Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Die Feldlerche(Alauda arvensis)

Feldlerche (Foto: Antje Geigenberger)
Feldlerche (Foto: Antje Geigenberger)

„Es war die Nachtigall und nicht die Lerche“ sagt Julia zu Romeo in Shakespeares Drama „Romeo und Julia“, als sie versucht, Romeo zum Bleiben zu überreden. Die Lerche steht hier für den anbrechenden Morgen. Auch in der Chronobiologie, bei der die zeitliche Organisation biologischer Prozesse untersucht wird, wird das Sinnbild der Lerche verwendet. Als „Lerchen“ werden dabei die Frühaufsteher bezeichnet ( „Eulen“ bezeichnen die Spätaufsteher).

 

Lerchen kommen in Deutschland in drei Arten vor. Die häufigste Lerche ist die Feldlerche (Alauda arvensis), ein Charaktervogel unserer landwirtschaftlichen Flächen. Durch die moderne, hoch-intensivierte Landwirtschaft ist die Feldlerche wie viele andere Vögel der offenen und halboffenen Kulturlandschaft inzwischen in ihrem Bestand gefährdet. In den Jahren 1998-2009 konnte über die verschiedenen Monitoringprogramme wie z.B. das Monitoring häufiger Brutvögel in Deutschland eine starke Abnahme (im Durchschnitt mehr als 3% pro Jahr) dokumentiert werden. Sowohl in Bayern als auch in Deutschland steht die Feldlerche inzwischen auf der Roten Liste Stufe 3 (= gefährdet). 

Die Bestandsentwicklung der  Feldlerche ist typisch für die Vögel der Agrarlandschaft. In den Jahren 1980 – 2010 hat der auf 37 Arten basierende Agrarvogelindex in Europa  um 52% abgenommen, d.h. in diesen Jahren sind die Hälfte der Vögel der Agrarlandschaft verschwunden. Nach einer Schätzung des European Bird Census Council sind das ungefähr 300 Millionen Vögel. Ein  ausführliches Positionspapier des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA) zur Situation der Agrarvögel in Deutschland findet man hier.

Feldlerche (Foto:Stefan Greif)
Feldlerche (Foto:Stefan Greif)

Charakteristisch für die Feldlerche ist ihr auffälliger Singflug. Für viele Menschen ist der erste Gesang der Lerche ein zuverlässiges Frühlingszeichen. Der Gesang dauert bis zu 15 Minuten und besteht aus einer schnellen, ununterbrochenen Folge von abwechselnd und zum Teil rhythmisch wiederholten rollenden, trillernden oder zirpenden Tönen.

Ein Frühlingsmorgen in der offenen Kulturlandschaft mit tirillierenden Lerchen ist ein eindrucksvolles Naturerlebnis. Singend steigen die Lerchen in immer kleiner werdenden Spiralen steil empor. Sie erreichen dabei Höhen bis zu 100 m. Dort verharren auf der Stelle und singen minutenlang ihr Lied. Schließlich gleiten sie mit unbewegten Flügeln – meist in leichten Spiralen - langsam hinunter. Knapp über dem Boden breiten sie Flügel und Schwanz aus, um elegant zu landen.

 

 

Im Englischen wird die Feldlerche wegen des eindrucksvollen Singflugs European Skylark genannt.

Weitere Informationen zur Feldlerche finden Sie bei Wikipedia.

Über den Schutz von Feldlerchen informiert der LBV auf diesen Seiten.

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