Die Graugans (Anser anser) ist mit bis zu 4kg - nach der Kanadagans - die sowohl größte als auch schwerste und bei uns am häufigsten zu beobachtende
Art aus der Familie der Gänse. Entsprechend ihrer zoologischen Einordnung gehört die Graugans als sog. Feldgans zu den echten Gänsen (Anserini) in der
Familie der Entenvögel (Anatidae).
Ihr Brutgebiet erstreckt sich von Nordeuropa bis Asien. Die Graugans ist die einzige Echte Gans die mittlerweile in unseren Breiten brütet, sieht man von den im Nymphenburger Schlosspark ab 1954
ausgesetzten und sich seitdem ausbreitenden Kanadagänsen ab. In Bayern kommt die Graugans als Brutvogel regional zerstreut vor allem entlang der alpinen Flussläufe (Lech, Isar, Inn...) sowie der
Voralpenseen (Starnberger See, Ammersee...) vor.
Im Landkreis Starnberg gab es in den letzten Jahren Brutnachweise u.a. vom Starnberger See, Eßsee, Maisinger See, Weßlinger See sowie dem Ampermoos. Aus den Daten vom Ammerseegebiet gehen
die letzten Jahre rückläufige Brutbestände (2017 nur mehr 18 jungeführende Familien) bei gleichzeitig seit 1980 fast stetig wachsenden Jahresmaxima hervor. Historisch war die Graugans bei uns
kein Brutvogel, erstreckte sich doch die südliche Verbreitungsgrenze deutlich nördlich unserer Gefilde. So verwundert es nicht, dass z.B. für das Ammerseegebiet die erste Brut erst 1966
festgestellt werden konnte.