Brutstandorte können Felswände oder auch Bäume sein, darüber hinaus sind auch Gittermasten als Nistplatz dokumentiert. Er nimmt Horste bzw. Nester anderer Arten an, selbst baut er Nester aus
Reisig und verstärkt es mit Erde und Moos. Auch das Nahrungsspektrum ist recht vielseitig: Aas, Abfälle, Eier, Beeren, Wirbellose und Tot- sowie Nachgeburten. Deswegen wurde er lange Zeit als
Schädling verfolgt, da man glaubte, er überwältige und töte Jungtiere.
Der älteste bekannte beringte Vogel wurde 20 Jahre alt. Von in Gefangenschaft lebenden Tieren ist ein doppelt so hohes Alter bekannt.
Nach jahrhundertelanger Verfolgung ist es erfreulich, dass eine Bestandszunahme und Arealausweitung der Art in Bayern sowie Deutschland zu verzeichnen ist. Die bayerischen Brutpaare werden im
Atlas der Brutvögel in Bayern auf 1200 – 1500 geschätzt. Leider sind vereinzelt immer noch Todesopfer durch illegale Vergiftung oder Abschuss zu beklagen. Neben direkter Verfolgung ist als
weitere Gefährdung eine Störung am Brutplatz zu nennen.
Im Landkreis Starnberg gab es 2016 Brutnachweise des Kolkraben unter anderem im Görbelmoos und im nördlichen Manthal.
Wussten Sie, dass im Tower of London Kolkraben gehalten werden? Vermutlich werden die Tiere dort erst seit Ende des 19. Jahrhunderts gehalten. Der Legende nach ist die Monarchie dem
Untergang geweiht, sollten dort jemals keine Tiere mehr gehalten werden. Angeblich kostet der Unterhalt für einen Vogel 4000 Pfund pro Jahr (inklusive persönlichen „Rabenmeister“ für die Truppe).
(Text: Julia Schwandner)