Ferkel im Schilf? Nein, hier hat sich wieder eine Wasserralle gemeldet! Oft gehört - selten gesehen: Die Wasserralle lebt heimlich in dichten Röhricht- und Großseggen-Beständen an Still- und
Fließgewässern. Sie beansprucht dabei eine Reviergröße von 300qm, bei Idealbedingungen ist aber auch eine dichtere Besiedelung möglich (vgl. ASO-Kartierung Münsinger Feld 2016). Hier ernährt sie sich von Insekten und deren Larven, kleinen
Krebstieren, Kaulquappen und Würmern, aber auch Amphibien und kleinen Fischen. Im Winter wird der Speiseplan durch pflanzliche Nahrung ergänzt. Gelegentlich läuft die Ralle am Schilfrand einer
offenen Wasserfläche entlang - dann bekommt man den heimlichen Vogel endlich mal zu Gesicht:
Besonders auffallend ist der leicht nach unten gebogene rote Schnabel, die gestreiften Flanken und das rote Auge. Gesicht, Hals und Brust sind schiefergrau, die Oberseite dunkelbraun mit
schwarzen Längsstreifen, die Unterschwanzdecken weißlich.
Ab März kommen die Wasserrallen in ihre Reviere zurück, die Balz beginnt ab April. Beide Elternteile bauen gemeinsam ein gut verstecktes Nest aus Gras, Halmen und anderen Pflanzenteilen zwischen
Halmen oder auf schwimmender Unterlage. Hier legt die Wasserralle hauptsächlich zwischen Ende April und Anfang Juni sechs bis neun Eier, beide Partner bebrüten das Gelege 19-21 Tage lang im
Wechsel.