Aufgrund seiner langen Heimreise kehrt der Gartenrotschwanz viel später zu uns zurück als der Hausrotschwanz. Erst Ende April, Anfang Mai ist der Gesang der Männchen zu hören, die vor den
Weibchen ankommen. Die knirschenden Strophen des Haurotschwanzes erklingen dagegen oft schon im März. Sobald wenig später auch die Gartenrotschwanzweibchen eintreffen, beginnt das Brutgeschäft.
Meist wählen die Vögel dafür eine Halbhöhle oder Nische, in ursprünglichen Habitaten wie den Nadelwäldern der finnischen Taiga sind zudem Bodenbruten nicht unüblich. Aber auch in Briefkästen,
Reisigbündeln, Blumentöpfen oder hinter Fensterläden wurden schon Gartenrotschwanznester gefunden. Hat das Weibchen sich für eine der vom Männchen vorgeschlagenen Nistmöglichkeiten entschieden,
legt es in der Regel sechs oder sieben grünlichblaue Eier, aus denen nach 12 bis 14 Tagen die Jungen schlüpfen. Da das Weibchen erst nach dem Legen des letzten Eis mit dem Brüten beginnt, gibt es
keinen nennenswerten Alters- und Größenunterschiede zwischen den Jungen. Zweitbruten sind in Mitteleuropa relativ selten, falls es doch dazu kommt, legt das Weibchen oft schon in einem zweiten
Nest Eier, während es noch die Jungen aus der Erstbrut versorgt. Gefüttert wird der Nachwuchs mit Insekten und Spinnen, ohnehin die Hauptnahrung des Gartenrotschwanzes. Erwachsene
Gartenrotschwänze verschmähen aber auch Beeren und andere Früchte nicht.