Die Uferschwalbe gehört zu den Langstreckenziehern und überwintert südlich der Sahara in der Sahelzone West- und Zentralafrikas bis zum tropischen Regenwald, in Ostafrika und teilweise bis zum
nördlichen Südafrika. Etwa Mitte April kehrt sie in ihr Brutgebiet zurück, der Heimzug geht aber auch bis in den Mai.
Als Koloniebrüter legen Uferschwalben an den Steilwänden nebeneinander oder in verschiedenen Höhen ihre Brutröhren mit freier An- und Abflugmöglichkeit an, wobei eine Steilwand von den
ankommenden Brutvögeln von oben nach unten besiedelt wird und mit einer minimalen Höhe von 1.5 m der untersten Röhren endet. Ältere Vögel treffen früher ein als einjährige und haben damit
Vorteile bei der Platzwahl der Brutröhre. Innerhalb einer Kolonie gibt es Subkolonien, die synchronisiert angelegt werden. Auch die Bruten erfolgen möglichst synchron, da sich dieses positiv auf
den Bruterfolg auswirkt.
Die Männchen bauen die Röhren innerhalb von 4 bis 14 Tagen, indem sie das Substrat mithilfe der Füße wegscharren. Die Röhren sind leicht ansteigend mit einer Länge von 30 bis 70 cm und einem
Durchmesser von 4 cm und enden jeweils in einer Nistkammer. Das Männchen lockt das Weibchen durch Schmetterlingsflüge zu der Röhre. Dieses stattet die Bruthöhle zuletzt mit trockenen Gräsern,
Wurzeln, Fellhaaren und Federn aus. Bei der Balz singen sowohl das Männchen, als auch das Weibchen, oft während sie nebeneinander fliegen oder an der Brutröhre sitzen. Selbst in der Kolonie
können die Uferschwalben den Gesang des Partners bzw. die Jungvögel den ihrer Eltern erkennen.