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Die Dorngrasmücke (Sylvia communis)

Die Dorngrasmücke (Sylvia communis) ist eine von vier bei uns regelmäßig vorkommenden Grasmückenarten (Sylviidae). Nach Verbreitung im Landkreis sortiert, reiht sie sich hinter der sehr häufigen Mönchsgrasmücke, sowie der unscheinbaren und schon wesentlich selteneren Gartengrasnmücke, auf Platz drei ein. Noch seltener bekommt man die fast schon als Rarität zu bezeichnende Klappergrasmücke zu Gesicht. Auch im Vergleich der Körpergrößen steht sie hinter den häufigeren Grasmücken auf dem dritten Platz, wenngleich die Unterschiede im Feld nicht so eindeutig sind. Unterscheidungsmerkmale von den anderen Grasmückenarten sind - neben dem Gesang - der rostbraune Rücken und der bei den Männchen graue Kopf mit weißer Kehle (engl. 'whitethroat'!). In alten Büchern findet man für die Dorngrasmücke die Bezeichnung "Kuckucksammer", da Sie offenbar häufiger Wirtsvogel des Kuckucks ist.

Kaum ein anderer Singvogel lässt sich im Landkreis so eindeutig einem bestimmten Lebensraum zuordnen wie die Dorngrasmücke. In den letzten Jahren wurde sie praktisch ausschließlich - aber dort mit hoher Wahrscheinlichkeit - in unmittelbarer Umgebung größerer Kiesgruben oder Schutthalden festgestellt. Diese erweisen sich so als wertvolle  Sekundärbiotope. Dabei wurden an einer Kiesgrube bis zu sechs Reviere nachgewiesen. Die Reviere befinden sich stets am Rand der Kiesgruben und Ruderalflächen, wo Gebüsch und dichte - teils dornige - bodennahe Vegetation vorherrschen. Dort baut der Vogel dicht über dem Boden sein Nest. Dabei bevorzugt er Pflanzen mit "Schutzwirkung" wie Brombeeren oder Brennesseln. Als Nahrung dienen Insekten und andere Kleintiere.

 

Die Dorngrasmücke ist ein typischer Langstreckenzieher. Ab Ende April trifft sie bei uns aus ihrem Überwinterungsgebiet ein, das hauptsächlich südlich der Sahara liegt, ein. Ende der Sechzigerjahre herrschte in der Region (Sahelzone) eine strenge Dürre, was zu dramatischen Bestandseinbrüchen geführt hat, von der sie sich angeblich bis heute noch nicht ganz erholt hat.

 

Weitere Details zur Dorngrasmücke findet man hier.

(Text: Gerhard Huber; Fotos: Antje Geigenberger)

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