Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Das Teichhuhn (Gallinula chloropus)

Teichhuhn (Foto: Antje Geigenberger)
Teichhuhn (Foto: Antje Geigenberger)

 

 

Das Teichhuhn ist ein wahrer Kosmopolit. Die Art ist, außer in Nordostskandinavien, in ganz Europa anzutreffen. Trotzdem findet sich das Teichhuhn auch in der aktuellen Roten Liste der Brutvögel Deutschlands auf der Vorwarnstufe.

 

 

Die Art ist in Bayern lückig verbreitet. Als Schwerpunkt lassen sich gewässerreiche Niederungen ausmachen. Verbreitungslücken finden sich in den Alpen und Mittelgebirgsregionen. Derzeit wird die Anzahl der bayerischen Brutpaare auf 3.800-6.000 geschätzt. Im Landkreis Starnberg ist die Art ein regelmäßiger Jahresvogel. Brutnachweise gab es im Jahr 2020 an der Würm in Krailling und Gauting, am Starnberger See, in der Kiesgrube Unterbrunn, in Unterbrunn, im südlichen Manthal, in Mörlbach und bei Buchhof.

 

 

Teichhuhn (Foto: Antje Geigenberger)
Teichhuhn (Foto: Antje Geigenberger)

 

 

Im Gegensatz zu vielen heimlichen Rallenarten kann das Teichhuhn an Seen, Teichen, Flüssen, Sümpfen und auch an Gewässern im Siedlungsbereich beobachtet werden. Es ist vorwiegend tagaktiv und verlässt gelegentlich auch zur Nahrungssuche das Gewässer, um an Uferböschungen und angrenzenden Rasenflächen zu fressen. Hier kann man auch gut die langen Zehen sehen und nachvollziehen, warum die Art auch als grünfüßiges Teichhuhn bekannt ist. Die Teichralle ist ein Allesfresser. Pflanzliche Kost wie Makrophyten und tierische Kost wie Weichtiere finden sich auf dem Speiseplan.

 

Die Balz beginnt Ende März und man kann zur Dämmerung und nachts oft Balzrufe vernehmen. Den typischen kurzen und gutturalen Achtungs- und Revierruf („kürrck“) kann man häufiger und ganzjährig hören.

 

Teichhuhn (Foto: Antje Geigenberger)
Teichhuhn (Foto: Antje Geigenberger)

 

 

 

Das Männchen baut ein sog. Spielnest während der Balz. Die Eier werden jedoch in der Regel im April in ein gut verstecktes Nest in Ufervegetation versteckt. Beide Partner bebrüten 5-11 Eier und versorgen ab Mitte Mai auch die Jungen.

 

 

Nach circa 46-50 Tagen sind die Jungen flügge. Manchmal gibt es Schachtelbruten, sodass das Weibchen bereits auf einem weiteren Gelege sitzt und das Männchen die Jungen der vorherigen Brut allein füttert. Jungen der ersten Brut engagieren sich auch bei der Aufzucht der der Jungen der zweiten Brut und füttern diese.

 

 

 

(Text: Julia Schwandner)

 

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