Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Verlandetes Toteisloch "Barthwiese"

 

Foto: Barthwiese, Claudius Birke
Foto: Barthwiese, Claudius Birke

Nahe dem Fahrweg von Hechendorf zum Weiler Ellwang liegt, in einer Senke und im Wald verborgen, die „Barthwiese“. Von der ehemaligen über 2 ha großen Streuwiese ist durch Aufforstung leider nur ein kleiner Rest von weniger als einem Drittel, also ca. 0,7 ha, übrig geblieben.

Die von kalkhaltigem Grundwasser beeinflusste Senke wurde durch teilweise Entwässerung für die bäuerliche Nutzung zur Gewinnung von Einstreu, also als Streuwiese, erschlossen. Die ständige Entnahme der Einstreu hat den Boden ausgemagert.

 

Mit der Aufgabe der Streuwiesennutzung und dem teilweisen Verfall der schmalen Entwässerungsgräben kam es zum Aufkommen von dichtem Röhricht und damit zur Arten­verarmung. Es ist der Initiative eines engagierten Naturschützers seit Mitte der 1980-er Jahre zu verdanken, der mit Sense und Heugabel im Spätherbst das Schilf zurückdrängte, dass wieder Licht auf den Boden und die ursprünglichere Streuwiesen-Vegetation wieder aufkommen konnte. Seit über zehn Jahren pflegt der LBV Starnberg diese Fläche.

Die jahrelange umsichtige Pflege hat sich gelohnt: In beachtlichen Beständen gedeihen dort unter anderem Mehlprimel (Primula farina, RL BY 3), Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica, RL BY 3), Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe, RL BY 2), Duft- oder Wohlriechender Lauch (Allium suaveolens, RL BY 3), dazu verschiedene Orchideenarten. Aber auch diverse Libellen und Schmetterlinge finden sich ein.

 

Lebensraumtyp:

Größe:

ca. 0,7 ha 

 

Rechtlicher Schutzstatus:

Gesetzlich geschütztes Biotop in Landschaftsschutzgebiet

 

Pflegemaßnahmen:

Jährlich wird eine Herbstmahd mit Balkenmäher und Freischneider durchgeführt. Dabei werden wechselnde Brachestreifen belassen. Das Mähgut findet meist Verwendung als Einstreu.

 

Schilf (Phragmites australis) wird im Juni teilweise mittels einer Frühmahd geschwächt, um die weitere Ausbreitung zu verhindern. Partiell wird Erlen- und anderer Gehölzaufwuchs an den Rändern der Pflegefläche entnommen, um die Verbuschung zu verhindern.

 

 

 

* Das Projekt wird mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt- und Verbraucherschutz (StMUV) bezuschusst.