Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Das Leutstettener Moos

Das Leutstettener Moos ist ein überregional bedeutsames Niedermoor, ausgezeichnet als FFH-Gebiet.

 

Im Leutstettener Moos wurden früher große Flächen als Streuwiesen genutzt, also im Winter gemäht und das Mähgut herausgeholt. Als Viehfutter war es nicht zu gebrauchen, wohl aber als „Einstreu“, also als saugfähiger Bodenbelag in den Ställen. Durch diese Art der traditionellen Nutzung blieben die Streuwiesen offen und nährstoffarm. Damit konnte sich eine Vegetation ansiedeln und halten, welche mit dem geringen Nährstoff­angebot auskommt und ansonsten zu konkurrenzschwach gewesen wäre. Der Stängellose Enzian und einige Knabenkraut-Orchideen sind Beispiele dafür.  Mit der Aufgabe dieser Nutzung wird nicht nur der Boden auf­ge­düngt, es kommen auch Sträucher und Bäume auf – das Gebiet verbuscht und verwaldet.  

 

Der nasse Niedermoor-Boden lässt jedoch keinen wirklich nutzbaren Wald aufkommen. Um die besonders selten ge­wordene Vegetation mit ihrer angepassten Insekten- und auch Vogelwelt zu erhalten, müssen nun kleine auf­kom­mende Birken und Kiefern entfernt werden. Dadurch wird die Fläche auch für eine spätere Mahd vor­bereitet.

Unsere ornithologischen Erhebungen haben ergeben,  dass das Moor in den letzten Jahren an Qualität eingebüßt hat. Typische Arten wie Brachvogel, Bekassine oder Kiebitz sind nicht mehr als Brutvögel präsent. An den Anstrengungen zur Rettung des Moores beteiligen wir uns: Wir verbessern die Bedingungen für Wiesenbrüter, indem wir den Aufwuchs von Fichten und Birken eindämmen, damit die Mahd wieder möglich wird. Immerhin hat sich 2015 der äußerst seltene Wachtelkönig zur Brutzeit hören lassen, Kornweihen nutzen die Schilfflächen als Winterschlafplatz und Schwarzkehlchen brüten. Die Störungen der Vogelwelt an der Würm, neuerdings durch Stand-up-Paddler, die auch nachts und im Winter unterwegs sind, müssen reduziert werden.

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