Prädation und nächtliche Abwesenheit der Kolonie
In den letzten Jahren wurde immer wieder beobachtet, dass die Brutvögel nachts das Floß verließen. Mithilfe einer Infrarot-Wildkamera gelang nun endlich die Identifikation des nächtlichen
Beutegreifers: Es handelte es sich um einen Uhu, der im Mai 2024 mehrfach das Floß aufsuchte.
Infolge dieser Angriffe verließen die Altvögel Anfang Mai wieder jeden Abend bei Einbruch der Dunkelheit das Floß, um ihr eigenes Leben zu schützen. Im Verlauf des Monats zog sich der Abflug der
Brutvögel aber immer mehr in die Länge, teils über mehrere Stunden und bis tief in die Nacht hinein. Offenbar versuchten zumindest einzelne Individuen (mit fortschreitender Bebrütung) so lange
wie möglich auf den Gelegen auszuharren. Mindestens drei adulte Lachmöwen wurden während dieser Zeit vom Uhu geschlagen.Glücklicherweise beschränkten sich die Uhu-Angriffe auf die frühe Phase der
Brutsaison. Im Sommer zeigte die Wildkamera keine nächtlichen Störungen mehr, und die Altvögel blieben dann auch nachts bei ihren Jungen.