Ich kann sie am Morgen oft hören! Mit ihrem typischen Schäckern rufen sie in den Bäumen
vor meinem Fenster. Schäckern sie langsam, klären sie noch die Gefahrenlage, schäckern sie schnell, sind sie meist schon auf der Flucht. Was mag sie dieses Mal aufgeschreckt haben?
Soll ich es halten wie die alten Germanen, und in ihnen Unheilboten sehen? In Asien gelten sie hingegen als Glücksbringer – diese Sichtweise erscheint mir als besseres Omen für den Tagesbeginn,
und passt auch irgendwie eher zu diesen schönen, intelligenten Vögeln. Ihr Gehirn ist eines der am höchsten entwickelten unter den Singvögeln. Sie wissen, dass Dinge auch dann noch vorhanden
sind, wenn man sie nicht sehen kann. Diese Fähigkeit entwickeln sie zum gleichen Zeitpunkt, an dem sie beginnen Nahrungsdepots anzulegen, die sie sich besonders gut merken können. Außerdem sollen
Elstern bis fünf zählen können: Beobachten sie, wie sich fünf Personen hinter einem Baum verstecken, bleiben sie auf der Hut, wenn nur vier davon wieder erscheinen. Und die Elster ist einer der
wenigen Vogelarten, die den „Spiegeltest“ bestanden haben – sie kann sich selbst im Spiegel erkennen, was sonst nur Menschenaffen und Delfine schaffen. (siehe folgendes Video)