Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Der Uhu (Bubo bubo)

Uhu (Foto: Rosl Roessner, LBV Bildarchiv)
Uhu (Foto: Rosl Roessner, LBV Bildarchiv)

Der Uhu ist die größte Eule Europas, das Weibchen erreicht fast die Größe eines Steinadlers! Der Uhu hat einen massigen Körper und einen breiten Kopf mit den charakteristischen Federohren und großen, orangegelben Augen. Die Oberseite ist braun mit dunklen Flecken und Streifen, der Bauch etwas heller sandfarben mit dunkleren Längsflecken und feiner Querzeichnung. Auffallendes Merkmal ist der sichtbar weiße Kehlfleck beim singenden Männchen.

 

In weiten Teilen Deutschlands war er in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgerottet. Restvorkommen bestanden nur noch aus etwa 70 Paaren in den bayerischen Alpen sowie in Nordbayern, Thüringen und Sachsen. Unterstützt durch Wiederansiedlungsprojekte entwickelte sich ab den 1970er Jahren eine spürbare Bestandserholung. Der aktuelle Bestand in Deutschland beträgt ca. 3000 Paare, davon etwa 500 in Bayern. Hier ist die Besiedelung fast flächendeckend, mit Verbreitungsschwerpunkten in Teilen Unterfrankes, dem Frankenjura und dem Alpenraum.

 

 

Der Lebensraum ist im Allgemeinen eine strukturierte Landschaft mit Felsen, Wäldern, offenen Flächen und Gewässern. Der Uhu ist in allen unseren Wäldern heimisch, also in Mischwäldern, Fichten-, Buchen- und Lärchenwäldern. Er brütet hauptsächlich in steilen Felswänden, es sind aber auch Bodenbruten bekannt.

 

Junger Uhu (Foto: Markus Glaessel, LBV Bildarchiv)
Junger Uhu (Foto: Markus Glaessel, LBV Bildarchiv)

Verhalten und Nahrung

Der Uhu ist ein dämmerungs- und nachtaktiver Offenlandjäger, der sich tagsüber in Baumkronen oder an Felswänden versteckt. Wenn es das Nahrungsangebot erlaubt, ist er ziemlich standorttreu. Hauptbeute sind Säugetiere bis zur Größe von Hasen und Vögel. Gelegentlich werden auch Fische, Amphibien und Reptilien erbeutet. Da er an der Spitze der Nahrungskette steht, hat er kaum natürliche Feinde und verhält sich auch gegenüber Artgenossen relativ gelassen. Bei der Verteidigung des Nestes gegen Fressfeinde kann er jedoch furchtlos sein.

 

Fortpflanzung

Geschlechtsreif werden Uhus frühestens im zweiten, meist jedoch erst ab dem dritten Lebensjahr. Während der Herbstbalzzeit finden zwar schon Paar- und Revierbildung statt, die eigentliche Balz hat ihren Höhepunkt aber erst im Februar/März. Mit der Brut beginnt der Uhu meist Mitte März, wobei das Weibchen alleine brütet und das Männchen die Nahrung heranschafft.

 

Die Brut dauert etwa 34 Tage. Nach dem Schlüpfen werden die Jungen etwa 150 Tage lang von beiden Elternteilen gefüttert. Es folgt eine zwei- bis dreimonatige Führungszeit, in der die Jungvögel die komplexen Jagdtechniken erlernen. Der Familienverband löst sich frühestens im August auf.

 

Gefährdung

Der Verlust des Lebensraumes geht einher durch Störungen aufgrund von Natursportarten und der intensiveren Waldnutzung. Auch ungesicherte Strommasten Windkraftanlagen tragen zum Gefährdungspotential bei. Schutzmaßnahmen durch den LBV sollen für die weitere Stabilität sorgen.

 

Vorkommen

In der Umgebung des Landkreises Starnberg kommt der Uhu an Lech und Isar als regelmäßiger Brutvogel vor.

Im Landkreis Starnberg ist der Uhu ein sehr seltener Brutvogel. Seit dem Jahr 2020 können im westlichen Landkreis regelmäßig im Januar/Februar Uhus verhört werden. Es besteht Brutverdacht. 

 

Text: Katharina Roppert-Engert

 

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