Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Der Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix)

Der Waldlaubsänger ist am ehesten mit dem Fitis zu verwechseln, er hat jedoch längere, spitzere Flügel sowie einen markanten, gelben Überaugenstreif. Männchen und Weibchen dieser Art sind anhand der Größe oder Gefiederfärbung nicht zu unterscheiden. Man assoziiert das Vorkommen des Waldlaubsängers mit Buchenhallenwäldern, da er hochstämmige und krautschichtarme Wälder bevorzugt. Aber auch in Mischwäldern oder in Nadelholzbeständen mit einzelnen Laubbäumen ist er anzutreffen. Parkanlagen oder Friedhöfe können ebenfalls diese Ansprüche erfüllen.

 

 

Am leichtesten lässt sich die Art anhand der singenden Männchen finden. Der Gesang des Waldschwirrvogels, wie er regional auch genannt wird, wird auch im Singflug vorgetragen. Im Regelfall singt das Männchen von einer Warte aus.

 

 

Jedoch werden die Nester am Boden mit geringer Krautschicht angelegt. Dies und auch das Brüten und Hudern ist die Aufgabe des Weibchens. Die Jungen schlüpfen nach 13 Tagen und werden von beiden Eltern versorgt. Der Nahrungserwerb erfolgt durch Absammeln auf Zweigen hüpfend und im Schwirrflug von Blättern und Zweigen. Gelegentlich wird Nahrung bei Jagdflügen erbeutet.

 

Seit 2015 gelingen alljährlich Revier- bzw. Brutnachweise durch das Monitoring häufiger Brutvögel (MhB) sowie durch verschiedene Kartierungen der ASO (z.B. im Weiherbuchet oder am Maisinger See) im Landkreis Starnberg. 2018 konnten Brutnachweise bei Gauting erbracht werden.

 

Europaweit sind starke Fluktuationen der Brutbestände dokumentiert. Hier sind vor allem die Nahrungsverfügbarkeit und die Witterung im Frühjahr als Faktoren zu nennen. Leider muss man konstatieren, dass in Deutschland die Brutbestände seit 1990 um mehr als 50% abgenommen haben. Als mögliche Rückgangsursachen seien der Schwund seiner bevorzugten Nahrung, Insekten und Spinnentiere, sowie der Verlust von Rast- und Überwinterungsquartieren zu nennen. Der Waldlaubsänger wird in der Roten Liste der Brutvögel Bayerns (2016) als stark gefährdet eingestuft.

(Text: Julia Schwandner; Fotos: Antje Geigenberger)

 

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