Wer im Landkreis Starnberg Rothalstaucher beobachten will, muss sich warm anziehen. Der Grund liegt auf der Hand, denn Deutschlands zweitgrößter Lappentaucher ist bei uns fast ausschließlich in
den kühleren und kalten Monaten von Oktober bis April zu Gast. Dann allerdings lässt er sich am Starnberger See regelmäßig beobachten, wenn auch in relativ geringer Zahl.
Die besten Chancen, den Rothalstaucher zu Gesicht zu bekommen, bieten sich im südlichen Bereich des Starnberger Sees. In der Seeshaupter Bucht etwa wurden im Winter 2020/2021 laut ornitho.de bis
zu 12 Individuen gleichzeitig festgestellt – eine relativ hohe Zahl. Mehr Informationen zur Phänologie und den Beobachtungsorten finden sich im Starnberger Vogelatlas.
Auf die schöne rote Halsfärbung, die dem Vogel zu seinem Namen verhalf, muss man bei uns allerdings meist verzichten. Die nämlich trägt der Rothalstaucher nur im Prachtkleid und da die nächsten
Brutgebiete sich erst in Nord- und Ostdeutschland finden, braucht man schon Glück, um Podiceps grisegena im Landkreis in voller Färbung anzutreffen. Ansonsten brütet die Art
in Europa vor allem in Skandinavien, Osteuropa oder Russland. In Nordamerika und Ostsibirien kommt der Rothalstaucher in einer etwas größeren Unterart vor.