Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Der Flussregenpfeifer (Charadrius dubius)

Flussregenpfeifer (Foto: Sebastian Ludwig)
Flussregenpfeifer (Foto: Sebastian Ludwig)

Klein und sehr gut getarnt hat der Flussregenpfeifer seinen Lebensraum vorzugsweise auf Kiesbänken von Flüssen und an Seeufern. Der unauffällige Vogel ist mit bis zu 18 cm etwas kleiner als ein Star, wobei die langen, graurosafarbenen Beinchen mehr als die Hälfte seiner Körperhöhe ausmachen. Zu Fuß ist der Vogel schnell und wendig unterwegs und mit seinem schmalen, dunklen Schnabel immer auf Futtersuche. Ein gelber Lidring umfasst seine großen schwarzen Augen.

Flussregenpfeifer (Foto: Werner Borok)
Flussregenpfeifer (Foto: Werner Borok)

Der Flussregenpfeifer hat einen eleganten Flug, rasante Wendemanöver in kleinen Trupps hat er ebenso im Programm wie das Ziehen großer Kreise in fledermausartigem Flug bei der Balz. Der Vogel ist ein Langstreckenzieher, sein Sommerquartier mit Brutplatz verlässt er im Herbst, um den Winter südlich der Sahara zu verbringen. Sein Nest legt der Flussregenpfeifer in Nistmulden am Boden an, die Eier sind dabei so gut getarnt, dass man sie leicht für Kieselsteine halten kann. Wenn man sie überhaupt entdeckt, denn sicherlich ist kein Osterei der Welt so gut versteckt wie das Gelege dieser kleinen Limikole! Die Küken des Flussregenpfeifers sehen aus wie kleine, braun-weiße Wattebäusche, die mit winzigen Trippelschritten der flinken Wendigkeit ihrer wachsamen Eltern in nichts nachstehen.

Flussregenpfeifer (Foto: Stefan Greif)
Flussregenpfeifer (Foto: Stefan Greif)

Im Landkreis Starnberg wird der Flussregenpfeifer selten gesichtet, hier fehlt einfach ein perfektes, störungsfreies Habitat, wie beispielsweise ein breiter, mäandrierender Wildfluss mit aufgeschütteten Kiesbänken und nahrungsreichen Sand- und Schlickflächen. Aber auch wir haben Biotope, die den Flussregenpfeifer ansprechen können, wie Kiesgruben und Uferbereiche kleinerer Flüsse. Müssen wir vielleicht einfach noch genauer hinsehen, um diesen kleinen, flinken und außerordentlich gut getarnten Vogel öfter bei uns zu entdecken? Wie bei vielen Arten klappt das Aufspüren auch beim Flussregenpfeifer leichter, wenn man seinen Ruf kennt.

 

 

Wenn sie diesen Ruf hören und sich auf einer Kiesbank einmal unvermutet ein Stein bewegt, sehen Sie also lieber genau hin – es könnte ein Flussregenpfeifer sein! 

 (Text: Hella Wittmeier)

 

 

Abschließend noch ein kleines Video über den Flussregenpfeifer in einem Lebensraum aus 2. Hand .... 

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