Der Grund dafür ist, wie bei vielen anderen Vogelarten auch, der Mangel an geeigneter Nahrung. Bei den Bluthänflingen ist dies ein besonderes Problem, da sie Samen von Ackerwildkräutern bevorzugen, also das, was gemeinhin als Unkraut gilt. Flächen mit derartigem Bewuchs gibt es leider nicht mehr so häufig, bedingt durch die
Industrialisierung der Landwirtschaft, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und den immer weniger werdenden Brachflächen. Im Gegensatz zu anderen
Finken ist er in Bezug auf sein Nahrungsverhalten deutlich spezialisierter, er besucht deshalb auch kaum in die Futterplätze in den Gärten.
Ursprünglich war der Bluthänfling ein Steppenbewohner, heute kommt er vorwiegend in Kiesgruben,
Industriebrachen, Bahndämmen, Heiden und Hochmoorflächen vor. Wichtig sind eine samentragende Krautschicht und Hecken oder junge Nadelbäume zum
Nestbau.
Das Brutgebiet des Bluthänflings, der auch Hänfling oder Flachsfink genannt wird, erstreckt sich von Nordafrika über ganz Europa bis Finnland und Schweden im Norden und Zentralasien im Osten. In
Deutschland ist er nahezu flächendeckend verbreitet, im Alpenvorland und in den Alpen ist er jedoch seltener.