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Gärtnern im Herbst: Rechen und Säge sollten jetzt ruhen

Fünf einfache Schritte, um die Artenvielfalt zu fördern

Foto: Amsel mit Beere - Ingo Ritscher
Foto: Amsel mit Beere - Ingo Ritscher

Wenn die ersten Blätter fallen, ist es an der Zeit, den Garten winterfest zu machen. Gartenbesitzer können dabei einiges für die Artenvielfalt tun:

 

  • Wilde Ecke, Totholzstapel, Laubhaufen anlegen
  • abgestorbene Pflanzen einfach liegen lassen

 

Dies und mehr bietet Vögeln, Insekten und Säugetieren Nahrung und Schutz vor Frost. Ein naturnaher Garten mit vielen Strukturen nutzt jedoch nichts, wenn er im Herbst komplett aufgeräumt wird. Rechen, Säge und Spaten auch mal liegen zu lassen, ist ein wertvoller Beitrag zum Naturschutz direkt vor der eigenen Haustür. 

 

Bei der Gartenarbeit im Herbst ist weniger oft mehr.

 

 

 

 

Ein vielfältiger Garten ist nicht nur für Vögel und andere Tiere von Vorteil.

Auch uns Menschen tut es gut, das bunte Treiben zu beobachten – gerade jetzt, wenn die Tage wieder kürzer werden. 

 

 

 

 

 

1. Stauden erst im Frühjahr schneiden

 

Stauden treiben in der Regel jedes Jahr wieder aus und sind nach dem Einpflanzen wenig pflegeintensiv. Viele heimische Pflanzen wie Blutweiderich, Tauben-Skabiose oder Mädesüß, dienen Schmetterlingsraupen als Nahrung. Diese wiederum werden im Frühjahr von Vögeln dringend benötigt, um ihre Jungen aufzuziehen. Abgeblühte Stauden sollte man deshalb am besten erst im Frühjahr zurückschneiden. Denn in den Stängeln von Brombeere, Sonnenblume oder Goldrute nisten sich oft Insekten zur Überwinterung ein. 

 

2. Gartenabfälle recyceln

 

 

Wer dennoch Ast- und Heckenschnitt hat, sollte diese nicht häckseln oder auf dem Wertstoffhof entsorgen. Eine gute Idee ist es, sie zu einem Totholzhaufen aufzuschichten. Besonders die Käfer werden es Ihnen danken, aber auch Igel fühlen sich dort während der kalten Jahreszeit wohl. 

Viele andere Gartenabfälle eignen sich zur Verwertung auf einem Komposthaufen. Mit einem Komposthaufen hat man eine ökologische und preiswerte Alternative zum Kunstdünger. So verwandelt man seinen Garten in eine Kreislaufwirtschaft.

 

 

3. Gehölze und Blumenzwiebeln pflanzen

 

Auch neue Gehölze können jetzt im Herbst gepflanzt werden. Für einen Naturgarten sind Frühblüher wie Kornelkirsche oder Weide besonders empfehlenswert. Sie zählen zu den ersten Nahrungsquellen, die Insekten im Frühjahr nutzen. Die Insekten wiederum sind dringend benötigte Leckerbissen für zurückkehrende Zugvögel. Eine dichte, undurchdringliche Hecke aus heimischen Gehölzen bietet Igeln einen sicheren Unterschlupf und Singvögeln eine gute Nistmöglichkeit.

Vor den ersten frostigen Nächten ist jetzt auch die ideale Zeit, um Zwiebelpflanzen zu stecken. Frühblüher wie Krokusse und Schneeglöckchen verwandeln den Garten gleich zu Beginn des Frühlings in ein Blütenmeer und versorgen die ersten aktiven Insekten mit Nahrung.

 

 

4. Laub liegen lassen

  

Das herabfallende Laub gehört in den Garten und nicht in den Abfallsack. Ob verteilt im Hochbeet oder als Frostschutz unter der Hecke ist es für unsere Gartenbewohner nützlich. Igel nutzen einen großen, windgeschützten Laubhaufen als Winterquartier. Auch Amseln und Kohlmeisen suchen unter den Blättern nach Schnecken und Asseln.

 

5. Nistkästen reinigen

 

Die Brutsaison der Singvögel ist abgeschlossen und viele sind bereits in den Süden gezogen. Um ihnen im nächsten Frühjahr saubere Nistmöglichkeiten zu bieten, kann  das alte Nistmaterial mitsamt den möglicherweise eingenisteten Parasiten mit einer Bürste aus dem Nistkasten entfernt werden. Somit haben auch die bei uns gebliebenen Singvögel einen Unterschlupf für kalte Nächte. Auch Siebenschläfer und Haselmäuse nutzen Nistkästen gerne als sicheren Ort für ihren Winterschlaf. Tipps für die Nistkastenpflege

 

(Text: Katharina Roppert-Engert)

 

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