Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Von Eching nach Eitting – Nachtreiher und Fischadler

19.4.2015 Auf Vorschlag von Oliver Focks führte uns die Aprilexkursion an die Isarstauseen bei Eching und Moosburg sowie in die Umgebung von Erding. 14 Leute waren angemeldet, bis zum Sonntagmorgen gab es dann noch ein paar Absagen, sodass wir mit 11 Starnberger Ornis Richtung Niederbayern fuhren.

 

Treffpunkt war der Parkplatz am Echinger Stausee, wo uns Dr. Burkhard Bauer vom LBV Landshut in Empfang nahm und uns Einiges über das Gebiet und die dortige Vogelwelt erzählte. Das Wetter war frühlingshaft warm, allerdings wehte ein recht unangenehmer Wind. Im Stausee war relativ wenig Wasser, sodass die Hoffnungen auf interessante Limikolenbeobachtungen  groß waren. Doch Limikolen waren kaum vorhanden, nur ein Grünschenkel und zwei  Bruchwasserläufer ließen sich auf den Schlickflächen sehen. Dafür gab es gut zu beobachtende Knäk- und Krickenten, der Eisvogel flog vorbei und circa 30 Flussseeschwalben jagten am Stausee. Burkhard Bauer führte uns bis zum Aussichtsturm, von dort aus hat man einen guten Blick auf die Reiher- und Kormorankolonie auf der gegenüberliegenden Seite des Sees. Dort der erste Höhepunkt der Exkursion – wir konnten nach einigem Suchen inmitten der Graureiher, die bereits Junge hatten, 3 Nachtreiher beim Nestbau beobachten. Sehr schön zu sehen waren die weißen Schmuckfedern sowie die rötlichen Beine dieser seltenen Reiherart. Über dem See jagten mindestens 3 Baumfalken nach Großinsekten und die Rohrweihen waren über der Schilflandschaft gut zu beobachten.

 

Weiter ging es am Isarkanal aufwärts bis zum Biergarten „Fischerhans“. Dort gab es bei herrlichem Sonnenschein Mittagessen und die weitere Route wurde festgelegt. Da Oliver am Morgen schon den Eittinger Weiher erkundet hatte und von vielen tollen Beobachtungen berichtete, fiel die Entscheidung leicht. Statt des Wiesenbrütergebiets in der Nähe des AKW Ohu entschlossen wir uns, den Eittinger Weiher zu  besuchen. Ein kurzer Zwischenstopp am Moosburger Stausee – die erhofftn Zwergmöwen und Sumpfseeschwalben ließen sich leider nicht blicken. Einzige interessante Beobachtung war ein weiterer Baumfalke.

 

Zurück auf die Autobahn Richtung München fuhren wir dann zu Eittinger Weiher, einem Naturschutzgebiet in der Nähe des Flughafens. Dort erwartete uns eine eindrucksvolle Vogelwelt. 3 Berrgpieper und 1 Waldwasserläufer waren bereits an der ersten Feuchtfläche zu sehen. Blaukehlchen sangen, ließen sich aber nur sehr schlecht beobachten. Der Kuckuck rief und im Schilf konnte man den Teichrohrsänger hören. Gewisse Rätsel gab uns ein quietschender Vogel auf.

 

Nach dem Anhören diverser Tonaufnahmen konnten wir diesen Rätselvogel dann als Teichhuhn bestimmen. Dieses Quietschen hatte noch niemand von uns gehört. Dann der Auftritt der unterschiedlichen Greifvögel – Rohrweihen im Girlandenflug, ein vorbeifliegendes Habichtweibchen und zur Krönung ein Fischadler, der eine Weile über uns kreiste. Große Begeisterung bei allen Exkursionsteilnehmern. Auf dem Rückweg ließen sich dann noch 2 Braunkehlchen sehr schön auf den Schilfhalmen beobachten.  

 

Zum Abschluß besuchten wir noch die in  der Nähe liegenden Kieswerke Berglern. Dort noch einmal Blaukehlchen, das sich aber nicht blicken ließ, Rohrweihen, Graugänse mit vielen Gösssel und zum Abschluß 2 Uferschwalben, die die im Werksgelände liegende Uferschwalbensteilwand besuchten. Gegen 17 Uhr traten wir die Heimfahrt an. Trotz der fehlenden Limikolen und Sumpfseeschwalben waren alle mit der Exkursion und der Artenliste sehr zufrieden und hatten einen schönen ornithologischen Frühlingstag verbracht.  

(Text: Pit Brützel)