Seine Bindung an stachelige Hecken wurde für den Neuntöter allerdings zum Problem, als durch Flurbereinigung und Umstrukturierung der Landwirtschaft in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts
immer mehr geeignete Brut- und Nahrungshabitate aus der Landschaft verschwanden. Erhebliche Bestandseinbrüche waren die Folge. Besonders drastisch war der Rückgang im Nordwesten des
Verbreitungsgebiets. In Großbritannien, ist der einst häufige Vogel heute praktisch ausgestorben. Ähnlich sieht es in den Niederlanden und Nordwestdeutschland aus. Auch in Bayern nahm der
Bestand in der Mitte des 20. Jahrhunderts stark ab, seit den 1980er Jahren ist aber eine gewisse Bestandserholung zu verzeichnen.
Um den Neuntöter zu schützen, sind mehrere Maßnahmen nötig. Allein die Pflanzung von Hecken reicht nicht, denn auch das Nahrungsangebot muss stimmen. Vor allem Großinsekten, die Hauptbeute des
Würgers, sind in der Agrarlandschaft durch den massiven Einsatz von Pestiziden, Insektiziden und gentechnisch veränderten Pflanzen selten geworden. Auch die direkte Verfolgung in den
Überwinterungsgebieten dezimiert den Bestand des Langstreckenziehers Neuntöter und muss deshalb schärfer verfolgt und härter bestraft werden.
Weitere Informationen zum Neuntöter findet man in folgendem ausgezeichneten Wikipedia-Artikel.
(Text: Thomas Hafen)