Kaum ein anderer Singvogel lässt sich im Landkreis so eindeutig einem bestimmten Lebensraum zuordnen wie die Dorngrasmücke. In den letzten Jahren wurde sie praktisch ausschließlich - aber dort
mit hoher Wahrscheinlichkeit - in unmittelbarer Umgebung größerer Kiesgruben oder Schutthalden festgestellt. Diese erweisen sich so als wertvolle Sekundärbiotope. Dabei wurden an einer
Kiesgrube bis zu sechs Reviere nachgewiesen. Die Reviere befinden sich stets am Rand der Kiesgruben und Ruderalflächen, wo Gebüsch und dichte - teils dornige - bodennahe Vegetation vorherrschen.
Dort baut der Vogel dicht über dem Boden sein Nest. Dabei bevorzugt er Pflanzen mit "Schutzwirkung" wie Brombeeren oder Brennesseln. Als Nahrung dienen Insekten und andere Kleintiere.
Die Dorngrasmücke ist ein typischer Langstreckenzieher. Ab Ende April trifft sie bei uns aus ihrem Überwinterungsgebiet ein, das hauptsächlich südlich der Sahara liegt, ein. Ende der
Sechzigerjahre herrschte in der Region (Sahelzone) eine strenge Dürre, was zu dramatischen Bestandseinbrüchen geführt hat, von der sie sich angeblich bis heute noch nicht ganz erholt hat.
Weitere Details zur Dorngrasmücke findet man hier.
(Text: Gerhard Huber; Fotos: Antje Geigenberger)