Abhilfe schaffen seit einigen Jahrzehnten künstliche Nistflöße, die auf Flüssen, Seen oder Kiesweihern verankert werden. Allein auf Bayerns Gewässern gibt es inzwischen über 30 Brutflöße
verschiedener Größe. Dabei werden nicht nur unterschiedliche Größen, sondern auch verschiedene Bautypen verwendet. Im Folgenden werden 2 unterschiedliche Bautypen von
Brutflössen dargestellt, die vom LBV Starnberg gebaut wurden und verwendet werden.
Als Schwimmkörper für Nistflösse sind grundsätzlich verschiedenste Konstruktionen möglich. Neben einem klassischen Floß aus Baumstämmen können auch viele andere Materialien wie Styrodur /
Styropor, Metalltanks, Fässer oder Pontons zum Auftrieb verwendet werden. Alle Hohlkörper wie Fässer, Kanister, etc. bergen aber die Gefahr, z.B. durch Eisdruck im Winter leck zu werden und voll
Wasser zu laufen. Die Wahl des Materials für den Schwimmkörper sollte sich deshalb auch danach richten, ob das Floß im Winterhalbjahr sowieso an Land gezogen wird oder ganzjährig im Gewässer
verbleiben soll.
Auf diesen Schwimmkörper kommt dann als Aufbau die eigentliche Brutplattform. Als Material für die Plattform bietet sich in der Regel ein Bretterboden aus Lärchenbrettern an. Auf diesen
Bretterboden kommt dann eine Schicht Kies, um den Flussseeschwalben ein natürliches Brutsubstrat zu bieten.
Da die Brutfläche gegenüber dem Wasserspiegel etwas erhöht ist, können Jungvögel, die noch nicht fliegen können und von der Plattform ins Wasser gelangen, die Brutplattform nicht mehr
erklimmen. Je nach Abstand zum Wasser sollten deshalb entweder Wiederaufstiegshilfen in Form schräger Rampen vorhanden sein oder die Brutfläche muss von einem Küken-Schutzzaun umgeben sein, der
das Abstürzen der Jungvögel verhindert. Um Verletzungen an der Schnabelbasis der Jungvögel durch raues Drahtgeflecht zu vermeiden, empfiehlt es sich, ein kunststoffummanteltes Zaungeflecht zu
verwenden