Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Die Schmetterlinge der Zeitlerwiesen

Je genauer wir wissen, welche Tier – und Pflanzenarten es in einem Gebiet gibt, desto besser können wir bei der Landschaftspflege auf die Besonderheiten achtgeben und auch Veränderungen registrieren. Auf unserer Pflegefläche „Zeitlerwiesen“, beim Dorf Kampberg an der Südgrenze des Landkreises Starnberg gelegen, haben wir im Jahre 2018 Pflanzen, Vögel, Heuschrecken, Käfer, Libellen und andere Artengruppen als Grundlage für ein neues Pflegekonzept inventarisiert.

 

Besonders überrascht haben uns die Schmetterlinge des Gebietes. Mit 24 Exkursionen wurden 341 Arten Tag- und Nachtfalter gefunden! Das ist erstaunlich viel für ein Jahr in einem nur 6 ha großen Gebiet. Dabei wurden die meisten Familien der sogenannten „Kleinschmetterlinge“ noch gar nicht berücksichtigt.

 

Die Artenliste enthält 55 Rote-Liste-Arten, davon fünf vom Aussterben bedrohte. Vier Nachweise sind faunistisch besonders interessant, da sie im Voralpenland noch nie gefunden worden waren oder als verschollen galten. Überrascht hat uns auch, dass langjährige Bracheflächen mit Hochstaudenfluren, Gebüschsäume und Laubhölzer für den überwiegenden Teil der wertgebenden Arten eine deutliche größere Bedeutung haben als die im Untersuchungsgebiet flächenmäßig dominierenden, artenreichen Mähwiesen.

 

Als Zielarten für die Pflege besonders hervorzuheben sind Wald-Wiesenvögelchen, Heller Wiesknopf-Ameisenbläuling und Salweiden-Wicklereulchen. Die Ergebnisse sind in einem ca. 75-seitigen Bericht dokumentiert, illustriert mit über 60 Abbildungen. Dieser ist jetzt erschienen und in einem Online-Archiv für wissenschaftliche Daten dauerhaft, zitierbar und offen zugänglich abgelegt. Hier gelangt man direkt zum Schmetterlingsbericht.

 

(Text: Klaus Gottschaldt)