsatz zur Entbuschung einer Moorfläche (Schraml) im Wildmoos am 11.02. Bei Interesse einfach unter starnberg@lbv.de anmelden!
Vorschau: ab Frühjahr 2023 die Veranstaltungsreihe „Birdwatching mit dem LBV Starnberg“

Mit herzlichen Grüßen
Claudius Birke
Leitung der Geschäftsstelle der
LBV Kreisgruppe Starnberg

Impressum:
Landesbund für Vogelschutz Kreisgruppe Starnberg
Landsberger Strasse 57 82266 Inning-Stegen
www.starnberg.lbv.de starnberg@lbv.de 08143/8808

Dezember 2022

Liebe Mitglieder, liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,

Der Winter hat in diesem Jahr lange auf sich warten lassen. Seit dem letzten Wochenende ist aber unsere Landschaft nun endlich mal wieder weiß. In einigen Tagen, am 21.12., beginnt dann mit dem kürzesten Tag im Jahr, auch der kalendarische Winter. Wenn die Bäume und Sträucher kahl werden, alles grau und nass oder von Schnee bedeckt ist, dann scheint in der Natur nicht mehr viel los zu sein. Unsere Zugvögel sind in den warmen Süden geflogen, viele Tiere haben sich zurückgezogen, um zu schlafen oder zu ruhen. Trotzdem gibt es aktuell in der Natur viel zu sehen. Manche Arten können im Winter sogar viel besser beobachtet werden als im Sommer! Mehr als 100 Vogelarten leben auch im Winter bei uns. Rund ein Drittel davon können Sie auch im eigenen Garten beobachten. Und das Gute ist – auch wissenschaftliche Studien beweisen es immer öfters – Vogelbeobachtung macht glücklich!

Stunde der Wintervögel 2023

Daher heißt es vom 6. bis 8. Januar wieder: Zählen Sie mit bei der „Stunde der Wintervögel“!
Diese Aktion ist auch für Familien und Kinder ein Anlass sich im eigenen Garten oder auf Spaziergängen die Vogelwelt genauer anzusehen. Der LBV ruft gemeinsam mit seinem bundesweiten Partner NABU bei der 18. „Stunde der Wintervögel“ auf, wieder eine Stunde lang Vögel zu beobachten, zu zählen und zu melden. Hierzu gibt es einen LBV-Online-Kurs zu den 12 häufigsten Wintervögeln und weiterführend einen Kurs zum Thema Vogelnistkästen im Garten. Beide Kurse sind kostenlos und Anmeldungen können über die LBV-Website getätigt werden. Umfangreiche Hinweise über die artgerechte Fütterung von Vögeln finden Sie hier.

Das perfekte Weihnachtsgeschenk für Naturfreund*innen

Sie sind noch auf der Suche nach einem sinnvollen und nachhaltigen Geschenk? Dann verschenken Sie doch einfach eine LBV-Mitgliedschaft oder eine Patenschaft für Bayerns Natur. Oder durchstöbern Sie den LBV-Naturshop und lassen sich von nachhaltigen Geschenkideen inspirieren. Alle Gewinne fließen zu 100 % in die Naturschutzarbeit des LBV. Sie bereiten damit Freude und schützen Bayerns Natur!

Feuerwerke an Silvester stören Vogelwelt – Aktion böllerfreies Silvester

Ahnungslos sitzen die meisten Vogelarten am 31. Dezember um 0 Uhr jeden Jahres an ihren Schlafplätzen und versuchen, ihre kostbare Energie in der kalten Jahreszeit zu sparen. Und plötzlich geht es los: Etwa eine dreiviertel Stunde lang schießen in ganz Deutschland abertausende von Raketen in die Lüfte und explodieren mit einem lauten Knall. Dies hat fatale Folgen für die Vogelwelt, aber auch für den Winterschlaf einiger anderer Tiere. Feuerwerke an Silvester stören Vogelwelt!

Vielleicht denken auch Sie dieses Jahr darüber nach, auf Silvesterfeuerwerke zu verzichten! Viel wichtiger ist doch, das Jahr gemeinsam mit Freund:innen und Familie zu verabschieden – ohne Luftverschmutzung, Müll, Verletzungsgefahr und verängstigten Tieren, aber dafür mit einem hoffnungsvollen Blick in eine nachhaltige Zukunft! Gerne möchten wir Sie daher an dieser Stelle auf die Petition der Deutschen Umwelthilfe e.V. #böllerciao aufmerksam machen. Bitte unterschrieben Sie den offenen Brief an Nancy Faeser für ein böllerfreies Silvester!

Und wie immer informieren wir Sie über unsere Aktivitäten des letzten und des folgenden Monats:

Unsere Wintervögel - eine Aktion für Familien mit Kindern

Als Vorbereitung zur Stunde der Wintervögel gab es am 19. November 2022 im LBV-Umweltgarten in Wörthsee eine Veranstaltung, bei der man die häufigsten Singvögel schon mal kennenlernen konnte. Im noch spätherbstlichen Sonnenschein rätselten 4 Familien beim Vogel-Quiz und lernten dabei so einiges über die Vögel. Dabei ging es nicht nur um Aussehen, Futter oder den Lebensraum, sondern auch um den Gesang und allerlei interessante Fakten. Zum Schluss konnte jedes Kind einen leeren Tetrapack in eine Futterstation verwandeln.

Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO) – Kartierungen im Landkreis

Die ASO ist eine lockere Vereinigung ornithologisch Interessierter im Landkreis Starnberg bzw. rund um den Starnberger See. Sie wendet sich sowohl an versierte Ornithologen als auch an vogelkundlich interessierte Laien, um sich über ornithologische Themen auszutauschen, Beobachtungen zu diskutieren, Exkursionen zu vereinbaren und an ornithologischen Projekten (wie z.B. Kartierungen, Vogelschutzmaßnahmen) mitzuarbeiten.
In diesem Jahr wurden wieder einige ornithologische Kartierungen durchgeführt. Die Kartierungsberichte zum Wildmoos, Pioniergelände Krailling und Kerschlacher Forst liegen nun vor.
Auch wird jeden Monat ein ornithologischer Monatsbericht erstellt. Der Bericht für den Monat November ist hier zu finden.

Selbst entwickelter Revieralgorithmus hilft bei der Bewertung potenzieller Windkraftanlagen

Windkraft im Landkreis Starnberg: Durch die jüngsten Entwicklungen in der Energieversorgung hat sich der Druck auf den Ausbau von Windkraftanlagen nochmal erhöht. Dabei dürfen jedoch Artenschutzaspekte nicht völlig außer Acht gelassen werden, weil einige seltene Vogelarten durch Kollisionen mit den Rotorblättern im Bestand gefährdet sein können.

Die ASO hat Beobachtungen der online-Datenbank ornitho.de mit Hilfe eines selbst entwickelten, automatisieren Revieralgorithmus auf Brutvorkommen Windkraft-relevanter Vogelarten hin untersucht. Mit den Ergebnissen werden die Naturschutzbehörden bei der Bewertung von potenziellen Standorten für Windkraftanlagen unterstützt.

Der intelligente Revieralgorithmus durchforstet die Einzelbeobachtungen vieler Beobachter, die ihre Vogelbeobachtungen auf ornitho.de gemeldet haben. Er bewertet sie hinsichtlich des Brutvorkommens einzelner relevanter Arten und weist Brutvorkommen ortsgenau aus. Potenzielle „Windkraftgebiete“ können so beurteilt und das Risiko für Schäden an der Vogelwelt verringert werden.

Vogelfoto des Monats

Der besondere Blick auf die Vogelwelt im Landkreis Starnberg – die Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO) kürt an dieser Stelle jeden Monat die beste Vogel-Aufnahme aus dem Landkreis.

Foto: Fichtenkreuzschnäbel © Antje Geigenberger

Die Fotografin Antje Geigenberger erläutert:
„Vielleicht gibt es als kleines Highlight in diesem Winter mehr Fichtenkreuzschnäbel als die Jahre davor. In den Wäldern des Landkreises Starnberg sind seit Herbstanfang kleinere Trupps unterwegs, Gesang ist zu hören, Fichtenzapfen gibt es auch … kann sein, dass auch bald gebrütet wird. Das Foto entstand Mitte November bei Gut Hüll nahe Gilching.“

Sie haben ein tolles Vogel-Foto im Landkreis Starnberg geschossen? Die Spielregeln, wie Sie mitmachen können werden hier erklärt.

Aktiv mitmachen beim LBV Starnberg?

Wir machen seit vielen Jahren Naturschutz im Landkreis Starnberg - mit Erfolg! Natürlich nur, weil sich so viele Menschen freiwillig für die Natur einsetzen. Werden auch Sie bei uns aktiv, es lohnt sich! Ob Mitglied oder nicht: Wenn Sie Freude an der Natur haben, wenn Sie gerne etwas bewegen und sich in einem Team von Gleichgesinnten wohl fühlen, dann sind unsere Angebote genau das Richtige für Sie.

Ehrungen und Nachrufe

Albert Soyer – Gratulation für 50 Jahre aktiv im LBV

Am 24.11.2022 besuchten Claudius Birke und Horst Guckelsberger im Auftrag des Vorstands Albert Soyer, um ihm die Goldene Ehrennadel für 50 Jahre Mitgliedschaft zu überreichen und für sein unvergleichliches Engagement während dieser Zeit zu danken. Als Albert Soyer 1972 dem LBV beitrat, war er eines der ersten Mitglieder der im Entstehen begriffenen Kreisgruppe – und er wurde schnell zu einem der aktivsten. Weit über den Landkreis hinaus suchte er Landwirte auf und überzeugte sie, ihre Feldstadel und Scheunen für die Schleiereule zu öffnen. Über hundert Schleiereulen-Kästen, jeder größer als ein Couchtisch, schreinerte er und hängte sie in den Scheunen auf.

Die verdienstvolle Naturschutzarbeit von Albert Soyer, der stets unterstützt wurde von der Gemeinde Gauting, setzen heute Richard Gebendorfer und Stephan Rauscher – auch für die Schleiereule - fort. Dabei treffen sie immer noch auf Bauern, die sich gerne an „den Albert und seine Schleiereulenkästen“ erinnern. Der LBV Starnberg und die Natur haben ihm viel zu verdanken. Wir gratulieren ihm zu seinem Jubiläum.

Nachruf Johann Werner

Hans Werner gehörte seit über 40 Jahren zu den treuen Stützen der Kreisgruppe Starnberg des Landesbundes für Vogelschutz (LBV), in den 1970er Jahren gehörte er zu deren Gründervätern. Weithin bekannt und beliebt war er für seine Fähigkeit, Vogelstimmen nicht nur zu erkennen, sondern sie auch staunenswert imitieren zu können.
Noch vor einem Jahr beteiligte er sich mit seinem Sachverstand dabei, mehr als zwei Dutzend Nisthilfen im Patientengarten des Starnberger Klinikums fachgerecht aufzuhängen.
Mit seinen zahlreiche Führungen und Vorträgen war er über viele Jahre das Gesicht des LBV Starnberg. Dieser dankte es ihm – sicher unzureichend - mit der Verleihung der Goldenen Ehrennadel.
Seine freundlich-zugewandte, begeisterungsfähige Präsenz fehlt uns jetzt. Hans Werner ist am Sonntag, 2. Oktober 2022 im Alter von 87 Jahren friedlich entschlafen.

Was die letzten Wochen sonst so lief:

Erfolgreiches Abheuen von verschiedenen Flächen im Pioniergelände in Krailing in einem öffentlichen Einsatz
Wasservogelbeobachtung an der Roseninsel am Starnberger See mit Dr. Andrea Gehrold (Gebietsbetreuung Starnberger See), LBV Starnberg und Wasservogelzählern
Insektenschutz in der Stadt – virtueller Vortrag von Dr. Gunnar Brehm (45 Gäste). Ein Bericht darüber kann hier nachgelesen werden.
Abheuen von Pfarrwiesen und Klingelberg, toller öffentlicher Einsatz!
Größere Fällaktion von Borkenkäferbäumen bei der Zeitlerwiese in Kampberg. → anspruchsvoller Einsatz bei widrigen äußeren Umständen. Trotzdem wurde viel geschafft, aber noch einiges ist in den kommenden Wintermonaten zu tun (weitere Fällungen, Entfernung des Schlagabraums, etc.)
Säuberung des am Ufer des Starnberger Sees vorkommenden Bestandes des Bodenseevergissmeinnichts von aufkommenden Weiden, Treibmaterial und Laub. Für die Erhaltung der Art besitzt Deutschland die weltweite Hauptverantwortung.
Insbesondere die Landschaftspflege wird durch zahlreiche Fördermaßnahmen unterstützt. Deren Abrechnung – ein erheblicher bürokratischer Aufwand – ist schon zum Großteil erledigt.

kommende Veranstaltungen (Infos hier):

Abheuen einer Fläche im Pio-Gelände
Wasservogelbeobachtung an der Roseninsel am Starnberger See am 18.12.
Entbuschungsaktionen im Gilchinger Wildmoos
Weiterhin rechnen wir im Rahmen von Förderprogrammen durchgeführte Arbeiten ab und bereiten neue für das nächste Jahr vor.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2023, schöne Erlebnisse in der Natur und natürlich viel Gesundheit!

Mit herzlichen Grüßen
Claudius Birke
Leitung der Geschäftsstelle der
LBV Kreisgruppe Starnberg

Impressum:
Landesbund für Vogelschutz Kreisgruppe Starnberg
Landsberger Strasse 57 82266 Inning-Stegen
www.starnberg.lbv.de starnberg@lbv.de 08143/8808

November 2022

Liebe Mitglieder und Freunde,

so langsam rückt das Ende unserer Landschaftspflegesaison näher. Dank dem tatkräftigen Einsatz unserer zahlreichen Helferinnen und Helfer konnten wir dieses Jahr wieder all unsere Pflegeflächen planmäßig mähen und abheuen. Der letzte öffentliche Einsatz wird am Samstag, den 19. November auf den Pfarrwiesen und dem Klingelberg nahe Gilching stattfinden (Abheuen von Pfarrwiesen und Klingelberg).

Die Pflege dieser schützenswerten Biotope zählt zu den Kernaufgaben unserer Kreisgruppe. Rund 1000 Arbeitsstunden werden jährlich mit dem Mähen der Wiesen, dem Entbuschen von Flächen, der Beseitigung von Neophyten, dem Abheuen und Entfernen von Mähgut und ähnlichen Aufgaben verbracht. Unterstützung ist immer willkommen. Interessierte können sich jederzeit bei uns melden! Helfen Sie mit, unser Bayerisches Naturerbe zu bewahren!

Aber warum ist dieser Aufwand überhaupt nötig? Könnten die Flächen nicht einfach gemulcht werden?

Mulchen schadet der Artenvielfalt! Unter dem Begriff Mulchen versteht man eine Mahd, bei der das Mähgut zerkleinert und an Ort und Stelle gleichmäßig wieder auf der Fläche verteilt wird – auf den ersten Blick schön und ordentlich. Doch die Gefahren des Mulchens werden unterschätzt. Durch die hohe Geschwindigkeit der Maschinen haben seltene Blumen, Kleintiere und Insekten keine Chance. Eidechsen, Frösche, Schmetterlinge, Hummeln und sogar Wiesel – was unter den Mäher kommt, springt im wahrsten Sinne des Wortes über die Klinge. Wo Artenvielfalt herrschen könnte, hinterlassen die Mulcher wahre Todeszonen. Zudem erstickt die dichte Mulchauflage die zu fördernden und selten gewordenen Grünlandpflanzenarten (oft rote Liste Arten).

Artenreiche Streuwiese mit blühendem Schwalbenwurz-Enzian im August im Gilchinger Wildmoos (Foto: Claudius Birke, LBV)

Die sehr aufwändige Mahd unserer Pflegeflächen erfolgt daher mit Hilfe eines Balken-mähers, der die Tiere deutlich weniger schädigt. Eine ausreichende Schnitthöhe wird beachtet und der Zeitpunkt der Mahd wird für jede Fläche auf ihre Arten abgestimmt. Das ist nicht immer leicht! Wichtig ist, dass die Samen der zu fördernden Blühpflanzen wie z.B. des Schwalbenwurz-Enzians (Gentiana asclepiadea) ausreifen können und somit die Wiesen im nächsten Jahr wieder aufblühen. Aber es darf auch nicht zu spät gemäht werden, damit die lichtbedürftigen Arten nicht ersticken. Nach der Mahd ist ein anschließendes Entfernen des Mähguts essenziell. Auf diese Weise wird Licht geschaffen und einer Anreicherung von Nährstoffen entgegengewirkt, welches eine Förderung konkurrenzstarker Gräser bewirken würde. Als Rückzugsraum bleiben aber auch immer nicht gemähte Bereiche s.g. Brachestreifen stehen. Diese dienen v.a. Insekten und anderen Kleintieren als Nahrungs- und Fortpflanzungsort, so auch bodenbrütenden Vogelarten wie dem Braunkelchen.

Das stark gefährdete Braunkehlchen ist der Vogel des Jahres 2023
Fast 135.000 Menschen haben bei der Wahl zum Vogel des Jahres mitgemacht. Das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) ist 12 bis 14 Zentimeter groß und verdankt seinen Namen seiner braun-orangen Brust und Kehle. Wegen seines weißen Gesichtsbandes über den Augen wird es auch „Wiesenclown“ genannt

Dem Braunkehlchen wird der Titel Vogel des Jahres in Abwesenheit verliehen. Als Lang-streckenzieher verbringt der kleine Singvogel den Winter mehr als 5.000 Kilometer von Deutschland entfernt südlich der Sahara und hat sich bereits im September auf seine lange Reise dorthin gemacht. Im April kommt es wieder zu uns zurück. Bei uns angekommen, suchen es extensiv genutzte Flächen, wie blütenreiche Wiesen und Brachen auf, um hier ihre Nester am Boden zu bauen und ihre Jungen großzuziehen. Diese Gebiete verschwinden aber immer mehr, weshalb der Bestand des Braunkehlchens seit Jahrzehnten zurückgeht. Helfen kann man dem Braunkehlchen, indem man beim Einkauf auf regionale, ökologisch produzierte Lebensmittel zurückgreift und bei Wiesen-Spaziergängen Hunde an der Leine führt.

Jahreshauptversammlung 2022

Der scheidende Vorstand des LBV Starnberg spannte in seinem Rechenschaftsbericht einen weiten Bogen über das Berichtsjahr 2021 hinaus über die letzten 4 Jahre der Amtszeit. Im Rückblick wurde nochmals deutlich wie vielfältig und zum Teil herausfordernd die Aktivitäten der Kreisgruppe waren. Die äußerst positive Entwicklung von Mitgliedern und die erfreuliche Bereitschaft von LBV-Freunden, die Aktivitäten der Kreisgruppe durch Spenden und Vermächtnisse zu unterstützen, bilden eine sehr solide finanzielle Basis für die Aktivitäten der Kreisgruppe in den folgenden Jahren. Bei den anschließenden Neuwahlen wurden alle aufgestellten Bewerber mit überwältigender Mehrheit gewählt.

Was die letzten Wochen sonst so lief:

Mahd und Abheuen der Bundesforst- und der Gemeindeflächen im Pioniergelände bei Krailling, am Friedinger Bühl und am Pilsensee, im Hirschgrabenmoos südlich von Wartaweil, des zweiten Teils an der Langen Wiese bei Andechs, der Teufelswiese bei Breitbrunn, der Barthwiese sowie der Flächen beim Birkenbuckel, Arnika- und Enzianwiese im Gilchinger Wildmoos
Säuberung der beiden Nistflösse für die Flusseeschwalben bei St. Heinrich und im Jaisweiher
Wasservogelbeobachtung an der Roseninsel am Starnberger See
Vermessung des geschenkten Wäldchens bei Perchting

kommende Veranstaltungen (Infos hier):

Insektenschutz in der Stadt – Vortrag von Dr. Gunnar Brehm am 16.11.
Abheuen von Pfarrwiesen und Klingelberg, öffentlicher Einsatz am 19.11.
Umweltbildung: Unsere Wintervögel am 19.11.

Herzlichst ihr Claudius Birke
Leitung der Geschäftsstelle der
LBV Kreisgruppe Starnberg

Impressum:
Landesbund für Vogelschutz Kreisgruppe Starnberg
Landsberger Strasse 57 82266 Inning-Stegen
www.starnberg.lbv.de starnberg@lbv.de 08143/8808

Oktober 2022

Liebe Mitglieder und Freunde,

jetzt ist die "hohe Zeit" der Landschaftspflege...
Aber sollte man nicht einfach Natur Natur sein lassen? Unsere Landschaft ist nahezu überall eine Kulturlandschaft, wie sie in den letzten Jahrhunderten durch zumeist klein-bäuerliche Nutzung entstanden ist. Viele der Arten, die wir heute als besonders schön, wertvoll, selten oder schützenswert einstufen, verdanken dieser Art der Bewirtschaftung ihr Vorkommen. Mit der Landschaftspflege versuchen wir annähernd die frühere Nutzung zu simulieren, um dieses „Kultur-Naturerbe“ zu bewahren.
Legitim ist es aber auch, dort, wo sich alte Naturreste erhalten haben, die Natur sich selbst zu überlassen, wie dies in Nationalparks angestrebt wird. Beide Wege, unser Naturerbe zu bewahren, sind uns wichtig.

Abheuen auf der Barthwiese (Foto: Klaus Gottschaldt, LBV)

Hans Werner gehörte seit über 40 Jahren zu den treuen Stützen unserer Kreisgruppe, in den 1970er Jahren gehörte er zu deren Gründervätern. Weithin bekannt und beliebt war er für seine Fähigkeit, Vogelstimmen nicht nur zu erkennen, sondern sie auch staunenswert imitieren zu können. Seine Führungen für den LBV hatten fast Kultstatus, mit dem scharfen Pfiff des Grauspechts versammelte er seine Mitwanderer.
Mit seinen zahlreiche Führungen und Vorträgen war er über viele Jahre das Gesicht des LBV Starnberg.
Hans Werner ist vor einer Woche im Alter von 87 Jahren friedlich entschlafen. Die Kreisgruppe Starnberg des LBV trauert um ein sehr geschätztes Mitglied.

Was die letzten Wochen sonst so lief:

2. Mahd, Abheuen und Entsorgung des Materials am Caprivizipfel der Zeitlerwiese
Mahd und abheuen auf der Barthwiese (siehe Foto), der Langen Wiesen und der Teufelswiese

kommende Veranstaltungen (Infos hier):

Mahd und Abheuen im Hirschgrabenmoos südlich von Wartaweil, verschiedene Flächen im Pioniergelände bei Krailling, am Diemendorfer Höhenberg und am Birkenbuckel im Wildmoos westlich von Gilching
„Igel im Garten“ für Familien in unserem Umweltgarten Wörthsee am 16.10.
Wasservogelbeobachtung an der Roseninsel am 16.10.
Veranstaltung über den VHS „Wie helfe ich Igeln über den Winter?“ am Wochenende 22. und 23.10. (aktuell noch Plätze frei)

Sehr gerne möchte ich Sie einladen zu unserer Jahreshauptversammlung am Donnerstag, dem 27. Oktober ab 19:00 Uhr im Pfarrstadel in Weßling, Am Kreuzberg 3. Bei dieser Mitgliederversammlung ist auch der neue Vorstand für die nächsten vier Jahre zu wählen. Unser Vorstandsmitglied Dr. Klaus Gottschaldt wird einen kurzen Vortrag über „Schmetterlingsdomizil in LBV-Regie - Zeitlerwiesen“ halten und damit auch über den Erfolg unserer Landschaftspflegearbeit in der Kreisgruppe berichten. Wir sorgen für ihr leibliches Wohl.
Hinweis: Aufgrund einer Gemeinde-Veranstaltung mussten wir den Termin unserer Jahreshauptversammlung um einen Tag auf den 27. Oktober verschieben, bitte beachten.

Herzlichst ihr Jürgen Klenk
Mitglied im Vorstand der
LBV Kreisgruppe Starnberg

Impressum:
Landesbund für Vogelschutz Kreisgruppe Starnberg
Landsberger Strasse 57 82266 Inning-Stegen
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