Vor allem während der Wintermonate kann am Starnberger See ein prachtvoller Entenvogel beobachtet werden: Der Erpel mit seiner fuchsroten Kopffärbung und dem leuchtend scharlachroten Schnabel ist
im Prachtkleid dabei unverkennbar. Die Kolbenente, von der hier die Rede sein soll, ist in Bayern auf wenige Gewässer in der südlichen Landeshälfte konzentriert. Dies war nicht immer so!
Als angestammte Überwinterungsgebiete gelten die Schwarzmeerregion, Vorderasien und Hinterindien, aber auch der Mittelmeerraum. Bis Ende der 1980erJahre überwinterten die
westeuropäischen Kolbenenten fast ausschließlich in Frankreich und Spanien, doch seit Anfang der 1990er Jahren findet man sie auch an mitteleuropäischen Gewässern, vor allem auf
dem Neuenburger-, Vierwaldstätter- und Bodensee. Ursache für diese Veränderung ist vermutlich die langjährige Trockenheit in den
spanischen Überwinterungsgebieten, unterstützt durch überwiegend milde Winter am Alpennordrand. Hinzu kommen noch die in den letzten Jahrzehnten verbesserte Wasserqualität in den Seen und das
damit verbundene Wachstum großflächiger Armleuchteralgen-Rasen, der Hauptnahrungsquelle der Kolbenente in Mitteleuropa.