Das Weibchen sucht im Waldesinnern eine Schwarzspechthöhle oder künstliche Nisthilfe aus und legt zwischen März und Mai, meistens Anfang/Mitte März bis Anfang
April, 3-6, in Jahren mit gutem Nahrungsangebot bis zu 8 Eier auf etwas Mull. Die Bebrütungsdauer ist 26 – 28 Tage. Das Weibchen brütet allein und wird dabei teilweise vom Männchen gefüttert. Die
Nestlingsdauer beträgt weitere 28 bis 36 Tage. Dabei werden die Jungen in den ersten 2 Wochen von dem Weibchen gehudert, anschließend kann das Männchen die Brut allein großziehen. Ab Anfang oder
Mitte Mai treten Ästlinge auf, da die Jungen außerhalb der Höhle versorgt und noch 2 bis 3 Wochen vom Männchen geführt werden.
Gefährdet ist der Raufußkauz durch den Waldkauz, der einen Fressfeind darstellt. Das Gelege kann von Mardern oder Eichhörnchen geplündert werden. Die
Zerschneidung von Wäldern durch Straßen, aber auch die Wiederaufforstung von Windwurfflächen, die für die Mäusejagd des Raufußkauzes wesentlich sind, können die Population beeinträchtigen.
In Bayern ist der Raufußkauz vor allem in den Alpen, Mittelgebirgen und auf der Münchner Schotterebene verbreitet. Die Anzahl der Brutpaare wird auf 1100 -
1700 geschätzt (Atlas der Brutvögel in Bayern, 2012) mit einer positiven Bestandsentwicklung. Diese wird im Süden von München durch Nisthilfen unterstützt. Auch eine aktive Gruppe innerhalb der
Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen(ASO) befasst sich mit der Kartierung und dem Anbringen von Nistkästen für den Raufußkauz und veröffentlicht ihre Forschungs- und Erfahrungsberichte
auf der Website des LBV Starnberg.
(Text: Ulrike Hars)