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Die Algarve - ein Naturparadies

Raubseeschwalbe
Raubseeschwalbe

26.09.2018   Über 30 Ornis hatten sich zum Ornistammtisch beim Plonner in Oberpfaffenhofen getroffen. Als Vortrag stand dieses mal ein Reisebericht über die Algarve auf dem Programm. Claudia Höll berichtete unter dem Titel "Die Algarve - ein Naturparadies" über eine naturkundliche Reise ins südliche Portugal im Frühjahr 2016.

 

Die Algarve in Portugal ist für die meisten Touristen vor allem für die Strände, das Meer und die Golfplätze bekannt. Bei näherer Betrachtung zeigt sich allerdings eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt in sehr abwechslungsreicher Landschaft. Vom Inland der Algarve, das vom Anbau der Korkeiche geprägt ist, zu den touristisch erschlossenen Küstengebieten, bis hin zum südwestlichsten Punkt Europas finden Naturbeobachtende eine Naturvielfalt von der Winkerkrabbe über verschiedenste Orchideen, Geckos und Insekten bis hin zu einer vielfältigen Vogelwelt.

 

Winkerkrabbe
Winkerkrabbe

In der Algarve befinden sich in Strand- und Golfplatznähe viele Naturschutzgebiete. Eines dieser Gebiete ist das Quinta do Lago oder auch Ludo, wo sich verschiedene Vogelarten, wie die Zwergdommel oder Wiedehöpfe und auch die Winkerkrabbe direkt neben Golfplätzen entdecken lassen. Einige Kilometer weiter liegt am Ufer des Meeres das Naturschutzgebiet Olhão - Ria Formosa. Neben Weihern mit Vogelbeobachtungshütten, in denen sich Mauergeckos tümmeln, wandert man an Lagunen vorbei und hat die Möglichkeit, maritime Pflanzen, wie die Dreiblatt-Knotenblume oder die Gelbe Cistanche zu finden.

Auf der südwestlichen Seite der Algarve befindet sich der Leuchtturm Cabo Sao Vincente, der das südwestliche Ende Europas darstellt. Umrundet von Steilklippen, die ins Meer abfallen, steht der Leuchtturm im Gebiet Vale Santo. Vogelbeobachter finden hier unter anderem Alpenkrähen, Schwarzkehlchen, Turmfalken, Grauammern und mit viel Glück und Geduld Zwergtrappen. Aus der Sicht der Pflanzensucher ist das Gebiet dank Orchideen, wie verschiedenen Zungenständeln interessant. Auch ist die Landschaft durch große Blütenkissen des Schopflavendels, der Mittagsblume und der Grasnelke geprägt.

Korkeiche
Korkeiche

Im Landesinneren liegen die Gebiete Fonte de Benemola und Rocha Pena, die durch Gebirge, Korkeichenwäldern und mit Bächen durchzogenen Tälern gezeichnet sind. Hier gibt es verschiedene Orchideen, wie etwa die Spiegelragwurz, die Gelbe Ragwurz, das Kleine Knabenkraut und den Ohnsporn. In den Gewässern zeigen sich der Iberische Wasserfrosch, Erdkröten und Vipernnattern. An Land kann man verschiedene Tiere, wie den Gürtelskolopender, Segelfalter, Wolfsspinnen und Steinkäuze finden.

Die meiste Beobachtun gszeit verbrachte die Vortragende in einem Naturschutzgebiet bei Vilamoura. Auf weitläufigen Schafweiden und an einem Weiher lassen sich unter anderem Zwergadler, Fischadler, Rohrweihen, Rohr- und Zwergdommeln, Grau- und Kuhreiher, Blauelstern, Wellenastrilte und Schwarzkopf-Webervögel beobachten.

Mit eindrucksvollen Fotos gab Claudia Höll einen sehr schönen Überblick über die vielfältigen  Beobachtungsgebiete in Portugals Süden. Eine kleine Auswahl der besten Fotos findet man in nachfolgender Bildergalerie.

(Text und Fotos: Claudia Höll)