Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Das Münsinger Feld

Im Münsinger Feld (Foro: Oliver Focks)
Im Münsinger Feld (Foro: Oliver Focks)

Südlich der Landkreisgrenze auf der Ostseite des Starnberger Sees erstreckt sich entlang des Laufes des Lüßbachs das Münsinger Feld, aufgeteilt in das Schilf- uns Streuwiesengebiet Münsinger Feld und das anschließende landwirtschaftlich geprägte Münsinger Feld Süd mit ausgedehnten Grünland- und Getreideflächen.

 

Das Münsinger Feld umfasst ein knapp 1 qkm großes Gebiet östlich des Weilers Weipertshausen. In der östlichen Hälfte des Gebiets durchläuft der Lüßbach in nord-südlicher Richtung das Münsinger Feld. Um diesen herum haben sich große Schilfflächen gebildet sowie einzelne Seggenbereiche und Streuwiesen. Der Lüßbach ist zum Teil mit Weidengebüsch bestanden und ist die einzig nennenswerte offene Wasserfläche des Gebiets. Nördlich und östlich umrahmt ein Mischwald mit überwiegendem Buchen-Fichtenbestand das Gebiet, ein kleines Kieferngehölz ist im nördlichen Abschnitt des Lüßbachs zu finden. Nach Westen wird das Gebiet durch die Staatsstraße von Münsing nach Berg begrenzt. Schilffläche und Streuwiesen des Münsinger Felds haben zudem die Funktion eines Rückhaltebeckens für den Hochwasserschutz am Lüßbach, wodurch es im Jahresverlauf zu unterschiedlichem Vernässungsgrad kommt.

 

Nach Süden schließt sich das Münsinger Feld Süd an. Auch hier durchfließt der Lüßbach am Ostrand von Süd nach Nord das Gebiet. Im nördlichen Bereich des Lüßbachs grenzen extensiv als Futterwiesen genutzte Flächen beidseits an den Bach. Diese Gebiete sind bei Hochwasser oder nach ergiebigem Regen feucht. Die gesamten Flächen des Gebiets werden landwirtschaftlich genutzt, im Nordteil von einem Biolandhof, die übrigen Flächen konventionell. Getreide und zum Teil Mais werden angebaut, große Flächen sind Grünland. Der Ostrand des Gebiets wird durch Wald begrenzt, in den Wiesenflächen finden sich abgesehen von einer Windschutzhecke nur vereinzelte Büsche und Bäume, zwei Höfe liegen innerhalb des Gebiets mit klassischem „Gartenbaumbestand“.

 

Im Jahr 2016 wurde das Münsinger Feld, im Folgejahr 2017 das Münsinger Feld Süd von der Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO) untersucht.

 

Bemerkenswert ist im Münsinger Feld der sehr hohe Bestand an Teich- und Sumpfrohrsängern. Rohrammer, Feldschwirl und Schwarzkehlchen leben ebenfalls in den Schilfflächen, in den Seggenflächen entlang des Lüßbachs haben mehrere Wasserrallen ihre Reviere. Zudem können abhängig vom Wasserstand weitere sehr interessante Arten auch temporär auftreten. Am Nordrand nisten Hohltaube, Dohle, Schwarz- und Grauspecht. In den Getreidefeldern des Münsinger Felds Süd sind Feldlerche und Wachtel anzutreffen. Insgesamt konnten bei der Kartierung 2016 im Münsinger Feld fast 100 Vogelarten zwischen März und August nachgewiesen werden, wovon über die Hälfte als wahrscheinliche oder sichere, sowie weitere acht als mögliche Brutvögel eingestuft werden. Die Dokumentation über die Kartierung 2016 ist hier zu finden.

 

Und im Rahmen der Erhebung 2017 im Münsinger Feld Süd wurden insgesamt 54 Arten festgestellt, für 27 von diesen ein Brutverdacht oder Brutnachweis (Brutzeitcode B oder C) klassifiziert, ferner erfolgte für zwei Arten eine Brutzeitfeststellung (Brutzeitcode A), nachzulesen unter dieser Dokumentation.

typische Vogelarten des Münsinger Felds


weitere Beobachtungsgebiete