Aus allgemeinem Interesse am Naturschutz wurde ich Mitglied beim LBV und war, auch mit gelegentlichen Spenden, weit über zehn Jahre passiv. Aus beruflichen Gründen habe ich mir anfangs über eine aktive Mitarbeit keine Gedanken gemacht. Erst allmählich setzte sich bei mir die Idee fest, dies zu ändern. Anstoß dazu gab eine kleine Notiz im Lokalteil der SZ, wo ein bevorstehender LBV- Arbeitseinsatz angekündigt wurde. Meine Gedanken waren dabei nicht ganz uneigennützig: Ich wollte nämlich Stellen im Landkreis Starnberg kennen lernen, zu denen ich sonst wohl kaum hingekommen wäre. Außerdem wollte ich Leute treffen, die so ähnlich denken wie ich.

Nach nunmehr über fünf Jahren aktiver Mitarbeit sehe ich meine Erwartungen voll erfüllt. Ich habe eine sehr gute Gruppe von Aktiven vorgefunden und eine Vielzahl interessanter Biotope, verteilt über das ganze Fünfseenland und das Würmtal, kennen gelernt. Diese bieten eine Vielfalt von Flora und Fauna, die ich hier nicht für möglich gehalten hatte. Dass diese auch landschaftlich reizvoll gelegen sind, kommt noch hinzu - es sind kleine Paradiese.

Der Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere kann nur durch regelmäßige Pflege erhalten oder wieder hergestellt werden. So kann man z.B. seltene Schmetterlingsarten,deren Lebensraum z.T. inzwischen sehr eingeengt wurde, durch die Anlage und Pflege von Schmetterlingsschneisen zwischen sonst isolierten Biotopen fördern. Zur Biotoppflege gehören die jährliche Mahd wertvoller Wiesen samt dem Abtransport des Mähgutes, aber auch das Entfernen von Gehölzen, (“Entbuschen”), welche wertvolle offene Flächen mit der Zeit überwachsen würden. Kennenlernen konnte ich dabei eine große Vielfalt an Biotopen - von Trockenrasen bis zu nassen Moorflächen, von offenen Wiesen bis in Wälder hinein, an See-Ufern oder auf hohen Moränenrücken mit wunderbarer Fernsicht.

Letztlich kann ich nur sagen, dass meine Erwartungen voll erfüllt wurden. Ich kenne nun viele wunderschöne und wertvolle Biotope im Landkreis mit z.T. sehr seltenen Pflanzen und Tieren. Das Schönste bei der aktiven Mitarbeit in der Kreisgruppe ist, dass ich den Erfolg unserer Arbeit sehe, wenn ich in der Blütezeit diese Biotope besuche. Sehr befriedigend ist für mich auch, dass ich - insbesondere nach Arbeitseinsätzen - das gute Gefühl habe, etwas für die heimatliche Natur und den Erhalt ihrer Vielfalt getan zu haben. Ich hoffe, dass ich bei etlichen noch passiven LBV-Mitgliedern oder sonstigen Interessenten Lust aufs Mitmachen wecken konnte. Freuen würde ich mich, wenn Sie mit dem LBV Kontakt aufnehmen und vielleicht einen Probebesuch bei einem der Arbeitseinsätze machen - das muss nicht in Schwerarbeit ausarten!

Ich jedenfalls habe es nicht bereut, dass ich aktiv geworden bin. Ich würde es heute wieder so machen, nur sicherlich früher.

Ernst August Zander