Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Wendehals, Purpurreiher, Blaukehlchen – ein Tag an der Isarmündung

10.5.2014  Eine kleine Gruppe von Ornis aus der Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen(ASO) machte sich auf, die Gegend um die Isarmündung bei Plattling zu erkunden.  Treffpunkt war kurz vor 9 am Infohaus Isarmündung.  Vom dortigen Gebietsbetreuer, Thomas Schoger-Ohnweiler, waren wir im Vorfeld mit vielen wertvollen Hinweisen auf mögliche Exkursionsgebiete versorgt worden. Herzlichen Dank dafür.

 

Wir hatten herrliches Wetter, etwas bedeckt, circa 20 Grad – ein wunderbarer Frühlingstag.

Am Vormittag erkundeten wir die Gegend rund um das Infohaus in der Kernzone des Naturschutzgebiets.  Auwälder, Altwässer und Schilfbestände beherbergen eine reichhaltige Vogelwelt. Ein vielstimmiges Vogelkonzert stellte uns vor manche Bestimmungsherausforderung, aber mit vereinten Kräften gelang es, fast alle Arten zu identifizieren. Höhepunkt war am Vormittag ein Wendehals, der dicht vor uns auf einem abgestorbenen Baum saß und lange sang. Daneben Drosselrohrsänger, Sumpfrohrsänger und überall singende Pirole. Ein Schwarzspecht ließ sich ausgiebig beobachten, daneben rief der Grünspecht. An Greifvögeln waren unter anderem Baumfalke und Rohrweihe zu beobachten. Vergeblich gesucht haben wir den Halsbandschnäpper und den Schlagschwirl – allein das ist schon ein Grund, diese Gegend wieder einmal zu besuchen.  

Nach der Mittagspause und einem kurzen Abstecher an die Donau (mit Trauerschnäpper und Gartenrotschwanz) fuhren wir nachmittags an die Zuckerteiche nach Plattling.

 

Die Zuckerteiche sind die Klärteiche der nahegelegenen Zuckerfabrik „Südzucker“. Keine besonders schöne oder wohlriechende Gegend, aber ornithologisch hochinteressant. Die erste Beobachtung an den Zuckerteichen war ein Purpurreiher, der relativ nahe vorbeiflog und in einem der Teiche niederging. Wir erkundeten die verschiedenen Teiche (manche bereits stillgelegt bzw. ausgetrocknet, andere noch voller Klärwasser), sahen diverse Limikolen, darunter 2 Temminckstrandläufer und hatten eine schöne Kleinvogelartenliste.

 

Mittendrin verliefen wir uns etwas und mussten uns Hunderte von Metern durch mannshohes Brennnnesselgebüsch kämpfen. Aufkommende Kritik am Exkursionsleiter wurde durch schöne Beobachtungen am Ende des Brennnesselwegs besänftigt  - in einem Gebüsch sass ein Neuntöterweibchen, das von allen möglichen anderen Vögeln „belästigt“ wurde. Mönchsgrasmücke, Sumpfrohrsänger, Dorngrasmücke und als Höhepunkt ein Blaukehlchenpaar.

 

Gegen 5 Uhr nachmittags brachen wir wieder Richtung München auf, zwei Unermüdliche besuchten auf dem Heimweg noch den Isarstausee bei Eching.

Ein sehr schöner Beobachtungstag mit vielen eindrucksvollen Erlebnissen – am Ende umfasste die Artenliste knapp 70 Arten.

 

(Text: Pit Brützel; Fotos: Thomas Hafen - www.natur-fotografieren.de)