Um die Winterbestände langfristig zu erfassen – und so auch geeignete Lebensräume zu schützen – bietet sich bei dieser Art eine sogenannte „Schlafplatzzählung“ an. Während die Vögel nämlich
tagsüber individuell und weiträumig auf den umliegenden Feldern, Wiesen und Ruderalflächen jagen, kommen sie abends an traditionellen Schlafplätzen zusammen. Einzelne bis mehrere Dutzend Vögel
sammeln sich dann, um in Schilfbeständen oder auf Streuwiesen zu übernachten. Oft drehen sie noch einige Runden in gaukelndem Flug, bevor sie sich niederlassen und die Nacht auf dem Boden,
versteckt in der Vegetation, verbringen.
Diese Einflugphasen nutzen die Kornweihenzähler für ihre Erhebungen, die im Fünf-Seen-Land an fünf identifizierten Schlafplätzen stattfinden. Hierzu zählen Ammersee Süd, Ampermoos, Herrschinger
Moos, Leutstettener Moos und Maisinger See. Neben der Beteiligung der Gebietsbetreuung Ammersee und Starnberger See macht es vor allem die Mithilfe zahlreicher ehrenamtlicher Zähler möglich, die
monatliche Erfassung in allen Gebieten synchron durchzuführen. Nur so lässt sich der Gesamtbestand abschätzen.