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Zwei Jahrzehnte hatten wir die Wiedervernässung gefordert – im Februar 2022 konnte endlich ein Anfang gemacht werden: Am südlichen Rand des zentralen Entwässerungsgraben wurden 13 „Schlitzgräben“ dicht gemacht.
„Schlitzgräben“:
Nur etwa 15 cm breite, bis in 80 cm Tiefe reichende Gräben, in denen das im Moorboden gespeicherte Wasser sehr effektiv abfließt. Meistens gehen sie fischgrätartig entlang der ähnlich angelegten Grundstücke auf einen zentralen Entwässerungsgraben zu. Entlang des Hauptgrabens reihen sich deshalb viele Schlitzgräben unterschiedlicher Grundeigentümer auf.
Lange Nut-und Feder-Bretter wurden in den Moorboden gepresst, dazu der Schlitzgraben oberhalb mit Torf aus der Umgebung verfüllt. Dies staut – jetzt schon erkennbar - sehr effektiv das Wasser, das nun nicht mehr über den Zentralgraben abfließt. Ausgewählt werden konnten nur Gräben, deren Grundeigentümer zugestimmt hatten und deren Anstau den Boden benachbarter Verweigerer nicht beeinträchtigt. Das machte die Aktion zumindest aufwändiger. Begünstigt wird dadurch vorerst nur ein kleiner Abschnitt im Wildmoos. Es besteht aber begründete Aussicht, dass im Herbst 2022 eine ähnliche Maßnahme weiter unterhalb möglich sein wird.
Zu danken haben wir Landrat Stefan Frey, dass er trotz langanhaltenden Widerstands einiger weniger gegen eine „große Lösung“ dem Bau dieser Teil-Vernässung (als hoffentlich ersten Schritt) zugestimmt hat. Zu danken ist auch den geduldigen Mitarbeiterinnen bei der Unteren Naturschutzbehörde und der Regierung von Oberbayern.
In der Öffentlichkeit werden Rettung und Revitalisierung von Mooren neuerdings vorwiegend unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes diskutiert. Darüber sollte aber nicht vergessen werden, dass damit immer schon auch die Bewahrung eines einzigartigen, wertvollen Naturraumes verbunden war und ist.
Die Süddeutsche Zeitung hat mit diesem Artikel über die Aktion berichtet.
(Text: Horst Guckelsberger)