Natürlich gibt es auch viele schöne Momente, schlussendlich dann, wenn ein Igel wieder gesund in die Freiheit entlassen werden kann. Aber auch während der Zeit der Pflege gibt es
Dinge zum Schmunzeln, etwa, wenn sich die Persönlichkeit der verschiedenen Igel zeigt. Da ist der Neugierige, der beim Putzen des Käfigs die Nase aus den Schlafhäuschen steckt um nachzusehen, was
los ist und ob es vielleicht einen Leckerbissen gibt.
Da ist der Kletterkünstler, der nachts die Käfiggitter erklimmt. Oder der Scheue, den man nur zu Gesicht bekommt, wenn man ihn zur regelmäßigen Gewichtskontrolle aus dem Versteck herausholt. Oder
auch die Kratzbürste, die faucht sobald man den Käfig berührt und erst aufhört, wenn man den Raum wieder verlässt.
Im letzten Herbst gab es in den Igelstationen und Tierheimen fast überall einen Aufnahmestopp für Igel. Ein Zeichen, dass es den Igeln in unserer Umgebung nicht gut geht.
Vielleicht ist es an der Zeit die Natur und auch den eigenen Garten mal mit den Augen eines Igels zu sehen. Gibt es viele verschiedenen einheimische Pflanzen, an denen Insekten zu finden sind,
oder vorwiegend kurz geschorenen Rasen?
Gibt es irgendwo Wasser zu trinken? Gibt es Büschen, unter denen sich ein Igel verstecken kann und auch Laub findet um ungestört ein Nest zu bauen? Das ganze Jahr über, nicht nur im Winter? Ist
es möglich durch den Zaun in den nächsten Garten zu schlüpfen? Denn der Aktionsradius eines Igels ist 20-30 Hektar, bei Männchen sogar bis 100 Hektar.