Diese Feinheiten helfen im Freiland meist nicht weiter, da man den Vogel selten sehr nah und lange zu Gesicht bekommt. Dann ist das Unterscheiden der Rufe fast einfacher - aber auch eine
Herausforderung. Beide machen „piep“, was die lautmalerische Herkunft des Namens erklärt – jedoch - und hier wird es speziell:
Der Ruf des Baumpiepers ist ein rauhes, etwas absinkendes „psie“ und wird meist im Flug
und beim Abflug gereiht vorgetragen. Der Ruf des Wiesenpiepers ist dagegen ein
mehrsilbiges, spitzes „ist–ist“ oder „zip-zip“, den man auch meistens beim Auffliegen und im Flug hören kann. Als Warnruf, oft in Nestnähe gibt der Baumpieper ein taktmäßig wiederholtes „tsitt“ von sich.
Der Baumpieper ist ein Brutvogel in halboffenen Landschaften. Das sind Heiden, Moore und Waldlichtungen. Gärten und Parks werden nicht besiedelt. Höchste Dichten findet man auf sandigen
Kahlschlägen, Waldbrandfolgeflächen und lichten Kiefernwäldern. Wichtig sind geeignete Warten als Ausgangspunkt für die Singflüge und eine insektenreiche, lockere Krautschicht zum Nestbau. Der
Baumpieper versteckt sein Nest nah am Boden unter Grasbüscheln oder niedrigem Gebüsch, wobei er auch darauf achtet, dass ein Sichtschutz nach oben besteht. Das Nest baut das Weibchen zwar
alleine, versorgt werden die Jungvögel aber dann von beiden Eltern. Baumpieper fliegen nie direkt mit Futter zum Nest, sondern landen ca. 10 bis 20 m davon entfernt und laufen dann zu Fuß. Die
Jungvögel halten sich ca. 10 – 12 Tage im Nest auf und werden von den Eltern auch noch gefüttert wenn sie bereits flügge sind und sich im hohen Gras verstecken. Eine 2. und sogar eine 3. Brut ist
möglich.